Tracy Smothers im WrestlingFever.de Interview (Deutsch, 04.01.2015)

WF: Vielen Dank für die spontane Zusage Tracy, es ist eine Ehre, Sie für ein Interview gewonnen haben!

TS: Vielen Dank für die Einladung.

WF: Viele Wrestler nutzen einen „Künstlernamen“, in Ihrer Karriere traten Sie in der Regel unter Ihrem echten Namen an. Haben Sie sich bewusst dafür entschieden oder glauben Sie, es klingt einfach toll?

TS: Ich habe mir darüber nicht wirklich viele Gedanken gemacht.

WF: Die meisten Fans kennen Sie aus der ECW, wo Sie Teil der „FBI“ waren. Erinnern Sie sich daran wer die Ihnen die Rolle des „Italieners“ gab und können Sie den Erfolg dieser Gruppe zu erklären? Für die Fans war es wirklich toll…

TS: Tommy Dreamer nahm Tommy Rich, mich selbst und Guido mit ins Boot. Es war eine spaßige Angelegenheit! Die Leute liebten es, weil es anders war.

WF: „Little Guido“ hat sicherlich eine große Chance mit dem FBI, sonst würde er mit seiner Größe und Statur wohl kein Wrestler geworden sein. Wie beurteilen Sie den allgemeinen Trend hin zu immer schnelleren, „schlanken“ Wrestler heutzutage?

TS: Alles ändert sich mit allem was Du tust. Es scheint so als ob die Leute heute viele Moves, viel Action sehen wollen. Ich versuche bloß im Strom mitzuschwimmen und mich anzupassen.

WF: Wann und warum haben Sie die Entscheidung gefällt Pro Wrestler zu werden?

TS: Ich wuchs mit dem Wrestling schauen auf und respektierte schon immer diese athletische Ausrichtung. Ich wusste dass es harte Kerle sind.

WF: Die ECW ist immer noch DIE Kultpromotion der Fans. Wie können Sie sich diesen langfristigen Erfolg erklären?

TS: Sie ist sehr anders gewesen, sehr heftig und brachte Innovationen ein.

WF: Sie waren natürlich auch Teil der WCW und WWE, die beiden anderen großen Promotions in den USA. Ihre Zeit bei „Smoky Mountain Wrestling, wo viele spätere Stars (Storm, Jericho, etc.) anfingen, ist ebenso unvergesslich. Sie sind seit vielen Jahren aktiv, haben für alle gearbeitet, was hat sich im Wesentlichen im Biz verändert?

TS: Das Business entwickelt sich ständig weiter, die Messlatte wird immer höher gelegt.

WF: Sie wurden von Steve Keirn, dem ursprünglichen Doink (der leider verstarb), trainiert. Welche Erinnerungen haben Sie an DEN Doink?

TS: Matt Borne (möge er in Frieden ruhen) war der echte Doink. Steve Keirn und Stane Lane bildeten mich aus, ich lernte eine Menge von ihnen, ich liebe sie. Heute ist Steve Trainer und Promoter für die WWE Entwicklungsabteilung in Orlando, Florida.

WF: Wenn man so lange dabei ist wie Sie, trainiert man bestimmt auch selber mal den Nachwuchs. Daniel Bryan zum Beispiel. Haben Sie damals gedacht dass er es jemals an die Spitze schaffen würde?

TS: Na, er wurde von Shawn Michaels trainiert. Robbie Brookside und Steve Regal griffen Daniel unter die Arme. Er war, er ist ein Student des Business.

WF: Sie sind für viele Fans ein Begriff, wäre die WWE Hall of Fame eine Option für Sie? Verschiedene Legenden, wie zum Beispiel der Honky Tonk Man, haben bereits abgelehnt.

TS: Wenn sie mir es eines Tages anbieten würden, würde ich auch annehmen. Es wäre eine große Ehre.

WF: Gibt es das eine oder andere Lieblingsmatch von Ihnen, ein persönliches Highlight Ihrer Karriere?

TS: Meine Lieblings-Singlematches waren die gegen Chris Candido, die besten Tag Team Matches mit dem Midnight Express und den Freebirds.

WF: Viele Fans lieben sie als Heel, der Bösewicht der schnell die Fans gegen sich aufbringt. Wie bewerten Sie diese Rolle selbst? Möchten Sie vielleicht lieber als Face agieren?

TS: Was immer der Promoter für seine Show braucht ist in Ordnung für mich. Ich versuche professionell zu sein. Obwohl…Als Heel aufzutreten ist schon geil 😉

WF: Sehen Sie das Internet als Fluch oder Segen an? Es gab eine Zeit, wo man über so etwas wie Kayfabe nicht sprach.

TS: Wie ich bereits sagte, der Sport, das Geschäft entwickelt sich ständig weiter.

WF: Viele Wrestler oft mit persönlichen Problemen gekämpft, einige haben daher ihr Leben verloren- ist es denn immer so ein „rough ride“?

TS: Ja es ist sehr traurig dass so viele von uns gegangen sind.
Unser Geschäft ist mit Sicherheit ein brutales, unversöhnliches Geschäft!

WF: Jedes Mal wenn ich die Wrestler frage was sie an ihrem Beruf so toll finden, antworten sie mir das sie das viele Reisen mögen. Welche Nachteile sehen Sie?

TS: Man ist ja schon an Vollzeitbeschäftigung gewöhnt, aber jetzt eben nicht mehr in der Nähe, ugh…

WF: Sie sind ja auch noch Promoter, wie kam es zu der Entscheidung?

TS: Nein, ich veranstaltete nur ein paar Shows,mehr nicht. Aber davon bekam ich Kopfschmerzen, will ich nicht. Ich will bloß arbeiten und Spaß haben.

WF: Vielen Dank Tracy!

TS: Gern geschehen und entschuldigt bitte dass ich so lange gebraucht habe um zu antworten.

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