Joel Gertner im WrestlingFever.de Interview (19.07.2014)

Joel_GertnerJoel Gernter zählt nicht nur zu den „ECW-Originalen“ odern auch zu den wohl schillernsten Charakteren von Extreme Championship Wrestling. Am Mic war er sicherlich ein Highlight, viele liebten ihn als Kommentator aber mochten es auch, wenn er verprügelt wurde. Wir haben den Manger, Kommentator und Ringsprecher exklusiv interviewt und präsentieren das Interview in 2 Teilen.

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WF: Vielen Dank für deine Zusage zu diesem Interview, Joel! Wie geht es dir im Moment?

JG: Mir geht es großartig. Vielen Dank für die Möglichkeit, mit den gigantischen und unterstützenden deutschen Wrestlingfans kommunizieren zu können.

WF: Ich habe gelesen, dass du erst 17 Jahre alt warst, als du deinen ersten Auftritt als Ringsprecher/Announcer hattest bei einer Promotion aus deiner Region. Seit wann warst du Wrestlingfan bevor du ein Teil des Business wurdest und was war ausschlaggebend, dass du diesen Schritt gewagt hast?

JG: Eigentlich habe ich sogar noch früher angefangen.  Ich habe bereits als On-Air-Rolle/Persönlichkeit im Wrestling-Business performt, da war ich kaum 16 Jahre alt. Ich war schon mit 8 oder 9 Jahren Wrestlingfan, das geht zurück ins Jahr 1984. Mich inspirierten damals vor allem die großen Manager wie Captain Lou Albano, Classy Freddie Blassie und „Mouth of the South“ Jimmy Hart, es sind zu viele um alle beim Namen zu nennen.

WF: Ganz ehrlich: Hattest du jemals den Gedanken, selbst ins Seilgeviert zu steigen und Pro Wrestler zu werden?

JG: Nein, nicht wirklich. Ich war nie so etwas wie ein Athlet oder Sportler. Als heranwachsender Wrestlingfan bewunderte ich die Arbeit der Manager, Ring Announcer und Kommentatoren. Meine Lieblingswrestler hatten stets auch Stärken außerhalb des Ringes.

WF: Wie kam der Kontakt zur ECW zustande? Wer setzte sich dafür ein, dass du verpflichtet wurdest?

JG: Bei der ECW Arena-Show im August 1995, ging ich selbst auf Paul Heyman zu. Ich habe mit ihm über die kommende Show im September in Middletown NY gesprochen, dass ich zu dem Zeitpunkt bereits 4 Jahre im Business war, was ich bisher gemacht habe, und dass ich ein College besuchte, dass nicht weit vom Veranstaltungsort lag. Ich sagte ihm, ich würde mich sehr freuen, diese Gelegenheit nutzen zu dürfen und falls noch kein Anderer dafür eingeteilt wäre, würde ich gerne als Ring Announcer arbeiten bei dieser Show. Er sah mich daraufhin 3 Sekunden an und sagte „Du willst das unbedingt?“ Ich antwortete mit „Yeah!“ Worauf Paul meinte „Du hast den Job. Sei um 18 Uhr da.“

WF: Bereits nach kurzer Zeit in der ECW hast du begonnen, als Heel Announcer zu agieren. Ich habe gelesen, dass Shane Douglas der Mann war, der dich davon überzeugte, die Heelrolle anzunehmen. Wusste er von der Heel-Arbeit in den lokalen Promotions, bei denen du deine ersten Schritte im Business gemacht hast?

JG: Nein, Shane kannte meine Arbeit als Joey Jaguar nicht. Ich glaube, die Entscheidung, als Heel zu arbeiten, war ein großer Schritt seitwärts zu dieser Zeit und stellte sich im Nachhinein als großer Schritt nach vorne heraus. Es war eine Entscheidung, die Paul traf, was zwei Fliegen mit einer Klappe schlug: Es erlaubte eine makellose Rückkehr für den eigentlichen Ring Announcer Bob Artese, den ich zu der Zeit ersetzte als er sich eine persönliche Auszeit vom Business nahm und für mich eröffnete es die Möglichkeit, die Flügel auszubreiten und eine weitere Facette meines Repertoires zu zeigen.

WF: Die originale ECW war bekannt für ihre neuen, innovativen Ideen, auch dein, nennen wir es „Non-PG“-Micwork 😉 war vorher noch nicht gesehen. Hattest du die Idee dafür oder was waren die Hintergründe des Gimmicks?

JG: Der kreative Prozess der ECW war sehr gemeinschaftlich. Zum Beispiel: Während der „Quintessential Studmuffin“-Spitzname eine direkte Hommage von Paul Heyman selbst an Austin Idol war, den er in seiner frühen Karriere gemanagt hatte und dessen Spitzname „Universal Heartthrob“ lautete, kamen die Nicknames oder „Gertner-isms“ und viele Promos von mir, wenn ich eine Zahl nennen müsste, würde ich sagen, dass ich letztendlich 95% meiner Promos selbst verfasst habe.

WF: Wie entstand deine „Well.. Well… Well…“-Catchphrase?

JG: Es ist fast schon ein Paradebeispiel für die Gemeinschaftsarbeit beim kreativen Einsatz in der ECW damals bzw. wie schnell manche Dinge/Ideen abhoben oder lawinenartig angewachsen sind.

Kurz gesagt, ich kann das mit 100%iger Gewissheit leider nicht mehr genau sagen. Aber meine 2 größten Vermutungen sind, dass entweder Paul mich eines Tages bat, meine Promo mit dieser Einleitung zu beginnen und die Reaktion abzuwarten, und nachdem alles gut lief er mir riet, diese Catchphrase beizubehalten, ODER dass ich es irgendwann unbewusst gesagt habe, gute Reaktionen bekam, und Paul vorschlug, dass ich daran festhalten und jede Promo so beginnen sollte…..

(MORE COMING SOON)

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