Alex Berkner im WrestlingFever.de Interview (31.08.2025)

WF: Wir freuen uns, den Wrestling Fans ein weiteres, neues österreichisches Talent vorstellen zu dürfen, danke für Dein Interesse, Alex Berkner!

AB: Hallo von mir aus Wien an alle Fans von Wrestlingfever.de! Ich bedanke mich für euer Interesse und Einladung und freu mich wie ein Schnitzel auf das Interview

WF: Erst vor kurzem wurdest Du als Nachkömmling für den nächsten RoE Event angekündigt worden, Glückwunsch. Wrestling scheint wieder, auch in Österreich zu boomen, oder wie siehst Du das?

AB: Ja, Wrestling boomt definitiv bei uns in Österreich. Mehr Interesse, mehr Promotions, mehr Events. Die Fans freuts und natürlich auch uns Catcher. Es gibt nicht besseres als vor Publikum aufzutreten und zurzeit haben wir immer mehr die Möglichkeit dazu. Das kann ruhig so weiter gehen.

WF: Du bist auch hinter den Kulissen aktiv, also nicht nur als Wrestler. Wie sehen Deine Aufgaben generell so aus, bist Du auch selbst Veranstalter?

AB: Das stimmt. Du hast schon angesprochen, dass Wrestling zurzeit boomt und da ist es für mich naheliegend, auf den Zug auch von der Veranstaltungsseite aufzuspringen. Zunächst mal in meinem Heimatort Deutsch-Wagram in Niederösterreich unter der Obhut von EWA-Mastermind Michael Kovac. Und was dort funktioniert, hat auch woanders geklappt.

WF: Wie hat sich die Szene in Österreich genrell (in Deinen Augen) in den letzten Augen entwickelt? Arbeitet man mehr zusammen, für das Produkt?

AB: Die Ö-Szene entwickelt sich im Moment prächtig. Angeführt vom Prater Catchen steigt die Zahl und Qualität der Shows. In Ö haben wir den Vorteil, dass es einerseits geeichte Veteranen als auch junge, motivierte Catcher gibt, die ihr Handwerk verstehen und auch körperlich sehr weit sind. Davon profitieren die Promoter. Diese „zahlen“ es den Wrestlern zurück mit qualitativ aufwändigen Shows in guten Hallen. Seit ich dabei bin steigt das Niveau stetig und wie bereits erwähnt glaube ich, dass das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist. Auch die Zusammenarbeit läuft gut, soweit ich das beurteilen kann. Soll ja nicht immer so gewesen sein. Bei den Wrestlern kann ohne weiteres von einem Generationenwechsel sprechen (Peter White und Söldner sind bereits zurückgetreten) und bei den Promotern ist jedenfalls eine neue Generation am Ruder, die einen anderen Zugang zum Wrestling haben als früher.

WF: Also spürt man einen frischen Wind oder haben die Veteranen immer noch Einfluss auf die aktuelle Szene?

AB: Die Veteranen haben natürlich und Gott sei Dank noch immer viel Einfluss auf die Szene. Gleichzeitig tut auch der frische Wind gut. Wir haben in Ö das Glück auf viel Wissen, Erfahrung und Tradition zurückgreifen zu können. Da wäre es dumm nicht auf diese Expertise zurückgreifen. Tradition ist im Catchen sehr wichtig und wird leider viel zu oft nicht entsprechend gewürdigt. Andererseits bringen neue Gesichter auch frische Ideen und neue Ansätze bzw. Sichtweisen. Das ist ebenfalls wichtig, um den Sport weiterzuentwickeln. Wrestling muss auch bei uns mit der Zeit gehen und darf nicht mumifizieren. Diese Mischung macht es aus, von dieser Kombination profitiert das Wrestling gerade immens. Ein Bein steht in der Vergangenheit und das zweite in der Zukunft.

WF: Wir haben vor wenigen Tagen die wohl größte Legende dieses Sports verloren: Hulk Hogan. Wie hast Du davon erfahren und was bedeutete dieser Mann für Dich?

AB: Sehr tragisch, ich habe es aus den Medien erfahren. Wrestler sind nicht bekannt dafür sehr alt zu werden und ein Hulk Hogan hat alles für den Sport gegeben und mit seiner Gesundheit bezahlt.
Hulk Hogan ist der wohl größte Wrestler aller Zeiten, sogar mein Opa weiß wer Hulk Hogan war und der Mann hat nix mit Wrestling am Hut. Hogan war vor meiner Zeit aber Rocky 3 habe ich schon als Kind gesehen und irgendwie wusste man selbst als Kind wer er ist. Er hat zwar sein eigenes Denkmal in den letzten 10 Jahren besudelt. Am Ende des Tages bleibt der aber derjenige, welcher das Wrestling und WWF/WWE in den Mainstream gebracht hat und davon lebt das ganze Business noch heute.

WF: Ich glaube auch, dass Vince McMahon sehr wichtig für die internationale, bzw. weltweite Entwicklung war, neben den TV-Deals. Auch hier spürt man bei Levesque den Generationswechsel, was sich auf Kayfabe und viele Veränderungen auswirkt. Podcasts, Projekte versch. Talente (auch Ligen übergreifend) Kooperation mit TNA & WWE. Wie gefällt Dir diese Entwicklung?

