Jack Anderson im WrestlingFever.de Interview (29.01.2017)

Der Kampfsportler (Schwarzgurt-Träger in Wushu & Kickboxer) Jack steht seit einigen Jahren im Wrestling Ring. Der 2-fache ACW Wrestling Champion und „Shootingstar of the Year“ 2016 stand uns für ein exklusives Interview zur Verfügung.

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WF: Danke für Deine Zeit, Jack. Für die Wrestling Fans, die Dich bisher noch nicht kennen – Erzähle mal etwas über Dich…

JA: Immer gerne, doch ich habe für das Interesse an meiner Person zu danken. Seit meinem ersten Wrestling Training sind nun inzwischen 15 Jahre vergangen. Bis ich für mich empfand, bereit für den Ring zu sein, hatte ich 3-4 Jahre hartes Training absolviert.

Wie einige aber auch wissen, waren die Möglichkeit damals lange nicht so groß, wie in der heutigen Zeit. Live erleben kann man mich hauptsächlich bei der ACW in Baden-Württemberg, wo ich mich derzeit mehr als wohl fühle.

Neben ACW, war ich auch öfter bei NEW, cOw etc. zu sehen. Ich bevorzuge aber eher langfristige Verpflichtungen, da sich dadurch für den Veranstalter wesentlich mehr Möglichkeiten bieten. Unter anderem mit Storylines zu arbeiten und Charaktere in der jeweiligen Region zu etablieren, was im Endeffekt auch dem Wrestler zu Gute kommt.

Andere Bookings sind natürlich nicht ausgeschlossen und werden immer rechtzeitig auf meiner Facebook Seite angekündigt.

WF: Dann die klassische Frage: Wer hat Dich trainiert – Dein Intro klingt nach Pause(n) in der Karriere?!

JA: Im Grunde genommen hat meine Karriere da begonnen, wo sie aktuell fortgesetzt wird. Durch das Power Wrestling Magazin, sind ein paar Freunde und ich damals an den Kontakt von Tassilo Jung gekommen, der mich bzw. uns auf die German Wrestling Association in Steinbach am Taunus verwies. Wenig später zog ich aber weiter nach Weinheim zur ACW, wo damals noch neben Dirk Hadameck in regelmäßigen Abständen unter anderem Eric Schwarz Seminare gab.

Pause würde ich es nicht unbedingt nennen, da ich mich während dieser Zeit auch noch mit anderen Wrestling Projekten beschäftigte und froh bin, diese Erfahrungen gemacht zu haben. Heute weiß ich genau, was ich will und was nicht. Eine gewisse Unsicherheit konnte ich nach vielen Jahren endlich abschütteln.

WF: Ist von Deinen Freunden jemand dabei geblieben und was war die „GWA“ damals?

JA: Die GWA war damals genauso seriös wie andere Promotions zu dieser Zeit, wie z.B. die wXw. Wer aus dieser zeit heute noch „aktiv“ ist, ist Tassilo Jung. Als ich damals startete, hatte ich nicht die Bohne Ahnung von der Szene, das kam erst nach und nach. Es gab damals eine handvoll Shows mit eben den Indywrestlern dieser, wie z.B. Eric Schwarz, Chris the Bambikiller, Double C (heute Cesaro), Hate etc.

So kam ich zusätzlich auch hier in den Genuss von Trainingsseminaren, was selbstverständlich immer von Vorteil war und ist. Geleitet wurde die GWA meines Erachtens von Benjamin Schwarz, wer da aber noch mit im Boot war, weiß ich gar nicht mehr.

WF: Du bist also über eine Anzeige in der PW zum Training gekommen aber wie wurdest Du Fan?

JA: Ich habe mit meinem besten Freund Anfang der 90er Jahre, das erste mal WrestleMania 6 geschaut, Hulk Hogan vs. The Ultimate Warrior. Ich war total begeistert und versuchte so oft es ging, die Wrestling Veranstaltungen zu verfolgen. Ricky“The Dragon“Steamboat, Bret „Hitman“ Hart und Shawn Michaels waren meine Helden, später entdeckte ich für mich noch die WCW und Sting. Von da an, wollte ich Pro Wrestler werden

WF: Du bist auch Kampfsportler, was Dir sicherlich beim Training zu Gute kommt?

