Kati Libra im WrestlingFever.de Interview (05.08.2018)

WF: Danke Kati, für Deine spontane Zusage zu diesem Interview. Wie geht es Dir aktuell?

KL: Gerne, kein Problem. Mir geht es sehr gut und ich arbeite stetig an meinen Fähigkeiten im Ring. 😉

WF: Du bist Wrestlerin der GWF, eine der wenigen Damen in Deutschland in den Ring steigt. Bitte erzähle uns, wie Du zum Wrestling gefunden hast, was Dich so daran fasziniert?

KL: Ich habe Wrestling mit 15/16 zufällig im TV entdeckt und es hat mich sofort fasziniert… Das ‚Zusammenspiel‘ der Kämpfer im Ring, die Aktionen/Spots, die unterschiedlichen Charaktere, die Spannung… wie geht es weiter, wer schafft es… Und irgendwann wollt ich das einfach selber machen.

WF: Wann fiel die Entscheidung: „Das will ich auch machen!“ und gab es dafür einen ausschlaggebenden Grund?

KL: Wann genau die Entscheidung kam, weiß ich gar nicht mehr so genau. Ich glaube, es ist ein Prozess. Und zwischen dem Gedanken, es selber tun zu wollen und der Entscheidung, es tatsächlich anzugehen, lagen bei mir auch einige Jahre. DAS ich aber mal wirklich im Ring stehe und vor Publikum kämpfe, hätte ich nie gedacht.

WF: Wie bist Du zur GWF gekommen, gab es andere Seminare und Trainingsmöglichkeiten in Deiner Karriere?

KL: Mit Anfang/Mitte 20 habe ich mich im Internet darüber informiert, welche Möglichkeiten es in Berlin gibt, diesen Sport zu erlernen und bin dann auf die GWF gestoßen. Aber weil ich mich zu dem Zeitpunkt noch auf meine Musik konzentrieren wollte, bin ich dann tatsächlich erst einige Jahre später der GWF beigetreten.
Wenn man woanders gebookt wird z.B., gibt es hin und wieder auch da Möglichkeiten, an Trainingsseminaren mit bekannten Wrestlern teilzunehmen. Ist nie auszuschließen.

WF: Die Damen waren bis vor wenigen Jahren eher hübsches Beiwerk, was sich in letzter Zeit endlich geändert hat. Wie siehst Du diese Entwicklung und wie wirst Du als Wrestlerin bei den Kolleginnen, Wrestlern und Außenstehenden angenommen?

KL: Das Frauenwrestling hat sich in den letzten Jahren sehr verändert ja. Zum Glück. Wir werden mittlerweile ernster genommen und wollen auch für unsere Fähigkeiten als Athletinnen im Ring respektiert werden. Wir arbeiten mindestens genauso hart wie die Männer und haben genauso viel Anerkennung verdient. Mittlerweile gibt es immer mehr Frauenshows, wo das Augenmerk nur auf uns liegt und das ist definitiv ein Fortschritt im Bereich Frauenwrestling.
Wie ich als Wrestlerin angenommen werde, ist oft unterschiedlich. Ich habe gute und auch weniger gute Erfahrungen gemacht, wobei die guten glücklicherweise überwiegen. In diesem Business sollte man immer respektvoll miteinander umgehen.

WF: Was sagen Die Arbeitskollegen oder die Familie, insbesondere die Eltern zu Deiner Entscheidung, Wrestlerin zu werden, bzw. als diese aktiv in den Ring zu steigen?

KL: Immer wenn ich jemanden erzähle, dass ich Wrestling mache, sind die zuerst total erstaunt, finden es dann aber mega interessant und cool. Trifft man halt nicht alle Tage. 😀
Meine Familie wusste immer, dass ich eine Affinität zu diesem Sport habe und waren deswegen anfangs nicht sonderlich überrascht. Mittlerweile sind sie sogar sehr stolz auf mich.

WF: Mit der GWF hast Du eine etablierte und angesehene Schule besucht. Ahmed & Mike sind angenehme Menschen und Trainer. Was macht in Deinen Augen die GWF aus?

KL: Und ich besuche sie immer noch. 🙂 Ja, Mike und Ahmed sind tolle Trainer. Sie haben immer ein offenes Ohr für einen und sorgen dafür, dass die GWF einen festen Zusammenhalt hat, wir uns gegenseitig respektieren und unterstützen. Auch Leute von außerhalb erwähnen immer wieder, wie familiär und professionell es bei uns ist.

WF: Aktuell gibt es leider wenige Wrestlerinnen in Deutschland, denkst Du wir werden in den nächsten Monaten noch einige neue sehen, evtl. aus der GWF?

KL: Das kann ich nicht sagen. Es ist als Frau nicht einfach in dem Business. Es ist eben ne Männerdomäne. Und der Sport ist hart. Einige probieren es und geben wieder auf. Was genau die Gründe dafür sind, kann ich nicht sagen. Aber man muss viel Mut, Disziplin, Motivation und Ehrgeiz mitbringen. Wenn man nur ein ‚lockeres‘ Hobby sucht, ist man in dem Business falsch.

WF: Gibt es Vorbilder, Idole oder Wunschgegner?

KL: Nein. Klar hab ich Lieblingswrestler, aber Idole nicht wirklich. Ich möchte meinen eigenen Stil entwickeln, niemanden nacheifern oder Ähnliches. Ich versuche meinen eigenen Weg zu gehen. Davon abgesehen gibt es auch so viele tolle, talentierte Athleten.
Das gleiche gilt für Wunschgegner. Ich bin offen für jeden Gegner und dankbar für jede neue Erfahrung, die ich machen kann.

WF: Wie stehst Du zu Intergender Matches?

KL: Coole Sache. 🙂 Ich persönlich hatte schon eins und ein paar Mixed Tag Team Matches. Macht echt Spaß und ist auch mal was anderes. In anderen Ländern, wie Mexiko oder Japan, ist das nichts ungewöhnliches. Für mich persönlich Daumen hoch.

WF: Vor kurzem konnte man Dich noch als „Kadettin Kati“ sehen. Wie ist der Name „Libra“ entstanden?

KL: Ganz simpel. Libra bedeutet Waage. Und die Waage ist ein Symbol für Gerechtigkeit. Justitia hält eine Waage. Und als Mitglied von Circle of Justice stehe ich nun mal für Gerechtigkeit. 😉

WF: Du stehst aktuell für die „Three Count“ Dreharbeiten der GWF vor der Kamera. Kannst Du den Fans kurz erklären worum es in der Serie geht, welche Rolle Du hast?

KL: Three Count ist eine Wrestlingserie bestehend aus Matches und Szenen, wie es z.B. zu diesen Matches gekommen ist.
Ich bin Kati Libra und kämpfe um Gerechtigkeit. Was sonst? 😀
Wer mehr wissen möchte, sollte ab Ende August unbedingt auf YouTube oder Amazon prime gehen und sich alles anschauen. Es lohnt sich!

WF: Welche Hobbys hast Du noch?

KL: Ich spiele z.B. E-Gitarre. Das Thema Musik hatte ich ja zuvor schon kurz angeschnitten. Außerdem zeichne ich sehr gern und bin allgemein einfach gern kreativ. Natürlich unternehme ich auch gern viel mit meiner Familie oder Freunden… Kino, Kaffee trinken, quatschen, bummeln, zocken, an den See fahren usw.

WF: Kati, wir danken für deine Zeit, alles gute!

KL: Vielen Dank. Dito.

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