AB: Es war klar, dass irgendwann eine Zeit nach Vince McMahon bei WWE kommt. Dass es aus diesen Umständen passiert, war halt suboptimal. Wie jede Änderung gibt es positive und negative Aspekte. Wichtig ist festzuhalten, dass die Unterhaltungsbranche diverser als je zuvor ist und es dementsprechend schwieriger ist, sich als Marke/Produkt zu behaupten. Und da macht die WWE nach wie vor einen guten Job, wahrscheinlich besser als in den Jahren zuvor.
Persönlich bin ich kein Freund von Werbung im Ring, überteuerten Ticketpreisen oder Influencern im Ring. Andererseits verstehe ich die Notwendigkeit dieser und ähnlicher Maßnahmen. Kooperationen siehe ich positiv, AEW geht hierbei mit gutem Beispiel voran. Es gibt Wrestlern die Chance, sich einem großen Publikum zu zeigen.

WF: Wann hast du Wrestling zum ersten Mal gesehen und was hat Dich daran so fasziniert?

AB: Das erste Mal als Kind, wobei ich gestehen muss, nie ein großer Fan gewesen zu sein. Das unterscheidet mich, glaube ich, von den meisten anderen Leuten in der Szene. Erst als ich in Japan war und dort bei einer Show von „Dragon Gate“ live dabei war, habe ich mich wieder mehr für den Sport interessiert. Zurück in Wien habe ich daraufhin zum ersten Mal heimische Shows besucht und mich dabei köstlich amüsiert. Den Gedanken, selbst im Ring zu stehen, hatte ich von Anfang an. Ich bin den Zweikampf Mann gegen Mann vom Ringen gewohnt, aber Wrestling ist so viel mehr: die Show, das Publikum, die Interaktion, das Storytelling. Es ist die perfekte Kombination aus Kampfsport und Unterhaltung. Das macht für mich die Faszination Wrestling aus.

WF: Warst Du schon immer sportlich interessiert, hast Du beispielsweise vor dem Wrestling als Ringer agiert?

AB: Definitiv, ich bin von klein auf sportlich und voller Energie. Meine Eltern haben mich als Knirps schon zum Tennis, Karate und Basketball geschickt in der Hoffnung, dass ich abends müde werde 🙂 Als ich älter wurde, hat mich dann der Kampfsport fasziniert. Ich bin zum Boxen und danach zum Ringen gegangen. Auch dort bin ich länger hängen geblieben. Fürs Ringen habe ich dann auch olympisches Gewichtheben gemacht und auch dort habe ich Wettkämpfe bestritten. Summa summarum war Sport immer ein wichtiger Teil meines Alltages. Von jeder Sportart habe ich vieles fürs Leben gelernt und gleichzeitig war alles eine Vorbereitung fürs Wrestling. Denn das Wrestling ist praktisch die Krönung meiner Sportlerkarriere. Das Ringen ist meine Identität als Wrestler. Primär weil es meiner Persönlichkeit entspricht und sekundär, weil es ein Alleinstellungsmerkmal im heutigen Wrestling ist. Bis in die 80er Jahre hatte fast jeder Catcher Ringer oder Judo Hintergrund. Da greif ich auf eine alte Tradition zurück und setze auch im Ring bewusst auf viele klassische oder Ringer lastige Techniken. Gleichzeitig ist mir die realistische Darstellung im Ring ein großes Anliegen und das hat sehr viel mit meinem sportlichen Hintergrund zu tun.

WF: Konntest Du im Ringen auch Turniere, Auszeichnungen ergattern?

AB: Ja, ich war auf vielen regionalen, nationalen und auch internationalen Turnieren. Die ganz großen Erfolge bleiben leider aus, aber einige gute Platzierungen und auch Bundesliga-Kämpfe waren schon dabei. Erst heuer im Februar konnte ich den 2.Platz bei den Snakepit Open in Schottland erreichen.

WF: Bist Du neben dem Wrestling noch als Ringer aktiv, oder reicht dir das reguläre Training – Bei wem konntest Du Dich denn bisher als Wrestler ausbilden lassen?

AB: Ja, ich bin noch als Ringer aktiv, der Sport macht mir viel Spaß und ein paar Turniere gehen sich noch aus.
Begonnen habe ich bei Peter White, seine Wrestling Schule gab es leider nur für kurze Zeit in ‚DasGym‘, einem der besten Fitnessclubs in Wien und der wahrscheinlich auch der Welt. Nachdem dort Schluss war, bin ich als Wiener naturgemäß zu Michael Kovac. Weiters konnte ich einige Seminare genießen von Robert Dreissker, Axel Tischer, Bullit, Sultanov, Big Damo, CWA-Veteran Cannonball Grizzly oder Krampus. In Ungarn und Wales war ich auch auf Training-Camps. Einmal hat Walter eines meiner Trainings geleitet! Das war auch ganz cool.

WF: Hast Du internationale Ziele im Visier?

AB: Viele Länder „becatchen“, ein paar Länder-Punkte konnte ich bereits sammeln. Vor allem die großen Catch-Nationen wie Japan, England, Mexiko und selbstverständlich die USA. Und Deutschland, dort tut sich einiges in der Szene und als Österreicher will man beim großen Bruder reüssieren. Dort durfte ich bereits auftreten und das hat Lust auf mehr gemacht. Werbung in eigener Sache: Alex Berkner steht.

WF: Ist „Alex Berkner“ dein echter oder ein Künstlername UND, gab es Überlegungen für weitere Namen?

AB: Bürgerlich bin ich ein Alex aber kein „Berkner“. Es gab ein paar Ideen aber die wurden aus guten Gründen verworfen. Geblieben ist ein Name der unscheinbar wirkt aber doch meinen Charakter widerspiegelt und eine persönliche Note hat.

WF: Vielen Dank für Deine Zeit, bleib gesund!

AB: Herzlichen Dank und bis zum nächsten Mal!

 

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