Brody Steele im WrestlingFever.de Interview (22.02.2021)

WF: Brody, danke das Du Dir die Zeit für dieses Interview nimmst, ich hoffe dir geht es gut?

BS: Danke Dir.

WF: Bevor Du zum Wrestling kamst, warst Du erfolgreich als Strongman tätig. Wurdest Du da entdeckt und angesprochen oder war Wrestling schon zu dieser Zeit auf Deinem Radar?

BS: Es hat mich interessiert also ging ich zu einem lokalen Promoter und einen Tag später ging es los.

WF: Du hattest es geschafft mit einer Hand 250 Pfund (ca. 114 kg) über 360 Meter zu tragen eine wahnsinnige Leistung. Kannst Du erzählen wie oft und lange Du auf solche Ziele hin trainiert und gearbeitet hattest?

BS: Ich trainiere seit ich 14 bin, hatte jedoch schon immer sehr starke Hände.

WF: Du warst auch als Bodybuilder aktiv, musstest Du Deine Ernährung umstellen, als Du dann Wrestler wurdest und Masse abbauen ODER konntest Du alle beibehalten?

BS: Nicht wirklich. Wenn ich mit Wrestling gut ausgelastet war, hatte ich etwa 250 Matches pro Jahr also sind Kalorien kein Thema wenn man so beschäftigt ist

WF: Was änderte sich aus sportlicher Sicht / Training mit dem Beginn der Wrestling Karriere für dich – Sehen wir vom „in-Ring“ Training ab?

BS: Der konstante Stress auf den Körper erschwert es kontinuierlich schwer zu heben.

WF: Was mich überraschte und ich nicht wusste ist, dass auch Du einmal als „Patriot“ aufgetreten bist. Hier denke ich automatisch an einen ehem. WWF (WWE) Charakter. War dies eine Anlehnung und einmalige Sache oder ein großer Zufall?

BS: Es war eine einmalige Sache für einen Promoter in Calgary.

WF: Du bist Kanadier und natürlich denkt man als fan sofort an die Hart Familie. Stu hat viele Legenden trainiert, die Familie selbst war sehr erfolgreich und auch da warst tatsächlich an die 2 Monate dort, um zu trainieren. Wie erinnerst Du Dich an diese Zeit, wer trainierte Dich und mit dir?

BS: Ich wurde von Leo Burke in Bret Harts Haus trainiert. Es war ein WCW Camp.

WF: Hast Du da evtl. eine Geschichte aus dem Hart Dungeon, die Du teilen kannst?

BS: Dort war ich nie.

WF: Du hattest auch ein WWE Tryout und hast dich danach nicht positiv darüber ausgesprochen. So wolltest Du nie wirklich zu WWE und warst auch nicht begeistert von Billy Kidman. Wie kamst Du zu diesem Tryout und was ist zwischen Dir und Billy vorgefallen?

BS: Ich bekam das Tryout zusammen mit Bobby Roode in 2002. Ich dachte Kidman wollte mir die Zähne austreten. Das war es schon. Ich hätte ein paar Jahre später ein Match gegen ihn haben sollen und hätte mit ihm den Boden gewischt aber er hat seinen Flug nicht erreicht.

WF: Du hattest damals ein Match an der Seite von Bobby Roode bestritten, welcher heute bei WWE unter Vertrag steht. Wie erinnerst Du Dich an Bobby und verfolgst Du das aktuelle WWE Produkt?

BS: Er ist ein guter Freund aber nein, WWE ist einfach nichts für mich.

WF: Wie hast Du Bobby`s Karriere in den letzten Jahren verfolgt, von TNA/ Impact bis zu WWE: Schafft man es in Kontakt zu bleiben, als langjährige Freunde – Wie gefällt Dir sein Entrance Theme?

BS: Ich habe es noch nicht gehört.

WF: Natürlich möchte ich dein WCW Tryout nicht unerwähnt lassen, welches kurz vor der Schließung der Promotion stattgefunden hatte. Wäre WCW, abgesehen vom finanziellen Aspekt, damals eine Option für Dich gewesen, also das Produkt zu dieser Zeit, und wie gestaltete sich dieses Tryout? Fand es im Power Plant statt? Wer war anwesend, gegen wen musstest Du antreten und wurde dir eine mögliche Verpflichtung in Aussicht gestellt?

BS: Wir hatten zwei Dark-Matches in Toronto und Umgebung, JJ Dillon überstimmte alle anderen und es wurde keine Verträge angeboten. Wir waren zu viert und ich denke wir hätten uns gut gemacht.

WF: Mir ist aufgefallen, dass sich die Wege der Wrestler / Freunde immer wieder kreuzen. In Deinem Fall möchte ich auf den Bambikiller anspielen, welcher in Österreich ein großer Star ist. Wie stehst Du zu Chris Raaber als Freund und Kollegen, was verbindet Euch, außer das Business?

BS: Ich sehe ihn als einen meiner besten Freunde. Wir trainieren gern, trinken Bier und hängen ab. Keiner von uns mag Bars oder Nachtclubs also verbringen wir die Zeit meist in Hotels und so.

WF: Ich weiß, du hast die Geschichte schon sehr oft erzählt, dennoch möchte ich diese Story so gerne mit unseren Lesern teilen: Wie ist es mit dem Great Khali in Indien zu kämpfen, den indischen Helden herauszufordern und wie reagierten die 70.000 Zuschauer, als Khali mit einem Stuhl „vermöbelt“ wurde?

BS: Es war ein Highlight meiner Laufbahn. Wir haben normalerweise großes Publikum das Khali liebt. Ich war sieben Mal in Indien und freue mich auf mehr. Ich glaube wir hatten die größte independent Crowd überhaupt mit 72.000 [Anwesenden].

