Kolumne: ONE WAY TICKET #2 – by ALPHA FEMALE

OneWayTicketHallo liebe Leser von WrestlingFever.de. Wie ihr in der ersten Ausgabe von meiner exklusiven Kolumne „One Way Ticketentnehmen konnten, hatte ich die Entscheidung getroffen nach England zu gehen, wo Mr. Shane schon auf mich wartete. Ich flog also am 24.2 nach London, hatte mich von meiner ganzen Vergangenheit gelöst. „Goodbye Deutschland“ hieß es nun. Aufgeregt und voller Hoffnung machte ich mich also auf den Weg.

Ich wurde von Mr. Shanes Kollegen am Flughafen abgeholt, mit der Bahn ging es dann in einen Stadtteil der sich „Hackney“ nennt. Mein Weg führte in eine Lagerhalle. Dort sollte ich zu meiner Überraschung übernachten – auf eine unbestimmte Zeit. Leicht irritiert nach diesen Neuigkeiten machte ich mich auf den Weg zu einer Live Aufzeichnung von Wrestletalk TV, bei der ich die Rolle eines Bodyguards übernahm und am Rande des Geschehens mitmischen durfte.

Es war interessant zu sehen wie alles so gemacht wird, das Licht, Technik und die Vorbereitung des Kommentators. Jeder war unheimlich gestresst, so auch Mr. Shane der an diesem Tag alles andere als nett war. Er meinte er hätte für mich organisiert, dass ich im Performance Center, dieser Lagerhalle übernachten darf, eine Lagerhalle, kalt, ohne duschen und mit Mäusen überall. Schnell wurde mir klar, meine Entscheidung nach England zu ziehen gestaltete sich anders als ich es erwartet hatte. Eine Vereinbarung mit den Verantwortlichen lautete, ich von 9 bin 18 Uhr nicht in der Lagerhalle anwesend bin.

OneWayTicket2

In der Nacht fanden draußen Arbeiten statt, es war unmöglich zu schlafen, ein absoluter Alptraum. Und dann war ja noch mein Geburtstag, die BIG 30! Mir war nicht zum feiern zu Mute, als Wrestler ist man „alt“ und es ist der Anfang vom Ende. Zudem war ich sozusagen Obdachlos, Pleite, Single, und Erfolglos, es hätte nicht schlimmer kommen können, aber es klingt als wäre das eine Herausforderung. An diesm Tag hatte niemand Zeit für mich, ich war allein, nicht in der Lage in diese Lagerhalle zu gehen, so verbrachte ich den ganzen Tag draußen und mir war nur zum heulen zumute.

Gott sein Dank hatte ich einen guten Freund im Promoter (Dan Read) von Pro Wrestling Eve und er telefonierte mit mir stundenlang und versuchte mir Mut zu machen. Der Tag endete in Tränen und mit zwei Flaschen Vodka, und dass, obwohl ich normalerweise nicht trinke, nicht notwendig zu sagen, dass ich es am nächsten Tag bereut habe. In den darauf folgenden Wochen fanden viele Meetings mit Mr. Shane and Mr. Hadley statt, wir besprachen was getan werden muss und was wir alle voneinander erwarten. Viele versprechen wurden gemacht, ich hatte neue Hoffnung.

Einige Wochen später fand ich eine Unterkunft im Stadtteil Brixton. Mr. Shane und ich sind gemeinsam dort hingegangen um es uns anzusehen. Ich musste feststellen dass Menschen in England ganz anders leben als Menschen in Deutschland. Meine Wohnung in Deutschland hatte mich 250,-€ gekostet, ich hatte meine eigene Küche, mein eigenes Bad, meine Privatsphäre. Mein Raum in Brixton kostete 400,- GBP und diese Gegend war wirklich nicht schön für London, ich musste die Küche und das Bad mit drei Fremden Menschen teilen. Mir blieb nichts anderes übrig, ich zog ein und machte das beste daraus. Die Mitbewohner waren nicht so der Hit, nicht mal ein „guten Morgen“ kam über den ihre Lippen.

Ich hatte eine menge Zeit, da ich keinen Job hatte und auch keine Bookings. Ich habe viel Zeit am Computer verbracht. Ich schrieb mit Fans, Promotern und Webseiten die über Wrestling berichten, ich postete wie verrückt meine FB Fanpage an alle möglichen Seiten die irgendwas mit Alpha Female in Verbindung bringen könnten: Wrestling, Bodybuilding, Tattoos, einfach überall und so konnte ich „Stück für Stück“ meine Follower erhöhen was auf lange Sicht sehr geholfen hat. Mein Networking brachte Erfolg. Und in der Tat flogen neue Projekte ins Haus, so war ich bei BBC Radio und hatte einen Artikel in der Sun, mein besten Auftritt machte ich bei der UK Game Show „A league of their own“ und eine Riesen Überraschung kam, als ich das Angebot für Japan bekam und für zwei Wochen nach Tokyo flog. Hier hatte ich meinen 30 Minuten Kampf gegen Nanae Takahashi. Dennoch, Monat für Monat zog dahin, ich schaffte es einige Aufträge zu bekommen aber es war nicht genug um meine Rechnungen zu bezahlen. Ich war ständig pleite und aß nur Kekse die ich für 0,30 Cent kaufen konnte, ich konnte mir keine vernünftigen Lebensmittel leisten, keine Gym Mitgliedschaft und bald auch nicht mehr meine Miete. Ich musste ausziehen… eine Katastrophe!

Wie es weiter ging erfahrt ihr in der nächsten und dritten Ausgabe von „ONE WAY TICKET“

by Alpha Female

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