Julian Pace im WrestlingFever.de Interview (03.04.2017)

WF: Danke für Deine Interview Zusage Julian, wir haben es uns zur Aufgabe gemacht den Wrestling Fans die Stars von Gestern Heute und Morgen vorzustellen. Du bist ein junger Mann, der noch am Anfang einer möglichen Wrestling Karriere steht. Wie geht es Dir denn heute?

JP: Hallo, es freut mich sehr, dass du dabei an mich gedacht hast.
Mir geht es soweit gut und ich kann mich nicht beklagen.

WF: Kürzlich war wieder ein wXw Academy Event, wie ist es für Dich ausgegangen ?

JP: Vorab möchte ich darüber sagen, dass die wXw hier für junge angehende Wrestler eine großartige Möglichkeit bietet, sich präsentieren und Erfahrung sammeln zu können.

Ich durfte gegen Nate Devlin aus den Niederlanden ran. Meiner Meinung nach war es ein hartes und ausgeglichenes Match, dass Nate dann leider für sich entscheiden konnte. Ich hoffe jedoch, dass ich demnächst noch mal mit ihm den Ring teilen darf, um einen Ausgleich zu schaffen.

WF: Wie bist Du zum Pro Wrestling gekommen ?

JP: Wenn du denkst, dass du jetzt eine andere Geschichte, als bei allen anderen hörst, muss ich dich leider enttäuschen.
Ich fing an, Wrestling zu schauen, als in der 5. Klasse meine Schulkameraden darüber gesprochen haben.

Von dem Moment an hat es mich nicht mehr losgelassen und als meine Freunde aufhörten, es zu verfolgen, ging es bei mir erst richtig los. Ich blieb Montagnachts wach, um live Raw auf Sky zu sehen, sah jeden PPV live und hatte mir immer als Ziel gesetzt, auch irgendwann Wrestler zu sein und vor Publikum zu kämpfen.

Meine Freundin hat mir dann ein Probetraining bei Alex Wright geschenkt. Aufgrund der Distanz von 400km war es aber nicht möglich, weiter zusammen zu arbeiten. Ich recherchierte weiter und fand das Westside Dojo der wXw und meldete mich zum Tryout an.
Doch bevor das Tryout stattfinden konnte, wurde die Wrestling Academy eröffnet und ich war dann direkt beim ersten Probetraining dabei. Und knapp ein Jahr später durfte ich dann das erste Mal vor Publikum in den Ring. Auch heute verfolge ich das Geschehen in der Wrestling Welt noch aber nur noch hauptsächlich innerhalb WWE und wXw.

WF: Hast Du Erfahrungen in anderen Sportarten?

JP: Ich habe gefühlt schon jede Sportart durch. Tennis, Golf, Leichtathletik, Sprints und Marathonlaufen. Aber die Sportart, die mein Leben bestimmt hat, bis das Wrestling kam war Fußball. Hier habe ich es bis in die Landesliga geschafft, musste aber leider aufhören, als ich mit meiner Ausbildung fertig war und neben dem Beruf auch noch fürs Wrestling trainieren wollte.

WF: Eine Frage die ich immer wieder gerne stelle ist, wie es denn nun für die Talente ist, die plötzlich auf der anderen Seite des Vorhangs stehen. Hast Du Dir das alles so vorgestellt? Du bist (so gesehen) ein „Rookie“, also ein Talent das am Anfang einer möglichen Karriere steht. Sicherlich hast Du auch andere Aufgaben wie „nur“ das Training zu gestalten…..

JP: Es ist wahnsinnig interessant, bei Produktionen und Shows der wXw dabei zu sein, weil alles so professionell abläuft. Ich hatte es mir generell gesehen auf der anderen Seite des Vorhangs zwanghafter, stressiger und angespannter vorgestellt aber man trifft selten nettere und zuvorkommende Menschen als beim Wrestling. Natürlich bringen die Rookiejahre das alles mit, sich bei den Shows zu helfen. Ob es jetzt der Ring Auf- und Abbau, Security bei den Shows oder nur das Tragen der Stühle ist. Das großartige bei der wXw ist einfach, dass sowohl die Crew als auch die Wrestler mit anpacken und helfen, wo sie können und das erschafft natürlich ein unglaubliches Gemeinschaftsgefühl.