WF: Musstest Ihr mit Begleitschutz abreisen zum Hotel oder auch zum Training? Stimmt es, dass ihr unter anderem mit Steinen beworfen wurdet?

BS: Ja das stimmt tatsächlich, ich hatte bei der ersten Tour bewaffneten Begleitschutz.

WF: Angeblich wurdest Du verklagt, stimmt das und wie endete diese unglaubliche (!) Geschichte?!

BS: Davon weiß ich nichts.

WF: War das die größte Crowd, vor der du jemals aufgetreten bist oder wurde das jemals getoppt?

BS: 72.000 und das kann wohl auch nur in Indien übertroffen werden.

WF: Du hast auch viele Matches mit Joe Legend gehabt, ebenfalls eine kanadische Catchlegende. Gibt es hier eine Anekdote zu Joe, euren Matches oder Reisen, die du erzählen kannst?

BS: Joe war eine große Hilfe von Früh an. Ich werde ihn immer dankbar sein. Ich war mit ihm in 10 Ländern. Ich lieb ihn.

WF: Eine weitere Legende dir mir in den Sinn kommt ist der kürzlich verstorbene Jim Neidhart. Hier habe ich ein Tag Match mit dir auf Youtube gefunden. Wie erinnerst Du Dich an die Tag Legende Jim Neidhart?

BS: Ja, er war ein großartiger Kerl. Er wird sehr vermisst.

WF: Stimmt es, dass Dir Jim an einem Abend, in DEINEM Haus, während du schliefst, ganze 24 Bier weg getrunken hat, auch wenn Du ihm das vorher klar untersagt hast? Wie hast Du reagiert?

BS: Ja lol. Ich bat ihn am nächsten Tag in ein Hotel zu gehen.

WF: Die Talente sind alle viel jünger, leichter und schneller als früher, es gibt mehr Frauen etc. Wie gefällt Dir das und wie siehst Du diese Entwicklung?

BS: Ich mag dass die Frauen immer mehr werden aber die kleinen Jungs werden nicht lange durchhalten, nicht bei dem Risikolevel

WF: Du warst in Südafrika, Japan, Amerika und natürlich auch Europa. Habe ich es überlesen oder konntest Du nie in Mexiko wrestlen?

BS: Dort war ich nicht.

WF: Gibt es so etwas wie Lieblingsländer? Bräuche, Eigenschaften und Gerichte für Dich? Als Beispiel nenne ich das deutsche/ österreichische Schnitzel, Bier, was viele Wrestler schätzen und lieben….

BS: Ich mag Deutschland, Österreich, Irland und Südafrika ihres Essens und ihrer Kultur wegen.

WF: Du warst auch Teil der Power of Wrestling Veranstaltungen in Hannover, eine catch Kultur Stadt mit Geschichte. Wie gefallen dir klassische Dinge wie Catchparaden oder generell deutsche Events – Abgesehen davon das es Dein Job mit damit verbundener Gage ist?

BS: Hannover ist mein Lieblingsort zum wrestlen seit 2003. Ich mag einfach alles daran.

WF: Interessieren Dich die Städte und deren Geschichte, sprich nimmst Du Dir die Zeit diese Länder & Städte auch zu erkunden?

BS: Ich versuche so viel wie möglich zu sehen ich bin ein großer Geschichtsfreund.

WF: Du warst auch mal Teil einer „Wrestling Reality“ Serie? Diese ist total an mir vorbeigegangen. Bitte erzähle uns von diesem Format. Wie kamst Du dazu, wer war dabei und gab es grobe Skripte, oder konntet ihr da tun, was ihr „wolltet“?

BS: Ich hab mir Rick Doyle selbst kreirt. Es war ein 100% ungeskripteter Einblick in den Alttag von Wrestlern on tour. Es gab sogar einen Nachfolger namens ‚Kardinal Sinners‘. Alle 12 Episoden wurde kürzlich auf dem Hemming House Youtube Kanal hochgeladen.

WF: „Brody“ ist ein toller Vorname für einen Wrestler, da denke ich natürlich an „Bruiser Brody „. Ist er für deinen Ringnamen verantwortlich, diente er als Vorbild? Wie entstand Dein Ringname?

BS: Ich sehe mir seine Arbeit an, aber mir wurde gesagt dass ich mir einen irischen Namen, für eine Tour in Irland suchen soll – also nahm ich den.

WF: Die Fans lieben Road Storys und es wäre schön, eine evtl. lustige von Dir zu hören, also eine die natürlich erzählbar ist. Ich hörte das es beispielsweise mit 3 Wrestlern in einer Dusche sehr eng werden kann und nur einer das Wasser abbekommt?!

BS: Wir wurden einmal mit gesuchten Mördern verwechselt und die Polizei hielt uns mit vorgehaltener Waffe eine Stunde lang fest.

WF: Wenn man Wrestler die Frage stellt, ob sie lieber „Heel“ oder „Face“ sind, wird meist mit „Heel“ beantwortet. Dir hingegen ist das völlig egal. Ich würde zu gerne Deine professionelle Einstellung / Antwort in diesem Interview haben, möglicherweise auch mit einem Tipp von Dir für die nächste Generation!

BS: Ich schätze die Umgebung ab und gucke wie ich die besten Ticketverkäufe erzielen kann.

WF: Was machst Du heute, bist Du noch als Trainer aktiv? Aufgrund der Pandemie konntest Du im Vorjahr leider kaum auftreten…

BS: Ja ich leite eine Akademie und arbeite als Jugendberater.

WF: Brody, vielen Dank für Deine Zeit!

BS: Es war mir eine Freude.

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