WrestlingFever Interview: Gillberg (13.08.2008)

gillbergWF: Hallo Duane, zuerst möchte ich Dir dafür danken, dass du Dir die Zeit für ein Interview mit www.wrestlingfever.de genommen hast.

Gill: Kein Problem, danke, dass ihr mich interviewt.

WF: Wie bist du zum Wrestling gekommen?

Gill: Naja… das ist eine längere Geschichte… Ich war jung, vielleicht so Mitte 20 und war total an der NWA interessiert; ich war ein riesen Fan von Ric Flair. Larry Shape ist zu mir gekommen und er sah Potential in mir. Damals war ich bekannt als „Lord Of Discipline Pain“ (Herr des disziplinarischen Schmerzes), aber zuerst war ich nur Duane Gill. Und dann hatte ich 1989 mein Debut. Vince McMahon war da und als ich an diesem Tag… der 03. Mai 1994… dort ankam, sagten die Leute zu mir: „Duane, Vince war hier und hat nach dir gesucht!“ Alle wussten wer McMahon ist. Und ich rief bei der WWF an und so entstand Gillberg.

WF: Weisst du noch, wie die Idee zu Gillberg entstand und wie WWE Dich kontaktierte?

Gill: Es war im April. Vince hatte die Idee mir ein Dusty Rhodes „Sohn“ Gimmick zu geben, in dem ich Dusty’s andrer Sohn sein sollte, von dem er nichts wusste, ich genauso wie er sein und ihm alles nachmachen sollte. Ein paar Wochen später, gerade als Vince seinen Entschluss gefasst hatte, sah Mark Callaway (Taker) einen Teil von Monday Nitro und sah da diesen großen SOB, Bill Goldberg. Mark rief mich und Vince an, erzählte uns von seiner Idee und Vince war begeistert. Er gab das Dusty Jr. Gimmick auf und ich wurde die Goldberg Imitation, Gillberg.

WF: Sicherlich wurde ein Traum für Dich wahr…

Gill: Naja, eigentlich zwei. Der erste wurde wahr, als Vince und die WWE mich anheuerten. Ich war der glücklichste Mann der Welt! Und der zweite, glücklichste Moment meines Lebens war die Geburt meiner Tochter 1992.

WF: Gillberg war klar eine Parodie des WCW Goldberg, nur mit dem Unterschied, dass Du eine Niederlagen Serie einfahren solltest. Unter diesen Voraussetzungen würde heute wohl kaum ein Worker einen WWE Vertrag unterschreiben. Wie hast Du damals auf die Idee reagiert, den Charakter und die Storylines um Deine Person?

Gill: Am Anfang hab ich es gehasst ein Jobber zu sein und Vince hat versucht mich zum Steroide nehmen zu überreden, damit ich eine vollwertige Kopie von Bill werde, aber ich wollte es nicht tun und ich sagte ihm ins Gesicht, dass ich keine Steroide nehmen werde und dadurch wurde ich dann der Jobber für die gesamte WWF/WWE. Ich liebte den Gillberg Charakter, obwohl er ein absolut Wahnsinniger war! Die Idee war klasse und ich war froh, dass Callaway an so etwas gedacht hatte.

WF: Wie reagierte William Goldberg auf Deinen Charakter? Ihr habt doch sicher mal darüber gesprochen…

Gill: Bill hat sich kaputt gelacht, als wir Gillberg das erste Mal in die Show eingebracht haben und ich mit ihm über das ganze Gimmick geredet habe. Auch während der gesamten Rock/Goldberg Fehde hat er immer noch darüber gelacht und dachte das gesamte Gimmick wäre eigentlich lustig.

WF: Wie wurdest Du denn Backstage aufgenommen, gab oder gibt es Freundschaften oder musstest Du evtl. auch einige Streiche einstecken?

Gill: Ich musste Backstage mit dem ganzen Ärger der größeren Jungs umgehen, die entweder schon länger dabei waren und/oder mehr Muskelmasse hatten als ich. Ich war einer von denen, die keine Steroide nehmen wollten, also war ich einer der kleineren Leute. Ich musste mit den Belästigungen und dem Ärger umgehen… das war das einzige, was ich hasste.

WF: Während deiner Zeit bei WWE hast du einiges geleistet, hast den WWE Light Heavyweight Championship gewonnen und mit einigen Stars wie The Rock, Chris Jericho, Shane McMahon und dem echten Goldberg gearbeitet. Welche Erinnerungen hast du an die Arbeit an mit diesen Stars und an deinen Titelgewinn?

Gill: Den WWE Light Heavyweight Championship zu gewinnen war einer der stolzesten Momente meines Lebens und ich war froh, dass Vince mich eine Zeit lang ein bisschen über das Spiel hinaus kommen lies. Ich kann endlich auf den Spielplatz der großen Jungs. So wie die Arbeit mit Jericho/Goldberg/etc. war das eine tolle Zeit für mich. Ich schätzte es mit Bill und Chris arbeiten zu können, sie sind große Stars innerhalb und außerhalb des Rings.

