Kolumne: „Große Klappe, Kurze Texte #1: THREE CORNERS OF HELL“ (By DANI PSYCH)

Herzlich Willkommen zu meiner ersten Kolumne auf WrestlingFever.de. Mein Name ist Stefan Dani aka „Dani Psych“ und ich kämpfe seit einem Jahr in Ligen wie der ACW und der GWP.

Mit 18 offiziellen Kämpfen stehe ich zwar noch nah am Anfang meines Weges im Wrestlinggeschäft, möchte euch aber an dem Weg dorthin (sozusagen dem Prequel) teilhaben lassen.
Auf dem Weg in den Ring habe ich viele Erfahrungen gemacht, Stolpersteine überwunden, tolle Menschen getroffen und Opfer gebracht.

„Zack“ es geht los. Ohne großes Intro oder einer Vorstellung meiner Person geht es in den Ring.
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„Zieht mal eure T-Shirts aus, wir lernen jetzt Chops“.
Bei diesem Satz sah ich neben mir zwei Roockies die Augen verdrehen, dachte mir aber nichts weiter dabei.
Natürlich wusste ich was Chops sind. Schließlich kannte ich ja The Big Show… aber so easy wie ein Randy Orton danach weiterkämpfen kann, dürfte ein Chop ja keine große Sache sein.

Fünf Minuten später änderte ich meine Meinung:
Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt in einem Trainingsseminar von Absolute Andy. Die German Wrestling Promotion lud dazu ein, an einem Anfängertraining teilzunehmen. Acht Leute folgten dem Ruf, darunter waren erfahrene Schüler, sowie ahnungslose Neulinge wie ich.
Nach einem, für einen Ex-Volleyball Spieler, fast zerstörenden Warm-Up, bestehend aus 100 Liegestützen, 100 Sit-Ups und 100 Kniebeugen lernten wir die grundliegenden Basics wie Rollen, Fallschule und den richtigen Lauf in die Seile.

Das Training lief nun gute zwei Stunden und ich war am Ende. Mir war von den vielen Rollen schwindelig, der Puls war bei gefühlten 300 Schlägen und der Rücken tat von den Bumps und Elbows weh.
Jetzt musste ich mich auch noch mit freiem Oberkörper in eine Ringecke stellen. Andy gab sich die Ehre, jedem Schüler einen Chop zu verpassen. Erst, als die Rohrzange aus Franken ausholte kam in mir der Gedanke „das könnte jetzt echt zwiebeln“ auf. Für einen Rückzieher war es aber nun viel zu spät und so bekam ich meinen ersten Handabdruck auf die Brust gezimmert. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie Irgendjemand nach einem solchen Schlag einen Kampf fortsetzen kann… selbst wenn man Randy Orton heißt. „Das waren jetzt ca. 50%“ war Andys Antwort darauf.

Nun sollten wir Schüler uns gegenseitig Chops verpassen. Mein Trainingspartner war ein genauso unerfahrener Neuling wie ich.
Trotz anfänglicher Hemmungen, einen unschuldigen Menschen, welcher deutlich kleiner und schmächtiger als ich war, muss ich zugeben, dass ich in Runde zwei deutlich zulegte und nur noch wenige Gewissensbisse hatte. Vielleicht lag das auch daran, dass er mir seinen zweiten Schlag direkt an den Kehlkopf setze und mir kurz die Luft wegblieb, vielleicht aber auch daran, dass Andy sehr deutliches Feedback zu jedem Chop gab.

Am Ende des Trainings standen sich acht Schüler mit glühender Brust in der Mitte des Rings gegenüber.
Sagte ich gerade „am Ende des Trainings?“. Das Beste hob sich Absolute Andy natürlich bis zum Schluss auf. Mit einem Lächeln fragte er, ob wir schon mal etwas von den „FOUR CORNERS OF HELL“ gehört haben. Ich (der größte Vollidiot, der je auf Gottes grüner Erde gewandert ist) verneinte dies natürlich interessiert. Andy grinste noch mehr und meinte, wer wirklich interessiert sei soll doch bitte im Ring bleiben.

Nun verließen fünf Teilnehmer den Ring. Von den drei Übrigen war ich der einzige, der keinen Plan hatte was nun auf uns zukam. Andy rief einmal durch die Halle „BONES, KOMM MAL HER“. Ich möchte mich an dieser Stelle bei dem Menschen bedanken, der in diesem Augenblick „Bad Bones“ John Klinger in ein wichtiges Gespräch verwickelte, sodass dieser von Andys Aufruf nichts mitbekam.
Stattdessen kamen nun Michael Isotov und Karsten Beck in den Ring und besetzen jeweils eine Ecke. Andy ergänzte das Trio und so hieß die nächste Übung „THREE CORNERS OF HELL“.
Jeder von uns Schülern durfte sich von jedem Pro jeweils drei Chops abholen.

Schlussendlich verließen wir den Ring mit einer stolzen Brust, geziert von einem knalligem Rot und einer Temperatur, auf der man Spiegeleier hätte braten können.
So endete meine erste Selbsterfahrung mit diesem Hochleistungssport.
Seither sind viele Trainingsstunden, Seminare, Verletzungen Matches vergangen, die mich zu dem gemacht haben was ich aktuell bin.
Mein Ringname ist Dani Psych und ich stehe seit einem Jahr regelmäßig bei zwei deutschen Ligen im Ring.

Auf meinem Weg zum ProWrestler bin ich schon viele große und kleine Schritte gegangen, stehe aber noch immer nah am Anfang.
Ich möchte dich an diesem Weg teilhaben lassen. Dazu gehören sämtliche Strapazen, Opfer, Stolpersteine und Rückschläge sowie alle positiven Erfolge, Bekanntschaften, Erfahrungen und Fortschritte.
Danke, dass du es bis hierhin geschafft habt zu lesen und damit euer Interesse an meiner Geschichte zeigst.

Falls du dich jetzt fragst „hä? Wer ist das überhaupt?“ „kann der sich nicht mal richtig vorstellen?“, dann sei im nächsten Teil der Kolumne dabei, wenn ich mich ausführlich vorstelle und von meinen ersten Schritten im regelmäßigen Wrestlingtraining berichte.
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Danke, dass du es bis hierhin geschafft hast zu lesen.
Im nächsten Teil von „GROßE KLAPPE, kurze Texte“ wirst du mich etwas genauer kennenlernen und von meinen Trainingseinheiten bei Alex Wright in Heßdorf erfahren.

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