Don Crowley im WrestlingFever.de Interview (05.01.2025)

WF: Don, schön dass Du die Zeit gefunden hast, zu diesem Interview!

DC: Danke für die Einladung!

WF: Ich muss zugeben, ich kannte dich bis 2024 (EWS-Shows) gar nicht, hast Du erst „so spät“ debütiert oder warst Du zuvor unter einem anderen Namen unterwegs?

DC: Ich habe tatsächlich 2024 erst mein Ring-Debut gegeben, zuvor war ich nur als Ringbegleitung von Quentin Bates bekannt, was so Ende 2022 bzw. Anfang 2023 gewesen sein sollte. Zu dieser Zeitraum startete ich auch mit dem Wrestling Training. Aber damals schon unter dem Namen „Don Crowley“

WF: Hast Du dann unter dem EWS-Banner trainiert, du kommst ja eher aus NRW, oder?

DC: Nein ich habe bei der OWG (Outlaw Wrestling Germany) angefangen zu trainieren, die inzwischen in Pforzheim ihre neue Heimat gefunden hat, früher waren wir im tiefen Schwarzwald. Aber die EWS und die OWG verbindet ja eine langjährige Freundschaft / Partnerschaft und gerade wir von der OWG sind froh, dass es diese Freundschaft gibt und die EWS uns auch oft bookt, weil wir selber leider nur 2-mal im Jahr selber veranstalten. Der Nächste Event ist übrigens am 17.05,2025 in Calmbach, sorry für die kleine Schleichwerbung 😉

WF: Mit wem durftest Du bisher trainieren?

DC: Mein erster Trainer war der Veteran „Masterpiece Marcellus“ von dem ich alle Grundlagen für einen „Big Guy“ (wie ich es bin) lernen durfte. Ich war auch wirklich froh, dass da etwas spezifischer auf mich eingegangen wurde, weil ich erst mal die Umsetzung aus meinem alten Sport (Powerlifting) hinbekommen musste. Die normalen Grundlagen wie das „Chain Wrestling“, „Bumps“ etc. hat mir dann „Toni Nitro“ beigebracht der leider nicht mehr aktiv in den Ring steigen darf. Auch wurde ich von Michael Kovac im Powerplex Dojo in Wien trainiert. Die aktuellen Trainer von mir sind Cory und Jay5.

WF: Du lieferst mir schon fast 2 Antworten auf die nächsten Fragen. Nämlich, was Du bisher (sportlich) gemacht und warum Du erst so spät mit dem Wrestling begonnen hast, Du bist ja, wie ich, bereits über 40 Jahre alt?

DC: Ja komme wie gesagt ursprünglich aus dem Power Lifting / Strongman Bereich. Was auch meine Statur etwas erklärt und das war tatsächlich der Grund warum ich erst so spät angefangen habe. Ich war damit einfach noch nicht fertig oder besser gesagt Powerlifting war mit mir noch nicht fertig. Wrestling und Powerlifting sind zwei wirklich unterschiedliche Sportarten, aber eins haben sie gemeinsam – In meinen Augen man kann und sollte man keines von beiden halbherzig betreiben, wenn man ein gewisses Ziel verfolgt. Darum wollte ich erst das eine sauber abschließen, bevor es in ein neues Abenteuer geht.

WF: Welche Erfolge konntest Du im Powerlifting für Dich verfolgen und was ändert sich für Dich nun am Training und an der Lebensmittelwahl?

DC: Ich war mehrfacher schwäbischer Meister, Baden-württembergischer Meister und das in verschiedenen Altersklassen in der 120+ kg Klasse (offene Klasse), Während ich beim Powerlifting nur 1-mal so viel Kraft wie möglich aufwenden muss, ist es beim Wrestling tatsächlich die Ausdauer, was mir sehr zu schaffen gemacht hat und oft auch immer noch zu schaffen macht. Die Lebensmittel Wahl ist tatsächlich ähnlich geblieben, ich ernähre mich zielorientiert sehr Eiweißhaltig und einiges an Kohlenhydraten, damit mein voluminöser Körper funktioniert, sind es halt mehr Kalorien als bei den meisten andern Menschen.

WF: Weißt Du noch, ab wann Du Dich für das Wrestling interessiert hast und wie Du dann letztendlich „dazu“ kamst?

DC: Im Endeffekt habe ich mit 6 Jahren das erste Mal richtig Wrestling wahrgenommen, denn mein Vater und meine Mutter haben das hin und wieder im TV geschaut.
Ich selber war dann mit 10 Feuer und Flamme und hatte zu der Zeit alles konsumiert was ich in die Finger bekommen konnte, von WCW, WWE (damals noch WWF) und dann irgendwann auf Eurosport auch NJPW. Mir gefiel was für Geschichten um die Wrestler erzählt wurden und wie sich der Underdog letztendlich gegen einen übermächtigen Gegner durchsetzt. Im Grunde bin ich bis heute immer noch Fan, auch wenn ich selber im Ring stehen darf.

