WrestlingFever Interview: Joe Legend (11.03.2011)

joelegendJoe Hitchen kennen wohl die meisten Fans als Joe Legend. Bei WWE sah man ihn vor einigen Jahren als „Just Joe“. Er war auch bei TNA zu sehen, heiratete eine Deutsche Frau, lebt heute in der Nähe von Hannover und ist stolzer Vater von Zwillingen. Er erzählte WrestlingFever.de exklusiv am 11.03.2011 warum er sich für Europa, Deutschland entschieden hat, seinen Werdegang, Kanada und auch seine persönlichen Ansichten im Bezug auf aktuelle Geschehnisse in der Welt der pro Wrestling und vieles mehr.

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WF: Hallo Joe, wie geht es Dir?

JL: Ich tue mein Bestes, um beschäftigt zu sein aber auch, um möglichst viel Zeit mit meinen Kindern zu verbringen.

WF: Was bedeutet Pro Wrestling für Dich und wie würdest Du Deinen Beruf einer Person erklären, die noch nie davon gehört hat?

JL: Für mich ist es einfach eine lustige Art seinen Lebensunterhalt zu verdienen und die Welt zu sehen. Ich würde es wohl (in einer perfekten Welt) als eine durchdachte, dramatische Stunt Show beschreiben… mit gelegentlich einer heißen Braut! (lach)

WF: Du stammst aus Kanada. Hast Du Dir als Kind oder auch später Stampede Wrestling angesehen?

JL: Ich habe Stampede Wrestling auf TSN (The Sports Network) sooft wie ich nur konnte gesehen. Ich bin aus Toronto und so konnte ich es niemals live sehen, ist Calgary doch ca. 4 oder 5 Flugstunden von Toronto entfernt. Ich mochte jedoch das Produkt und lernte viele der Talente aus der Show kennen, befreundete mich sogar mit Einigen.

WF: Kannst Du unseren Lesern mehr über Deine ersten Schritte als Wrestler verraten und über Deinen Trainer?

JL: Ich trainierte 10 Jahre lang Karate und Kung Fu (4 schwarze Gürtel), das war cool aber wie ich der Mutter meines Freundes Keith sagte (als sie uns beim Training besuchte), sah ich keine reelle Zukunft darin in der Lage zu sein, Jeden in der Schlange von Arbeitslosen zusammenschlagen zu können! Da mich mein Vater immer gerne zu lokalen Wrestling Shows in Scarborough (dem Bezirk von Toronto wo ich aufwuchs) und zu WWF Shows im Maple Leaf Gardens nahm, bekam ich den Eindruck, ich könnte mit einer physisch fordernden, auf Performance und Spaß basierenden Karriere durchstarten.

Ich sah mich um und fand Sully`s Gym in der Innenstadt von Toronto, wo Ron Hutchison und Sweet Daddy Siki „Pro Wrestling“- Seminare an den Wochenenden anboten und nahm daran teil.

Ich versuche bis heute, mit ihnen Kontakt zu halten. Ron ist leicht zu finden auf FaceBook und er ist einfach wirklich einer der besten Menschen, die ich kenne. Siki war auch großartig zu mir und ich bin den Beiden dankbar für die Extraportion an Zeit und Freundlichkeit um sicherzustellen, dass ich wusste was ich tue, bevor ich ins wirkliche Business hinausging um aufzutreten.

Dass ich in Deutschland lebe, ist eine direkte Folge des Wrestlings hier. Wenn man mir nicht den richtigen Weg gezeigt hätte, wäre mein Leben ganz anders und möglicherweise wesentlich schlimmer verlaufen.

Ich wäre nie meiner Frau begegnet.

Ich wäre nicht Vater meiner Zwillingssöhne.

Ich hätte keine TV Show in Großbritannien gehabt.

Ich hätte nicht die Erfahrung eines Vertrags mit der WWF gehabt.

