Ruby Rebel im WrestlingFever.de Interview (02.03.2022)

WF: Wir freuen uns Euch ein weiteres junges, hungriges und weibliches Talent vorstellen zu dürfen: Ruby Rebel! Danke für Deine Zusage, „Ruby“!

RR: Sehr gerne! Freut mich, dass Du an mich gedacht hast!

WF: Der deutschsprachige Markt ist leider schwach besetzt, wenn es um weibliche Talente geht. War für Dich von Anfang an klar, dass Du Wrestlerin werden möchtest oder gab es auch die Überlegung als Manager oder Ringrichterin aktiv zu werden?

RR: Ich habe es eher auf mich zukommen lassen. Der Sport ist großartig und ich wollte von Anfang an auch ein aktiver Teil davon sein. Glücklicherweise erkennt man einen Aufwärtstrend, vor allem qualitativ, beim Frauen Wrestling und es macht mich froh, in dieser Zeit dabei sein zu dürfen.

WF: Du bist noch recht jung, begann alles klassisch für dich – sprich: WWE im TV? Oder wie hast Du zum Wrestling entdeckt?

RR: Ich war immer recht sportlich und im Vereinsleben unterwegs, bis ich für das Abitur eine Pause eingelegt habe. Zu dieser Zeit habe ich tatsächlich auch angefangen, WWE im TV zu schauen. Nach dem Abi habe ich dann Sport & Verein immens vermisst und nach neuen Wegen für mich geschaut: warum also nicht Wrestling? Und da bin ich dann geblieben.

WF: Darf ich fragen, welche Sportarten Du bisher so ausgeübt hast und… betreibst Du heute (außer Wrestling) noch andere Sportarten aus?

RR: Ich war seit „Klein auf“ Teil einer Kampfsportschule, wo ich Karate, Kick- und Thaiboxen gelernt habe. Da habe ich tatsächlich auch Ehrenämter übernommen, so wie ich es aktuell bei Dockers Wrestling tue. Zwischenzeitlich habe ich auch Handball gespielt und mich in diversen Sportarten ausprobiert, bin da aber nirgendwo richtig angekommen. Heutzutage nutze ich neben dem Wrestling Training hauptsächlich Angebote aus dem Fitnessbereich.

WF: Wie reagiert die Familie und das private Umfeld, wenn Du plötzlich aktiv in den Ring steigen möchtest? Ich kann mir vorstellen, dass man sich Sorgen gemacht hat!?

RR: Meine Eltern sind selber Kampfsportler, die haben den „Showsport“ eher belächelt. Großeltern und enge Freunde mussten sich in der Tat erst einmal mit dem Sport vertraut machen um da beruhigt zu sein. Allerdings muss ich sagen, dass man eher immer neugierig und motivierend reagiert hat, selten besorgt.

WF: Konnte Dich Deine Familie schon live sehen oder Dich beim Training begleiten? Ich würde beiden ja auch so ein Wrestling Training empfehlen um zu sehen, ob es dann immer noch belächelt wird 😀

RR: Mein Papa hatte mich sogar beim ersten Probetraining aktiv begleitet, der weiß also wovon er spricht. Ist selber mehr oder weniger ein Wrestlingfan. Das „Belächeln“ ist auch eher scherzhaft gemeint, auch wenn beiden das Konzept vermutlich eher fremd bleiben wird. Was ja auch völlig in Ordnung ist.

WF: Wie erwähnt gibt es leider zu wenig Damen, was sehr schade ist. Aktuell stehen Jessy Jay oder Stephanie Maze an der Spitze. Gab oder gibt es für Dich Vorbilder oder Idole des Wrestlings?

RR: Absolut schade, ja. Aber ich sehe da durchaus eine positive Entwicklung, u.a. mit den genannten Namen. Ich freue mich, dass es vor allem immer mehr Plattformen für Frauen im Wrestling gibt. Eines meiner damals größten weiblichen Vorbilder, die mich im Laufe der Zeit begleitet hat, ist und bleibt Beth Phoenix. Generell bin ich, und jeder der mich kennt wird das bestätigen, ein riesiger William Regal Fan.

WF: William Regal kann ja alles, von Heel über Face. Sogar Comedy deckt er ab. Eine Legende, der im Ring und am Mic einer der größten ist! Gibt es andere Legenden die Dir imponierten oder die Du gerne mal treffen würdest?