WF: Hattest (hast) Du Lieblingswrestler?

Gill: Den Nature Boy. Er war mein All-time Favorit und ich war glücklich ihn kennen zu lernen als ich zur WWF/WWE kam.

WF: Als The Rock seine Fehde gegen den echten Goldberg hatte, hast auch du eine Rolle gespielt. Deine Aufgabe war es, Goldberg zu ärgern. Ihr habt auch einige Sekunden allein im Ring gestanden und Du hast auf ihn eingeprügelt. Wie erinnerst Du Dich an die Szene und welche Gedanken gingen Dir hier durch den Kopf? The Rock rettete Dich schliesslich…

Gill: Ich erinnere mich, dass ich für kurze Zeit daheim war, um mich von ein paar Verletzungen zu erholen und Vince mich, einen Tag nachdem ich Heim gegangen war, anrief und mir sagte, dass Bill Goldberg eine Fehde mit The Rock hatte und sie wollten, dass ich eine Rolle darin spielte, weil er (Bill) bereits eine Fehde mit Johnson hatte. Ich hab das Angebot angenommen und fand es klasse. Es war total lustig, als ich Goldberg nachgemacht habe. Ich mochte es, als ich mich letzten Endes mit Goldberg prügelte, es war ein schöner Moment und es war witzig!

WF: Du warst ja eigentlich „Jobber“ und dein einziger Sieg als Gillberg war am 13.Februar 1999 bei Raw is War gegen Dustin Runnels (Goldust) mit Hilfe von Blue Meanie. Schöne Erinnerung, oder?

Gill: Es war auf irgendeine Art ein schöner Moment. Ich wusste den Sieg als Gillberg zu schätzen und ich hatte letzten Endes auch als Gillberg gewonnen, aber die einzige Sache, die ich daran nicht mochte, war, dass die Leute mich immernoch als Jobber bezeichnen würden und ich weiß, dass ich wieder zum Jobber geworden wäre.

WF: Bei der 15th Anniversary von RAW hattest du ein Comeback und hast an der 15 Man Battle Royal teilgenommen, wurdest aber fast sofort von jedem Superstar in dem Match eliminiert.

Gill: Ich kann sagen, dass cih Ärger mit Vince habe, er mochte mich nie wirklich, nur weil ich keine Steroide nehmen wollte, dachte er, wenn ich keiner von den „aufgepumpten Freaks“ werden könnte, könnte ich auch kein Main-Eventer werden.

WF: Du bist auch in der Indyszene als Gillberg unterwegs. Wie kommst Du ausserhalb der WWE mit diesem Gimmick bei WWE an?

Gill: Ich mag das Gimmick, dass ich in der Indyszene habe. Ich mach ein paar persöhnliche Auftritte und die Fans erkennen irgendwie immernoch wer Gillberg ist, aber sie denken immernoch ich bin ein Jobber der WWE.

WF: Wie geht es Dir heute? Was macht „Gillberg“ nach seiner „großen“ WWE Zeit?

Gill: Naja, eigentlich nichts. Ich hab nicht besonders viele Auftritte in der Indyszene gemacht, ich hab die Zeit mit meiner Familie verbracht, mich um meine Tochter gekümmert; sie erwartet ein Kind, ich werde also das erste Mal Großvater. Mir geht’s sehr gut. Und ja, Gillberg macht noch immer Auftritte für Indy-Promoter.

WF: Gehört Wrestling auch privat zu Deinen Interessen, verfolgst du andere Ligen wie z.B. TNA?

Gill: Ich denke darüber nach mich endgültig zur Ruhe zu setzen, ich hab eine Familie und möglicherweise genug Geld von meinen früheren Auftritten und Wrestling Events um davon leben zu können. Ich schaue immer noch jede Woche RAW, sehe immer noch so oft jedes Wrestling und mache immernoch Auftritte, wenn ich will. Ich habe mir TNA und ROH als die Promotions rausgesucht, zu denen ich lieber gehen würde. TNA hat mich kontaktiert, aber ich habe keine Entscheidung getroffen oder so etwas. Man weiß nie, vielleicht komme ich zurück zur WWE, aber da besteht nur eine kleine Chance.

WF: Wie würdest Du Deinen Charakter letztendlich beschreiben?

Gill: Er ist ein absolut Wahnsinniger! Er ist eine Goldberg-Imitation, aber, wie ihr wisst, hat er seinen eigenen Stil. Wenn ich Gillberg bin, bin ich eine andere, verrückte Person. Gillberg und Duane Gill sind sehr verschieden, die Gemeinsamkeit zwischen den beiden ist, dass sie beide die Fans lieben und beide es genießen, wenn die Fans immer wieder „Gillberg“ rufen.

WF: Herzlichen Dank, Duane Gill a.k.a GILLBERG!

Gill: Kein Problem, danke für das Interview. Ich hoffe ich sehe euch alle bald.

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