Ich hätte nicht das Pech mit meinem TNA-Vertrag gehabt (habe mich jedoch mit großartigen Leuten und Talenten dort angefreundet).

Die Liste geht weiter und weiter aber der Antrieb für das alles waren die Freundlichkeit, Großzügigkeit, die Fürsorge und die wirklich guten Absichten, die mir Ron Hutchison und Sweet Daddy Siki zeigten und gaben. So stehe ich für immer in ihrer Schuld.

WF: Erinnerst Du dich an Dein erstes Match und wie war es zum ersten Mal vor Publikum aufzutreten?

JL: Mein erstes Match war gegen Johnny Destiny (ein guter Freund namens Keith Assune, der nun ein SEHR talentierter Schauspieler ist) und es war auch sein erstes Match. Es war auf einem Indianerfestival und wurde gebookt vom legendären Wrestler Tiger Jeet Singh (der mir auch so viel Großzügigkeit zeigte und mir meine ersten Auftritte in Japan verschaffte. Ich stehe in seiner Schuld und der seiner Familie!) und es waren etwa um 10.000 Indianer vor Ort.

Es wurde draußen abgehalten und wegen des Wetters wrestlete Tiger schon früher um dem Regen zu entkommen also wurden Keith und ich zum Main Event (ehrlich gesagt war Tiger in jedem Fall der Main Event aber wir bekamen das letzte Match des Tages also „erhebe ich mich“ etwas und behaupte mein Debüt war der Main Event! (lacht).

Ich war Babyface und ich war SCHRECKLICH darin. Mein Wrestling war in Ordnung und das Match solide aber ich hatte damals KEINE AHNUNG, wie man das Publikum involviert. Ich habe es immer noch irgendwo auf Kassette und hin und wieder hole ich es heraus um genüsslich über mich selbst zu lachen.

WF: Joe, Du wrestlest seit 1992. In Deinen Anfangstagen gab es ein Tag Team namens Sex And Violence mit Sexton Hardcastle, dem späteren Edge. Wie kamt Ihr zusammen und würdest Du mit uns ein paar Erinnerungen teilen?

JL: Ich wrestlete außerhalb vom Gym für ca. ein Jahr aber war noch im Training an den Wochenenden als Adam (Edge) ins Gym kam. Er nahm Dinge echt schnell auf und weil wir die größeren Typen in dem Gym waren, dachten Ron und Siki, dass es ein gutes Match wäre. Also arbeitete Adam für die erste Zeit seiner Karriere meist mit mir.

Wir wurden Freunde und er war wirklich bestrebt darauf den Heel zu spielen (genau wie ich). In den ersten Jahren HASSTE ich es als Babyface angeheuert zu werden, auch wenn ich es inzwischen schätze. Also hatte ich die Idee zum Team genannt „Sex & Violence“.

Der Gag war der, dass die Pro Wrestling Illistrated uns als Team wirklich mochte. Sie wollten ein Feature von uns als vielversprechende Stars veröffentlichen, doch sie hatten ein Problem mit dem Namen „Sex & Violence“. Er wäre es doch zu anzüglich fürs Geschäft. Die ECW war zu dieser Zeit noch kein Faktor dieses Geschäfts.(lacht)

Wie auch immer, wir bekamen dann doch unseren Artikel und arbeiteten viel um Ontario und Michigan, mit regelmäßigen Touren durch die Reservate in Mannitoba. Aber die GEMEINE Heel Heat bei den Shows blieb aus, bis wir unseren „Anti Amerika-Pro Kanada“ Thug Life Angle starteten.

Ich gab mit dem Mikrophon die Richtung vor, danach folgten Stunts, wie das Zusammenschlagen eines Weihnachtsmannes unter den Zuschauern im Dezember oder das Abbrennen der amerikanische Flagge im Ring, um die Massen wirklich zum Kochen zu bringen.

