On the Road mit Michal Kovac # 4: (QPW-Tour)
Anreise & Ankunft
„Wieder Mal ging es scheiß früh ausm Haus, um den Flieger um 7h nach Frankfurt zu kriegen, nur um dann 5 Stunden dort rumzuhängen, bevor es weitergeht nach Doha, Quatar. Ich frag mich noch, wie warm es dort ist, hab ja im Notfall ne kurze Hose mit und die Flipflops mit, sollte sich nachher Raustellen, dass ich sonst nix gebraucht hätte. Treff mich mit Bambi am Flughafen, penne noch kurz bis Deutschland & dann ziehen sich die Stunden dort, obwohl dort alles riesengroß ist, aber zum Saufen ist es noch eindeutig zu früh für mich.
Dann wieder mal den Jackpot im Flieger nach Quatar gezogen, umzingelt von quietschendn Kindern – super! Versuche trotzdem noch zu Mützen, ohne Futter auszulassen, dann Ankunft in Doha. Kein Schwein da, tolle Organisation! Denk mir noch, die in den weißen Bettlaken sind eher wichtig, bis ich unsere Namen auf dem Bildschirm des Marriot-Hotels erkenne.
Draußen die erste dezente Schelle, hat noch 32 Grad um 20h abends. Wir fahren gleich zum Zelt, um den Ring zu checken, und finden raus, die Araber haben so ziemlich alles falsch aufgebaut, was man falsch aufbauen kann. Probleme analysiert, aber zuerst mal was essen mit einem Typen, der ziemlich gut Deutsch kann und danach spielen wir das erste 7D-Videospiel – eine Zombiejagd in Rüttelsitzen! Wir treffen die anderen Jungs und begeben uns ins größte Einkaufszentrum von Doha, der Velaggio Mall. Nur einer fehlt, Rene Dupree, der seit seiner Ankunft hackedicht aufm Zimmer liegt.
Ich denke noch, diesmal krieg ich nicht den schwarzen Peter zugeschoben, fein! Zurück zum Einkaufscenter, so was muss man gesehen haben – ich war schon beeindruckt vom Eislaufplatz darin, aber nur bis ich das Riesenrad und die Achterbahn später sah, jedoch war das nicht der Höhepunkt, sondern ein eigener angelegter Fluss mit Gondeln darin. Bevor es ins Hotel geht, noch ne runde Drinks mit den Jungs (antialkoholisch), Bobby Lashley kommt dazu, erster Eindruck: netter Junge! Das Hotel liegt mitten unter riesengroßen Wolkenkratzern und ist eher ein 6-Sterne-Schuppen, als die 5 die draufstehen, nur das Beste für uns, sind ja quasi Stars hier. Mein Zimmer ist größer als mein Apartment zuhause und in mein Bett würden noch locker drei Mädels reinpassen, denk ich, bevor ich so gegen 2h nachts schlafen gehe.
Tag 1
Der erste Catchtag beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück, wo ich bei dem Riesenbüffet gar nicht weiß, was ich essen soll. Danach machen sich Bambi und ich zum Zelt auf, um den Ring endlich fertig und sicher zu kriegen, bevor es abends losgeht. Schön heiß unterm Ring bis die Querspanner montiert sind, irgendwie ist davon einer abhanden gekommen. Ganz nebenbei erwähnt logieren hinterm Zelt einige Löwen und ein Tiger im Käfig, gewöhnungsbedürftiger Anblick am Weg zur Toilette! Man gewöhnt sich dran, viel zu trinken, weil es so heiß ist, darum muss man auch öfters bei den Miezekatzen vorbei.
Nachdem wir unseren Job gemacht haben, beschließen wir einen Promo Termin auszulassen, mampfen ein „Magic Chicken“ in der Mall & chillen nachmittags noch im Hotel um dann kurz vor 20h im Zelt zu sein. Relativ spät, weil der Verkehr abends ganz schön dicht in Doha ist. Och, wie ist die Freude groß, als ich kurzfristig erfahre, dass ich ein Sprechsegment habe gleich nach dem ersten Kampf und danach gleich selber dran bin. Mit Carlito rede ich nur kurz übers Finish, dann raus zu „Kovac`s Corner“ um meine Fehde mit dem „General Manager“ Jason Anderson anzuheizen. Weiß zwar nicht warum, aber Draufloslabern ist eigentlich meine Stärke. Dann kurz Haare nass gemacht und gleich wieder raus, um mit Carlito, der Wuschelmatte zu turnen.
Alles läuft „easypeasy“, die Menge reagiert gut, bis natürlich Jason rauskommt, mich ablenkt, und ich quasi von einen Apfel besiegt werde.
Job erledigt, die ganze Show dauert nur eineinhalb Stunden, ein bisschen viel Promos, aber Ruckzuck Federschmuck vorbei. Dann ganz viele Autogramme für die Kids schreiben und dann in die Altstadt mit dem Team zu einem großartigen Essen im Freien, als Catcher fällt man natürlich auf wie bunte Hunde. Wir erfahren, dass hier alles um 2h nachts dicht macht, das wird heute knapp mit der Sport`s Bar im Hotel, weil ein Bierchen will man sich doch noch gönnen! Schnell retour, doch ab Halb Zwei kommt man gar nicht mehr in die Bar, weil da schon „last order“ gecallt wurde – Kagge!
Aber Kovac wär nicht Kovac, hätte er nicht noch einen Trumpf im Ärmel, da hat sich doch glatt ne Flasche Bacardi in einem Ringerstiefel von mir mitgeschmuggelt, sowas auch! Damit lassen Bambi und ich den ersten Tag gemütlich im Zimmer ausklingen und freuen uns schon auf den Zweiten.