RR: Ich glaube nicht, dass ich mich da festlegen könnte. Zu viele großartige Menschen haben zu viel Großartiges geleistet.

WF: Du bist immer mit Facepaint aufgetreten, auch wenn sich Dein Look inzwischen gewandelt hat und Du aktuell mit „Streifen“ im Gesicht auftrittst. Warum hast Du Dich dafür entschieden?

RR: Jede Art von Kriegsbemalung, auch häufig im Sport adaptiert, drückt Siegeswille und Kampfbereitschaft aus. Ich bin in erster Linie Kämpferin, vielleicht sogar Rebellin. Das Paint, die Augen, die Kleidung: alles soll ausdrücken, dass ich vollkommen ernst meine, was ich sage. Und dass ich zu allem bereit bin.

WF: Der Name „Ruby Rebel“ klingt toll und einprägsam, wie bist Du dazu gekommen, gibt es eine Geschichte dazu?

RR: Eine direkte Geschichte gibt es nicht. Ich habe lange überlegt, was mich ausmacht und was meine Persönlichkeit ausdrückt. Am Ende wurde es Ruby Rebel, weil ich genau das dort verbunden sah.

WF: Wann und wie begann Deine Reise im Wrestling Biz?

RR: Den Einstieg habe ich schon 2013/2014 mit den ersten Trainings gefunden, anderthalb Jahre später durfte ich erste Ringerfahrungen sammeln, um die ich sehr dankbar bin. Damals habe ich noch eher das „kampfsportlerische“ aufgegriffen, allerdings habe ich mich seitdem viel entwickelt. Richtig ernsthaft über meinen Tellerrand hinausgeschaut habe ich dann aber erst nach meiner Babypause (also ab 2018).

WF: Oh, Du bist schon Mutter? Da gratulieren wir natürlich. Gab es jemals die Idee mit dem Wrestling aufzuhören, auch aufgrund der familiären Verpflichtungen?

RR: Ja, meine Tochter ist mittlerweile auch schon 4 Jahre alt. Mein Mann hat auch unsere große Tochter mit in die Ehe gebracht, die ist 10 Jahre alt. Die drei sind sicherlich die wichtigsten Menschen in meinem Leben. Natürlich gab es da schon gravierende (vor allem zeitliche) Konflikte zwischen Studium, Sport und Familie. Und ja, in diesen Momenten auch die Überlegung, es sein zu lassen. Aber da ist die Kämpferin wieder.

WF: Vor wenigen Tagen hab e ich eine wirklich amüsante Promo von Dir gesehen, welche an Lena Sophie gerichtet war. So bin ich auf Dich aufmerksam geworden und schon bald kann man Dich bei IPW sehen, was Deiner Karriere sicherlich auch helfen kann. Bist Du generell eher eine Spaßkanone? Man kann einen wirklich guten Humor in dem Clip erkennen…

RR: Danke für das Kompliment. Mit mir kann man sicherlich Spaß haben. Allerdings kann ich genauso ernst und gefährlich sein, wie ich es in besagtem Video verspreche.

WF: Wie kann man Deinen Stil beschreiben? Technisch versiert, eher der Brawler. Auf alle Fälle spielt Dir deine Kampfsporterfahrung in die Karten…

RR: Ich fürchte, meine Gegner*innen dürfen sich vor allem auf Intensität und Impact einstellen. Ich versuche immer, meine Stärken auszuspielen.

WF: Mit wem durftest Du bisher so trainieren und wo konntest Du schon überall auftreten?

RR: Ich durfte bisher Seminare und Trainings bei Super Crazy, Mot van Kunder, Karsten Beck, Melanie Gray, Askeladd Gormsson, Pete Bouncer, Toby Blunt und Tristan Archer bestreiten. Außerdem war ich Teil des Damen Tryouts bei der GWF (2018) und hatte Einheiten bei Ahmed und Mike Chaer sowie Tarkan Aslan. Zuletzt war ich bei den Try Outs von Apu Singh und Dave Davies (IPW) dabei. Außer Dockers Wrestling bin ich bisher bei der EWS, FWF (Belgien) und der CWA (Belgien) aufgetreten.

WF: Am 05.03.2022 wird man dich dann bei IPW „Full Aggression“ in Lübeck sehen, wir wünschen Dir viel Erfolg und danken für das Interview!

RR: Vielen Dank! Ich werde wie immer 100% geben. Ebenfalls danke für das Interview!

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