Ich bekomme heute noch Nachrichten von Fans aus dieser Region, die mir schreiben, wie sehr sie das vermissen und fragen, wann ich zurückkomme?! All das ist sehr schmeichelhaft zu wissen, dass alle meine Bemühungen, egal wie übel gesinnt sie damals auch waren, so anerkannt wurden.

WF: 1997 warst Du dann Teil des Stables „Thug Life“ . Kannst Du uns bitte mehr über die Gruppe und ihre Mitglieder erzählen?

JL: Thug Life waren Joe E. Legend, Sexton Hardcastle (Edge), Christian Cage (Christian), Rhino Richards (Rhyno) und ein weitere wechsendes Mitglied. Ein Bisschen so wie es die 4 Horsemen machten, mit Ole Anderson, dann Luger, dann Windham, usw…
Es war einfach eine Gruppe aus Typen, die stets was zu lachen hatten, jung waren und die Aussicht genossen, jeden Abend Allen die Show zu stehlen – in dem sie immer 100 % gaben.

WF: Wann kamst Du zum ersten Mal nach Deutschland und was denkst Du über die CWA, der Promotion für die Du zu dieser Zeit gearbeitet hast?

JL: Ich kam zum ersten Mal 1998 für das CWA Hannover Turnier nach Deutschland. Ich war der Ersatz für Marshal Duke (Duke the Dumpster Drose), der zu der Zeit ziemlich populär war. Aber er hatte so etwas wie ein Rechtsproblem in Florida, was ihn in den Staaten zurück hielt und so brachte mich Rhyno dafür hinein.

Ich LIEBTE es und wünsche es würde noch immer laufen und gedeihen. Otto behandelte mich immer sehr gut und ich lernte viele tolle Kerle und großartige Talente kennen, hatte tolle Zeiten und großartige Kämpfe. Ich sehe einige von ihnen bis zum heutigen Tage. Vor ca. 2 Wochen hatte ich ein Abendessen mit Tony StClair und seiner Frau Christiane und Tony ist immer noch der selbe großartige Mann, der er damals war, als wir uns kennen lernten.

WF: Warum hast Du dich für ein Leben in Deutschland entschieden?

JL: Ich habe eine Deutsche geheiratet.

Aber es ist auch nett und zentral gelegen in Europa, also habe ich ein weites Spektrum an Arbeitsplätzen ohne zu viel zu reisen. Es hilft auch dass viele Kulturen ihre Höhen und Tiefen haben. Wenn die Popularität des Wrestlings in Großbritannien etwas abnimmt, dann gehe ich nach Frankreich wo es momentan RIESIG ist. Wenn das wieder herunter fährt, dann hat Belgien momentan ein wachsendes Geschäft. Ich finde immer was, wo meine Arbeit populär ist, ein akzeptabler Flugpreis entfernt für den Promoter, um mich anzuheuern und behalte doch ein stabiles Familienleben mit meinen Kindern, wenn ich nicht aufbrechen muss um dem Business hinterher zu jagen mit stetigen Ortswechseln.

WF: Du sagtest mir einmal, dass du bereits in einem FKK-Camp und auch in einer Kirche angetreten bist. Kannst Du den Lesern mehr über solch seltsame Orte erzählen?

JL: Ja, ein FKK-Camp in Ontario (nein, ich wrestlete nicht nackt!!) und eine Kirche in Wales (nein, nicht während der Messe!!). Auf einer 20 Meter hohen Plattform in einer Arena in Moskau (nein, ich war nicht betrunken), eine Straßenshow im Rotlichtbezirk von Hannover (wo wir uns in einem der Räume der Prostituierten umzogen) … (Nein, sie saß nicht im Raum mit uns). In einem Edelbordell in Hamburg oder Köln (es gab nichts gratis, nicht mal einen Coupon! …lach).

Immer wenn ich denke, ich habe den Boden erreicht, mit einer Arbeitsstätte, findet wer neue Keller.

WF: Joe, Du hast überall rund um den Globus gearbeitet, sogar in der WWE als „Just Joe“. Wer kreierte das Gimmick und was denkst Du über die WWE.