JA: Seit meinem 6. Lebensjahr begleitet mich im Sport die Kampfkunst Wushu, also der akrobatische Bestandteil des Kung Fu. Als ich älter wurde kam dann noch Kickboxen hinzu um für mich selbst auch noch eine Gewisse Abhärtung zu erfahren und an meine Grenzen zu gehen. Kampfsportler ist man sein ganzes Leben oder nicht. Wenn Du mich aber fragst, wie lange ich es aktiv in einem Verein betrieben habe, sind es ca. 20 Jahre.

WF: Du scheinst auch am Körper zu arbeiten, auch optisch machst Du einen sportlichen Eindruck?

JA: Meine Philosophie ist einfach… die Gesundheit/unser Körper ist unser kostbarstes Gut. Dementsprechend achte ich auf meine Ernährung und trainiere regelmäßig, ohne Ausnahmen. Die Optik ist da eher zweitrangig, aber im Pro Wrestling mein Kapital.

WF: Wobei die WWE aktuell weltweit (endlich) den Beweis antritt, dass man heute nicht mehr groß und breit sein muss, um ein WWE Superstar zu sein. Wie siehst Du diese Entwicklung?

JA: Ich finde die Entwicklung großartig, da ich selbst nie auf Maße trainiert habee, um meine Beweglichkeit nicht zu verlieren. Natürlich sind große Muskelberge aber auch ein Hingucker und in einer guten Storyline à la David gegen Goliath bestimmt spannend.

Ich glaube ohnehin nicht daran, dass es ausreicht ein 120 kg Bodybuilder oder ein Spotfest-Wrestler zu sein um z.B. WWE Superstar zu werden. Es ist wie bei der Schauspielerei, entweder man hat das gewisse etwas oder nicht, des Weiteren macht Dich eigentlich nur die richtige Vermarktung bzw. der Veranstalter zum Star…. und ob Dich das Publikum annimmt oder eben auch nicht.

WF: Wie bist Du zu deinem Beinamen „Cobra King“ gekommen?

JA: Der Beiname „The Cobra King“ entstand eigentlich nur durch Zufall, die Idee dahinter gab es aber bereits schon vor einer halben Ewigkeit. Wenn Du Dir die Bewegungen einer Cobra anschaust, wirst Du feststellen, wie geschmeidig sie sich fortbewegt und denn noch schnell und überrascht sie angreifen kann.

Im Kampfsport werden seit je her Kampftechniken bestimmten Tieren nachempfunden. Und da man im Pro Wrestling stets alles übertriebener darstellt, ist der König dieser Tiere, die perfekte Umschreibung für meine Bewegungen.

WF: Gibt es für Dich bestimmte Ziele, außer gesund zu bleiben? Wird man Dich weiterhin bei NEW sehen?

JA: Mein Ziel ist es noch ewig gesund und sportlich aktiv zu sein und auf diesem Weg alles mitzunehmen, was möglich ist.

Sollte mich NEW wieder für Shows booken wollen, und wir uns diesmal vertraglich einigen können werde ich gewiss nicht absagen. NEW hat ein großartiges Team mit tollen Athleten, die genau wissen was sie im Ring tun. Eine professionelle Arbeitsweise ist mir sehr wichtig und das erfüllt NEW voll und ganz. Vorerst ist aber ein weiterer Einsatz bei NEW nicht geplant.

WF: Also wäre eine langfristige Bindung bei NEW sicherlich eine Option?

JA: Eine Option ist es selbstverständlich, nur manchmal ist eben das „Kleingedruckte“ ein K.O.-Kriterium.

WF: Danke für Deine ehrlichen Worte und alles erdenklich Gute 🙂

JA: Ich habe zu nochmals zu danken, jederzeit wieder.

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