Chris Brookes im WrestlingFever.de Interview (Deutsch, 17.04.2015)

WF: Hallo Chris! Vielen Dank das Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Wir freuen uns sehr Dich bald wieder in Deutschland sehen zu können. Wie geht es Dir im Moment?

CB: Mir geht es gut, vielen Dank! Bin sehr beschäftigt.

WF: Wie und wann bist Du zum Wrestling gelangt?

CB: Zunächst begann ich mit den Hunter Brüdern zu trainieren, als ich ziemlich jung war. Es war die Zeit als ich vor dem Schulabschluss stand, als meine Freunde und ich herumalberten und glaubten in unseren Gärten zu wrestlen und ähnlichem Kram, bis einer von ihnen sagte das sein Cousin ein professionelles Wrestling Training besucht.

WF: Haben Deine Freunde und Familie Deine Entscheidung unterstützt?

CB: Oh ja, ziemlich! Die meisten erzählen Geschichten in denen die Eltern sehr dagegen sind, aber meine Mutter und besonders mein Stiefvater waren da immer sehr unterstützend. Sie lieben es Shows zu besuchen, wann immer es ihnen möglich ist und helfen wo sie nur helfen können.

WF: Du wurdest u.a. von den Hunter Brothers trainiert. Was kannst Du uns über die Arbeit mit ihnen berichten?

CB:  Ohne Zweifel verdanke ich ihnen fast alles. Hätten sie mich nicht zu anderen Schulen und Shows jedes Wochenende mitgenommen und versucht dort Aufgaben für mich dort zu finden (sei es Referee, Kameramann, Laufbursche usw), hätte ich sehr wahrscheinlich nie so viele Kontakte knüpfen können und nicht mein soziales Ungeschick früher überwunden. Sogar noch heute sind die beiden meine Lieblingsgegner und bieten mir stetig Ratschläge, Unterstützung und Kritik an. Sie werden gewaltig unterschätzt und unter Wert verkauft.

WF: Waren sie Deine ersten Trainer? Wie lief eine typische Session ab und wie sieht die Situation heute aus?

CB: Sie waren meine ersten Trainer, zusammen mit Brandon Thomas und den Clarke Zwillingen. Die damaligen Einheiten sind den heutigen ziemlich gleich, mit aufwärmen, Rollen, Bumps und Drills. Heutzutage besuche ich neben Pete Dunne jeden Montag das Training von ATTACK Pro!

WF: Betreibst Du noch andere Sportarten aktiv?

CB: Ich mag schwimmen.

WF: Hast Du Vorbilder, die eventuell auch Deinen Style beeinflusst haben?

CB: Es wechselt ständig, aber ich finde mich dabei ständig nach mehr Inspiration zu suchen. Ich glaube heutzutage sind zu viele junge Wrestler in einen Main
Stream Performer vernarrt und enden als billige Kopie. Ich mag es viele verschiedene Dinge zu schauen (in der Regel ist es das was der Durchschnittsverbraucher nicht gerade auf dem Radar hat) und finde da Inspiration. In letzter Zeit sah ich zum Beispiel sehr viel von All Japan Womens und GAEA.

WF: Trotz Deiner jungen Jahre hast Du schon einiges an Erfahrung, kannst Du Dich noch an Dein allererstes Match erinnern?

CB: Natürlich! Mein allererstes Einzelmatch hatte ich gegen „The Sensational #1 Jason Fellows“ in der Tipton Sports Academy (vielleicht 10 Minuten zu Fuß von meiner Haustür entfernt). Es war schrecklich!

WF: Du hast mittlerweile u.a. auch die USA und Deutschland bereist. Wo liegen die Unterschiede zwischen den deutschen, amerikanischen und britischen Anhängern?

CB: Die deutschen Fans sind sehr gastfreundlich und warmherzig, aber ich glaube sehr wählerisch mit dem was sie mögen. Ich würde sagen dass die britischen Anhänger einfacher zu unterhalten sind. Ich fand heraus, dass die Amerikaner es gar nicht mögen wenn man ihre Flagge nicht respektiert.

WF: Wo hat es Dir am besten gefallen, hast Du überhaupt Zeit Land und Leute kennenzulernen?

CB: Irland hat früher im Jahr richtig Spaß gemacht. Wir waren nur für einen Tag dort, aber die Crowd war unglaublich und leidenschaftlich (genauso wie betrunken ;-)). Es war ein guter, kleiner Trip mit 2 engen Freunden. Ich liebe es in Deutschland zu sein. Ein wundervolles Land mit einer erstaunlichen Wrestling Geschichte, ich fühle mich sehr geehrt die Möglichkeit zu haben dort aufzutreten.

WF: Welche Ziele hast Du im Business?

CB: Im Moment würde ich gerne mehr von Europa durch das Wrestling sehen. Ich möchte unbedingt nach Frankreich, Polen, in die Schweiz und weiter mit der wXw reisen.

WF: Gegen wen bist Du bisher am liebsten angetreten und wen möchtest Du unbedingt noch wrestlen?