JL: Mein ursprünglich erdachtes Gimmick war ein Sekteinführer, aber Vince dachte dass es zu sehr in die religiöse Richtung geht.

(Corporate Ministry, Reverend Devon, Mordecai, Brother Love, Vince Wrestling GOD!! WAS?). Aber als ich ihm sagte, wollte ich mich nicht als Gott etablieren, sondern ihm (Vince) dienen (ganz klar als Bösewicht, der Leute für seine Absichten manipuliert – wie eine Schlange im Gras), nahm er es an und mochte den Einfall, mich den „Propheten“ zu nennen.

Ich hasste es aber, dachte ich wäre zu neu in der Firma um etwas abzuschlagen.

Wie auch immer, Mir wurde ein zurückgebliebener, talentloser Schreiber namens Jamie zugeteilt, der es zu dem Desaster machte, das es wurde. Ich versuchte alles, die Dinge in ein positives Licht zu rücken, aber er wollte nicht zuhören.

Lustig daran ist, dass dieser Trottel am Ende wegen Inkompetenz gefeuert wurde – leider erst nachdem man mich gehen ließ. Es ist eine Schande, dass es so lange dauerte, aber er bekam was er verdiente.

WF: 2003 hast Du für TNA gearbeitet. Ich mochte Deinen Run dort aber soweit ich mich erinnere gab es dort ein Problem mit dem Gründer Jeff Jarrett? Kannst Du meine Erinnerung bitte etwas auffrischen und uns erzählen, was zwischen Euch vorgefallen ist?

JL: Wirklich? Eigentlich habe ich damit lange abgeschlossen. Wenn es für Dich okay ist, fasse ich mich kurz.

Ich arbeitete damals stetig in Europa und nahm an einer großen Tour für eine Gruppe Namens WWA teil, durch England, Irland, Schweiz, mit einem PPV in Schottland. Ich hatte jeden Abend großartige Kämpfe mit Mike Sanders und traf Jeff Jarrett. Er fragte mich, ob ich denn Intersse hätte zu TNA zu kommen. Ich sagte ihm, ich würde schon wollen, wüsste aber nicht, ob sich das nach dem WWF Debakel für mich lohnen würde?

Er versprach mir rauf und runter, dass wir Vince zeigen würden, wo er es mit mir verbockt hatte. Ich schätze, ich wollte das auch wirklich hören, also hatte ich mich verkauft.

Es kam zu einigen Verzögerungen, also arbeitete ich für ein paar Monate in Puerto Rico, bevor ich an einer weiteren WWA Tour durch Australien mit einem PPV in Neuseeland teilnahm.

Jeff war auch auf der Tour und bezog mich sogar in den Ausgang seines Hauptkampfes mit ein, wollte er doch jemand Vertrauenswürdigen für die Arbeit, die gebraucht wurde. Mit anderen Worten, er schleimte sich bei mir ein.

Egal, ich zog zurück nach Kanada (nach Windsor, direkt gegenüber von Detroit) und begann bei TNA.

Zunächst lief es eine Weile ganz gut, mit Ausnahme der Bezahlung, die deutlich geringer ausfiel, als die, die mir ursprünglich zugesichert wurde.

Mir wurde mitgeteilt, dass ich einen Vertrag für 6 Kämpfe hätte, damit sie testen könnten, ob ich in den Kader passe – bevor ich einen länger laufenden, höher bezahlten Vertrag bekäme.

Ich hatte einen Freund in der Geschäftsleitung, der mir dies bestätigte, also unterschrieb ich, basierend auf d dem (falschen) Versprechen der TNA Geschäftsleitung, mir zusätzliche Auftritte bei unabhängigen Ligen zu besorgen, um die fehlende Garantie auszugleichen.