WF: Du lobst die wXw im höchsten Maße. Wie gestalteten sich die ersten Trainingseinheiten – wie erinnerst Du Dich an erste Bumps, Chops und Aufwärmrunden? Sicherlich ist gerade am Anfang (auch als Sportler) die Kondition nicht die Beste…

JP: Oh ja die ersten Bumps und Chops waren schlimm aber in meinen Augen war damals das Seil-Laufen der blanke Horror! Als ich vom Training nach Hause kam hat sich meine Freundin tatsächlich das erste mal Sorgen um mich gemacht. Mein Rücken muss wohl ausgesehen haben, als wäre ich frisch aus dem SM-Studio gekommen. Die körperliche Kondition an und für sich war nicht das Problem, aber die geistige Kondition war gewöhnungsbedürftig. Immer mental auf der Höhe zu sein und sich im Klaren zu sein, was gerade um einen herum geschieht, ist echt anstrengend.

WF: Was ist es, was Dich an diesem Sport so fasziniert?

Die Athletik und vor allem diese „Larger-Than-Life“- Charaktere, die wie Superhelden vergöttert und angefeuert werden. Die bunte Vielfalt und die Fans, die jedes Event alles geben um uns zu unterstützen.

WF: Darf ich fragen, welche Ausbildung genossen hast? Wie steht die Familie zu Deiner Leidenschaft, Arbeitskollegen und Vorgesetzte. Sicherlich kommst Du auch einmal mit Spuren eines Matches oder Verletzungen nach Hause oder zu Arbeit.

JP: Ich habe eine Ausbildung zum Fahrzeuglackierer gemacht, weil Autos einfach mein Leben sind. Momentan mache ich auf Vollzeit meinen Meistertitel. Mit Ausnahme meiner Eltern war meine Familie dem Thema Wrestling sehr aufgeschlossen. Mittlerweile haben auch meine Eltern damit abgefunden, was nicht bedeutet, dass sie es gutheißen (haha). Aufgrund meiner körperlichen Statur konnte ich mir natürlich von Arbeitskollegen blöde Sprüche anhören aber das gehört auch dazu.

WF: Zur körperlichen Fitness wäre ich jetzt auch gekommen – Sicherlich möchtest Du noch zulegen. Wie oft hast Du neben dem beruflichen Stress und auf dem Weg zum Meisterttitel Zeit zu trainieren, achtest Du auf Ernährung?

JP: Natürlich ist der visuelle Teil beim Wrestling enorm wichtig. Ich achte schon auf meine Ernährung und versuche jeden Tag 4000 kcal zu mir zu nehmen, damit ich zunehme. Ich trainiere 2-3x die Woche in der Academy und versuche auch 2-3x pro Woche ins Gym zu gehen, was um ehrlich zu sein nicht immer klappt.

WF: Gibt es heute noch Idole, Vorbilder und/ oder Favoriten?

JP: Jemand der mich seit eh und je in jeglicher Hinsicht beeinflusst, ist Shawn Michaels. Die Art und Weise, wie er sich bewegt ist einfach Wahnsinn. Ansonsten sind Walter, John Klinger und Toby Blunt riesige Vorbilder für mich, auf deren Meinung ich sehr, sehr viel Wert lege.

WF: Natürlich interessiert uns bei den „Neulingen“ immer die Geschichte zum Namen, Julian „Pace“ ist sicherlich nicht Dein realer Name…

JP: Auf den Namen kam ich wegen meines Gimmicks.
Ich suchte nach Englischen Synonymen und Übersetzungen für Schnelligkeit.
Irgendwann stieß ich auf Pace (=Geschwindigkeit).
Das passte wie die Faust aufs Auge! 😀

WF: Wie sehen Deine Ziele aus, wäre ein Tag Team auch eine Option?

JP: Mein erstes Ziel habe ich ja schon erreicht. Debütieren in der Wrestling Academy. Der nächste Schritt wäre das Main Roster der wXw. Als Tag Team Partner könnte ich mir gut Thunderhawk oder The Rotation vorstellen.

WF: Gibt es so etwas wie Wunschgegner, Gasttrainer oder ein Match welches Du Dir wünscht?

JP: Kurz und knackig: Paul London

WF: Paul London war doch erst bei wXw zu Gast – Warum gerade er?

JP: Ich hatte das Privileg, ihn kennenzulernen und kenne kaum jemanden, der auf diesem Level so bodenständig ist. Außerdem denke ich, dass unsere Stile gut harmonieren würden.

WF: Wir danken für Dein Vertrauen und wünschen Dir neben der Gesundheit viel Erfolg!

JP: Vielen Dank! Und nicht vergessen: ACCELERATE & WIN!

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