CB: Mein absolutes Lieblingsmatch war wahrscheinlich das Infinty Final gegen Tyler Bate letztes Jahr. Es machte einfach „klick“ und ich glaube wir hatten diese Nacht eine sehr gute Chemie. Tyler ist ein sehr talentierter, junger Mann. Der Traumgegner im Moment für mich wäre wieder Zac Sabre Junior. In unseren ersten zwei Begegnungen wurde ich ans Limit gebracht. Leider ist ein baldiges Wiederaufeinandertreffen wegen seinem Terminkalender nicht möglich, aber ich würde es lieben noch einmal gegen ihn anzutreten.

WF: Man hat Dich bereits oft an der Seite von Nixon Newell gesehen (möge sie schnell wieder fit werden). Wie lautet Deine Meinung über Intergender Matches?

CB: Ich denke wenn es richtig gemacht wird, kann es großartig sein. Offensichtlich kann man da sehr viel Falsches tun, aber wenn es gut aufgezogen wird kann es eine ganz eigene, interessante Dynamik entwickeln.

WF: Wie kam es zur Gründung der Calamari Catch Kings?

CB: Ich lernte Jon während eines Trainings bei Fight Club Pro 2011 kennen. Unser eigentliches Gesprächsthema wurde schnell geändert, weil ich ein All Japan Pro Wrestling Shirt trug. Er fragte mich ob ich tatsächlich diese Promotion schaue oder das Shirt nur trage weil es cool ist. Ich bin mir nicht sicher wie sich unsere Beziehung von da an aus weiter entwickelte, aber wir beschlossen das wenn Jon nach England kommen würde, er bei mir und meiner Familie bleibt.

Meinen ersten richtigen Eindruck bekam ich durch die Single Matches mit ihm, mir wurde die Rolle seines Schützlings zugeschrieben. Von da an konnten wir ein paar Mal bei Fight Club Pro ein Team bilden, ganz einfach unter dem Namen „Gresham and Brookes“. Dann erhielten wir ein Angebot von der wXw und kamen mit dem Namen und dem Theme des Teams raus.

WF: Was hältst Du von Veranstaltungen der besonderen Art, wie zum Beispiel dem Sportfest in Oberhausen?

CB: Immer ein Spaß-Tag! Die Zuschauer sind begeistert und man erhält die Möglichkeit gegen Gegner zu wrestlen, die man sonst eher nicht trifft. Tolle Sache!

WF: Wenn wir gerade über das Sportfest sprechen…Uns ist da mehr als deutlich aufgefallen, wie sehr Du es magst als Publikumsliebling aufzutreten. Gerade für die vielen Kinder dort warst Du der Held. Allerdings konnte man Dich auch schon als Regelbrecher sehen. Welche Rolle gefällt Dir persönlich besser, die des Faces oder die des Heels?

CB: Ich mag beides! Eine leidenschaftliche Reaktion der Zuschauer, unabhängig davon ob positiv oder negativ, erfüllt mich.

WF: Wie sieht ein typischer Tag während einer Tour bei Dir aus?

CB: Oft treffen wir uns in Birmingham mit dem bestimmten Fahrer des Tages (in der Regel ist es Damian Dune oder Ryan Smile). Wir stopfen dann ein sehr kleines Auto voll, schließen ein Smartphone über die Aux Buchse ans Autoradio an und hoffen das es darin nicht zu heiß wird das die Bräune schmilzt;-).

WF: Wenn man das Geschehen etwas über die Social Networks verfolgt, ist einem garantiert schon aufgefallen das Du oft mit Tyler und Nixon auf Tour bist. Kann mir vorstellen dass es bereits das eine oder andere lustige Erlebnis gab. Magst Du uns ein besonderes mitteilen?

CB: Ich bin mir nicht sicher wie sehr ich das vertiefen kann, aber das nächste Mal wenn Du mit Nixon sprichst, frage sie doch mal nach ihrem Bill Cosby Identitätswechsel ;-).

WF: Die sozialen Netzwerke sind ein gutes Thema, wie aktiv bist Du dort? Wo können unsere Leser Dich finden?

CB: Ich twittere mein Zeug unter @OBEYBrookes und poste anspruchsvolle Fotos bei Instagram unter @christofarr. Viel Spaß!

WF: Wie kann ein interessierter Veranstalter Dich booken?

CB: chrisbrookescck@gmail.com

WF: Wie siehst Du das Damenwrestling im Moment?

CB: In den UK gibt es gerade so etwas wie einen Boom und das ist großartig!

WF: Was machst Du in Deiner Freizeit besonders gerne?

CB: Ich trinke sehr viel Kaffee und lese viele Bücher.

WF: Zum Abschluss bitten wir Dich noch um ein paar Worte an Deine deutschen Fans.

CB: Vielen Dank für Eure Unterstützung! Ich bin sehr glücklich Euer Land zu sehen, für Euch aufzutreten, ein Teil von Westside Xtreme Wrestling zu sein ist ein echtes Privileg!

Die arbeiten so unglaublich hart, also tut Euren Teil um die Szene zu unterstützen und geht weiterhin zu den Shows! Cheers!

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