Ich hielt mich ziemlich gut und dann kam Dutch Mantell zu TNA (Er war der Chefbookker in Puerto Rico gewesen, also hoffte ich, ich hätte nun ein freundliches Gesicht in der Kreativabteilung.) und ich fand durch Vince Russo heraus, dass Dutch „irgendwie sauer“ auf mich war. Ich sprach ihn darauf an und fragte,was ich tun könnte, um zu helfen und um ein größerer Faktor in der Show zu werden.

Mir wurde gesagt, ich sei ein Vermögenswert und sie hätten eine große Sache für mich auf Lager.

Was ich bekam war die „Red Shirt Security“, wobei ich die Bumps und Jobs übernahm, um meinen Partner aufzubauen und ihm ein besseres Verständnis der Psychologie zu vermitteln.

In Wahrheit mochte ich Kevin Northcutt und hatte NICHTS gegen ihn. Doch wir erhielten einen dämlichen Lauf, mit fast wöchentlichen Niederlagen und dann irgendwie dem Gewinn der Tag Titles. Sodass sie (und letztlich WIR) gar nichts bedeueten.

Wir verloren sie in der Folgewoche, als AJ Styles…ALLEIN… Kevin in einem 2 gegen 1 Kampf pinnte, Danach wurden die Titel für vakant erklärt, weil AJ keinen Partner hatte, um sie zu verteidigen.

Wir wurden einige Wochen herumgeschubst, bis ich von Jeff Jarrett seine Gitarre übergezogen bekam. Es hieß, ich sollte einen netten Babyface Turn erhalten und gegen Jarrett fehden.

Danach jedoch schickten mich diese Genies heim und brachten mich nicht mehr zurück, auch wenn unser laufender Vertrag noch einige Kämpfe offen ließ.

Ich rief an, ich schrieb E-Mails und förmliche Briefe… Während mein Bankkonto von Woche zu Woche belastet wurde, versuchte ich eine Antwort von ihnen zu bekommen, warum dies alles passierte und ob ich nun erledigt sei oder nicht.

Wäre ich einfach gegangen, hätten sie mich laut Vertrag noch am Vortag eines PPVs anrufen können und ich hätte erscheinen müssen oder mein gesamter Vertrag wäre nichtig gewesen und ich hätte meiinen Anspruch auf das Geld verloren, welches sie mir immer noch schuldeten.

So konnte ich nicht weg und war untätig, wenn ich blieb.

Ich erfüllte meinen Vertrag und stellte sicher, dass sie mir jeden Cent auszahlten, den sie mir schuldeten. Ich stieß doch erhebliche Drohungen gegen Jeff und Dutch aus, (musste aber warten, bis sie mich bezahlt hatten, denn Drohungen hätten den Vertrag nichtig machen können) weil die beiden zu feige waren, aufrichtig mit mir zu sein. Telefonisch, aus einer anderen Stadt.

Das war, als ich zurück nach Europa zog und neu anfing.

Wiedermal!

Huh, ich hab mich wohl doch nicht so kurz gehalten, glaub ich! (lacht)

WF: Joe, Du bist ein sehr respektierter Trainer von Talenten wie Absolute Andy, Alex Shelley, Alpha Female und vielen anderen. Was bedeutet es Dir die Kunst des Pro Wrestling zu trainieren?

JL: Im Wrestling wie im Leben, versuche ich einfach die Dinge zu verbessern. Ich möchte den Leuten, die ich treffe und mit denen ich Zeit verbringe, helfen sich besser zu fühlen und ich möchte dem Wrestling, welches in den letzten paar Jahren einen derben Niedergang einstecken musste, da es so leicht wurde, für Jedermann – mit oder ohne vernünftiges Training – sich selbst „Profi“ zu nennen.

Ich sehe SO viele Fehler, die ich aber für ausschlaggebend halte, wenn es darum geht, einen Kampf und das Geschäft besser zu machen. Diese werden von den „Veteranen“ aber nicht korrigiert, weil diese fürchten dann ihren Platz an einen Jüngeren zu verlieren.