WF: Im Grunde ist man immer Fan, auch wenn sich die Sicht etwas ändert, oder? Egal ob Wrestler, Manager, Veranstalter oder auch das Team, rund um eine Show. Das schweißt auch zusammen. Du bist ein sehr dunkler Typ – wie ist Dein Gimmick entstanden? Konnten Deine Eltern Dich schon mal „live“ erleben oder sehen?

DC: Ja die Sicht hat sich im Laufe der Zeit stark verändert, man wurde älter und dank Internet ist Kayfabe nicht mehr so groß, man bekommt halt inzwischen gefühlt alles mit. Nochmal drastisch geändert hat sich meine Sicht aber ab dem Moment, als ich dann selber in diese Welt involviert wurde. Ja, Wrestling schweißt alle zusammen, es würde auch eben nicht funktionieren, wenn auch nur einer der genannten Personen fehlen würde und natürlich würde das ohne die Fans auch nicht klappen. Mir war von Anfang an klar, dass ich in diese „Düstere“ Richtung gehen werde. Das habe ich übrigens meiner Mutter zu verdanken, die ein großer Undertaker Fan war und immer noch ist. Ich selber bin ja mehr ein Verehrer von Bray Wyatt, Aleister Black/ Malekei Black und der ganzen „House of Black“ Geschichte richtig geprägt worden. „Don Crowley“ ist aber eher an Aleister Black angelehnt. Meine Eltern finde es ok, das ich mit Wrestling angefangen habe und meine Mutter ist unter anderem auch mein größter Fan inzwischen. Sie verpasst Keine OWG-Show und wen es gesundheitlich gehen würde wäre sie noch öfter am Ring anzutreffen.

WF: Was mich zum nächsten Thema bringt, ich weiß aus den Vorgesprächen, dass Du auch deine Eltern pflegst, da möchte ich meinen Respekt aussprechen, das ist wirklich eine schöne Sache. Wie lässt sich das alles mit dem Job, Reisen und dem Wrestling vereinbaren – Gut ist, dass Ihr alle in einem Haus wohnt, richtig?

DC: Ja beide Eltern von mir sind schwerbehindert meine Mutter durch eine Krankheit und mein Vater durch einen schweren Herzinfarkt. Ich bin wegen dem voranschreitenden Alter meiner Eltern vor mehr als 10 Jahren in dasselbe Haus gezogen, damit ich schnell reagieren kann, wenn was ist. Das hat meinem Vater damals wahrscheinlich auch das Leben gerettet, das ich sofort hoch stürmen konnte.

Hat alles etwas Zeit gekostet, um zu klären wie ich damit umgehen kann. Habe zum Glück Freunde und Nachbarn die mich immer mal wieder unterstützen, wenn ich Hilfe brauche. Das gute ist, meine Eltern können das alltägliche Leben zum Großteil noch selber bestreiten. Ich bin tatsächlich für das grobe zuständig und kümmere mich, mal besser mal schlechter, aber ich versuche mein Bestes. Wrestling ist ja in der Regel auf das Wochenende beschränkt also die Veranstaltungen das ist einfacher zu handzuhaben.
Kritischer ist es dann, wenn ich doch mal in den Urlaub gehe, dann bin eben 2-3 Wochen nicht im Lande. Aber selbst das bekomme inzwischen hin ist halt ein Haufen Vorarbeit und Vorbereitung von Nöten, aber man kann für alles eine Lösung finden, wenn man es will.

WF: Ich finde die Masken die Du oder auch Martyrium auf dem Weg zum Ring tragen Mega ansprechend. Wer macht Euch so etwas und wie geht man da an das Design ran – oder gibt es dir „fertig“?

DC: Kann da nur für mich sprechen, ich habe meine fertig gekauft es wurden nur ein paar Kleinigkeiten für mich angepasst, da ich einen riesen Schädel habe. Beispielsweise wurde der Chaos Stern auf der Stirn für mich extra eingraviert. Man kann sich solche Masken aber auch speziell anfertigen lassen, so wie es die Leute von „House of Black“ regelmäßig machen, aber das ist nicht, was man als normal sterblicher sich regelmäßig leisten könnte.

WF: Warum „Don Crowley, wer hat Dich zu diesen Namen inspiriert, ein Schriftsteller?

DC: Mit Schuld war Aleister Black tatsächlich aber der Vater des Namens war der Okkultist und Schriftsteller „Aleister Crowley“, er galt Anfang des letzten Jahrhunderts als der gefährlichste Mensch der Welt auf Grund seines Einflusses den er auf Menschen hatte.
Und darum war der Name für ein düsteren Charakter wie meinen grade zu perfekt.

WF: Was wünscht Du Dir für Deine Wrestling Karriere?

DC: Für meine Karriere wünsche ich mir eigentlich nur noch das ich das so lange wie möglich machen kann. Und das ich mich bei vielen Promotions noch die Chance bekomme, mich beweisen können.
Große Ziele wie WWE oder AEW wäre zwar super aber unrealistisch in meinem hohen Alter. Und natürlich Gold ist gewollt 😉

WF: Danke Dir, Don!

DC: Vielen Dank an dich / euch für das nette Interview hoffe das wir uns bald mal wieder sehen.

Foto-Credit = © KK-Fotografie

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