TAG 2
Der Freitag beginnt auch wieder mit einem fetten Frühstück bestehend aus Pancakes und Waffeln mit frischen Früchten und ich lausche ein paar interessanten Geschichten von Carlito und Masters. Danach wird mal das Gym im Hotel ausgecheckt, sehr gute Ausstattung, aber ich hab keinen Bock zu trainieren, bin ja quasi auf Urlaub hier und leg mich liebe zum Pool. Bei gut 40 Grad im Schatten die bessere Wahl auch diesen aufzusuchen, jedoch keine brauchbaren Frauen am Start. Kurz mal auf pervers geschaltet und bei dem heißen Wetter trotzdem in den warmen Whirlpool, das lutscht einen richtig aus.
Danach Happi beim Mongolen und alles zusammengepackt für den zweiten Catchabend im Zelt. Ich darf mit Dupree rumkugeln, der aber erstaunlicherweise nachdem ersten Tag immer nüchtern war. (Könnte an der 500$-Rechnung vom ersten Sauftag liegen). Natürlich wieder ein Labersegment, wo ich Carlito`s Manager interviewe, der dann von Masters unterbrochen wird. Danach werd ich mal wieder in meinem Match von Jason Anderson abgelenkt und dadurch vom Franko-Kanadier weggeklatscht. Jetzt reicht`s! Ich fordere ihn zu einem Kampf heraus, der dann auch am letzten Abend stattfinden sollte. Show wieder zügig vorbei, beim Autogramme schreiben ein lustiger Moment.
So ein Ninja (Araberin in Burka) schiebt mir drei Kids für ein Foto rüber und ich sag nett: liebe Kinder! Antwortet sie, sind meine Geschwister – wie soll ich denn das nur am Augenschlitz beurteilen! Hinterher wieder Essen im gleichen Restaurant, aber diesmal mit mehr Zeitdruck, da wir ja heute unbedingt in die Bar wollen. Geht sich aus, rechtzeitig dort, da eiert uns der Türsteher an, weil wir alle in kurzen Hosen ankommen. Alofa klärt das kurz, dann ran an die Biere, auch wenn es nur für ne halbe Stunde ist. Drei schwarze Tanten am Tresen und zwei Asiatische am Start. Während Dupree gleich Asien ansteuert, sehe ich schon wie Alofa auf romantsich bei den Schwarzen macht. Ich klink mich ein und fordere die Angetrunkenste auf, meine Muckis anzufassen. Die springt an und dafür fass ich ihr gleich mal an die Möpse, was ihr gefällt – so wird das gemacht! Ne Minute in der Bar und gleich Körperkontakt, bringt mich bei den anderen Jungs ziemlich over. Schnell noch die ganzen Biere geleert, ich geb der Tusse meine Zimmerkarte, die wird jedoch von ihren Freundinnen weggeschleppt. Also doch noch ne runde Bacardi mit Bambi am Zimmer – Deja vu!
TAG 3
Der letzte Tag bricht an und die Tour neigt sich schon wieder dem Ende zu, vor allem weil unser Flug schon 01.35h nachts ist. Nach dem Frühstück meint Bambi, ob wir nicht an den Strand wollen, aber außer heiß gibt es da nicht viel zu sehen, sagte schon Matt Cross vorher. Also wieder an den Pool, da fühl ich mich wohl, vor allem im Oktober. Beim Mittagessen ein kleiner Rib von mir an Bobby Lashley, der gegenüber von mir ein „Magic Chicken“ verdrückt. Er fragt mich, ob das Gemüse da okay zum Essen sei und hält mir ne grüne Chili entgegen. Ich sag „sicher, hatte ich auch schon“ und brech innerlich ab, als es ihn die Tränen in die Augen treibt. Sorry, der war aufgelegt!
Im Hotel schon mal das Wichtigste in den Koffer gepackt, weil nach der Show muss es schnell gehen. Es wird ein Transport zum Flughafen organisiert und zum letzten Mal brechen wir ins Zirkuszelt auf. In Kovac`s Corner hab ich diesmal Bambi zu Gast, den ich zu seinen Chancen im Titelkampf befrage und mich echt zurückhalten muss, um keinen Blödsinn mit meinem Kumpel zu labern.
Danach endlich der aufgebaute Kampf zwischen mir und dem „General Manager“ Jason Anderson, meinem alten CWA-Rivalen, der noch gut für ein letztes Match ist. Wir gehen ein gutes Tempo und am Ende mach ich den Sack doch zu mit den Füssen am Seil, wie es sich für einen Bösewicht gehört. Bin ich jetzt neuer „General Manager“ oder was, kein Plan!
Bambi gewinnt im Main-Event den QPW-Titel, obwohl Bobby Lashley am meisten over war, doch lange Zeit zum Feiern ist nicht, weil wir schnell ins Hotel zurückmüssen. Schnell von allen verabschiedet und ausm Staub gemacht, hätte natürlich noch Party bevorzugt! Im Hotel noch schnell die letzten Bacardi-Reserven in Wasserflaschen gefüllt, so als Wegzehrung quasi und wir sind auch schon auch am Abfluggate, wo ich gut drauf mit allen Ladies flirte, die mir über den Weg laufen. Im Flieger gibt es wieder Wein, Bier und das gönn ich mir, hab es ja verdient. Das letzte, was ich mitkrieg, als ich einzuschlafen versuche, ist, dass Bambi schon am Schnarchen ist. Und mein Abschlussgedanke zur Quatar-Tour ist: Die in den weißen Leintüchern sind die Guten, die in den Ninjakostümen die Bösen und Geld spielt keine Rolle dort!
Michael Kovac
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