Oder ich sehe diese „Veteranen“ (für gewöhnlich ein Säufer, der das Geschäft mit seiner Präsenz und mit „Selbstverherrlichung“ degradiert, bis ihm die Leute seinem Mist glauben), wie sie diese Dinge falsch lehren weil:

a) es ihre Position schützt.

b) Sie wissen einfach nicht, wie es richtig gemacht wird.

c) Sie ihre eigenen „Marks“ sind und Fragen der Schüler abwimmeln und stattdessen schreien, dass die Kinder den Veteranen nicht den gebührenden Respekt zollen, wenn sie eine Frage stellen.

In Wahrheit glaube ich, wenn man nicht in der Lage ist, JEDE Frage eines Schülers bezüglich eines Moves, einer Technik oder eines psychologischen Aspekts, den man lehrt, mit „Warum“ zu beantworten, dann sollte man sie lieber gar nichts lehren.

Ich sehe zu viele Kinder, die wirklich wollen und versuchen in diesem Spiel mitzuhalten, wenig später nach ihrem Start total verändert wieder, von selbstsüchtigen Idioten, die in ihrer eigenen Selbsteinschätzung gefangen sind, (sie machen eine handvoll Kämpfe im Jahr, oft durch den Gefallen eines Freundes, der sie bookt, senken ihren geforderten Preis um TATSÄCHLICHE Profis zu unterbieten, die davon leben müssen, zahlen ihre Flüge selbst, bezahlen ihre Hotels selbst und senken so insgesamt das Niveau für diejenigen, die tatsächlich ihr bestes geben, um das Geschäft aufzubauen) dass sie die Zukunft des Geschäfts behindern und gegenwärtig schwächen… in dem sie im großen und ganzen keine Rolle spielen.

Meine Hauptmotivation ist es, der neuen Generation von Schülern zu helfen.

WF: Lass uns über die GSW sprechen. Du kennst die alte und die neue GSW und Du warst Teil ihrer neuen Internet Show GSW Courage. Was denkst Du über das neue Konzept von Ingo Vollenberg und seinem Team?

JL: Ich möchte Ingo nicht niedermachen, da ich ihn und SEINE Firma wirklich mag. ER sollte sie so leiten, wie er meint. Aber als der Kontrollfreak, der ich bin, kann ich ehrlich sagen, dass ich Dinge GANZ anders gestalten würde. Vielleicht liege ich falsch, aber ich habe eine andere Ansicht darüber, wie man booktt. Aber ich wünsche ihm dennoch viel Erfolg.

WF: Du hast für viele Promotions in Deutschland und Österreich gerungen. Denkst du, dass irgendeine der Promotions das Potential hat zu wachsen?

JL: Ich denke jede Promotion hat das Potential zu wachsen, es geht nur darum herauszufinden, was das Publikum möchte, um das auch zu geben. Man sollte aber nicht blind den Internetforen glauben, da eine ÜBERWÄLTIGENDE Mehrheit der Nachrichten dort,von den Wrestlern selbst stammt, die dort unter verschiedenen Namen schreiben. Also seine Freundin, sein Bruder, seine besten Freunde, seine Familienmitglieder. Alle tun ihm den Gefallen um wahrgenommen zu werden.

Das sind Leute, die kostenlose Karten von dem Wrestler bekommen, nicht die, denen man die Karten verkauft.

Bevor man Jemanden anheuert sollte man entweder andere Shows besuchen und auf die Publikumsreaktionen achten oder wenn man über die Mittel und Zeit verfügt, auf das eigene Publikum zu hören und zu sehen, was es summen lässt.

Gib den Leuten, was sie wollen….SAGE ihnen nicht was sie wollen und dann besteht die Chance, dass sie eine gewisse Loyalität zeigen.

WF: Danke für Deine Zeit, Joe. Wir sehen Dich am Ring.

JL: Hoffe euch da zu sehen..checkt meine Kolumnen auf der SLAM Wrestling Webseite!

Beste Grüße und Gottes Segen!

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