Martn Pain im WrestlingFever.de Interview (03.05.2021)

WF: Martin, schön das es geklappt hat, Du bist schon länger ein Wunschkandidat für eines unserer Interviews. Wir hoffen Dir geht es gut und Corona bestimmt nicht zu sehr Deinen Alltag?

MP: Ja vielen Dank mal vorab für die Einladung zum Interview. Etwas länger hat es bei uns gedauert, aber nun haben wir´s ja geschafft. Soweit, bis auf Corona passt alles, danke. Naja… Corona „bestimmt“ meinen Alltag doch mehr, da ich neben dem Wrestling im Gesundheitswesen tätig bin und somit ziemlich eingesetzt werde. Und natürlich fällt auch das ganze Training äußerst mager aus, diverse Aufträge in der Unterhaltungsbranche sind rar und vom reisen brauchen wir gar nicht zu sprechen.^^

WF: Ich will ehrlich sein, Du bist erst vor kurzem auf meinem Radar erschienen, auch wenn Du eigentlich schon seit 2007 als aktiver Wrestler arbeitest. Du hast Deine ersten Schritte in diesem Biz durch Humungus bzw. NJPW erlernt?

MP: Ja richtig, am 03.07.2007 hatte ich in Wien mein erstes Match und seitdem bin ich aktiv dabei. Ja das kann schon gut sein, dass ich den Leuten nicht ganz so aufgefallen bin, denn bis vor 2016 nutzte ich unter anderem keine Social Media Plattformen, was heutzutage in der Wrestlingszene beinahe gar nicht mehr wegzudenken ist. Und was auch noch dazu kommt ist, dass ich bis zum Jahr 2016 nicht allzu viel gewrestelt habe. Ich habe damals noch Schule, Uni und Co abgeschlossen.

Aber zurück zu den Anfängen und ersten Wegen… Ich habe im März 2006 mit dem Wrestlingtraining bei Humungus in der WSA – Wrestling School Austria angefangen. Bei NJPW war ich im Jahr 2018 ich im LA DOJO für eine Woche und bereits im Jahr davor hatte ich ein inoffizielles Interview im Office in Tokyo. Aber das mit NJPW ist ein anderes Kapitel… Wieder zurück zu den Anfängen… ich hatte dann im Herbst 2006 mein erstes House Show Match bei der Show „Catch and Coffee“ in unserem DOJO. Diese monatlichen Shows waren für uns Schüler gedacht, um vor Publikum arbeiten zu lernen und uns zu entwickeln. Im Sommer 2007 hatte ich dann mein erstes Match bei einer Profishow der WSA, meiner Heimatliga. Die Jahre darauf hatte ich einige Matches und Shows in Österreich – sei es bei meiner Heimatliga WSA, aber auch bei einer nicht mehr bestehenden Liga namens CWC. Ebenso war ich im Jahr 2008 in Italien bei TCW/ICW gebucht. Im Frühling 2013 war ich dann zum ersten Mal gemeinsam mit meinem Trainer und der Hilfe von FUGOFUGO Yumeji – für knapp einen Monat in Japan. Und von da an wusste ich, dass ist das Wrestling (Stil),
welches ich machen will.

Mein erster Trip nach Japan war großartig! Bei meinem ersten Match dort durfte ich gleich mit Tomoaki Honma (heute NJPW) und Kazushi Miyamoto wrestlen, habe bei Tenryu Project gegen den Sohn von Great Kabuki „BUKI“ gewrestelt, ein Casting für einen Sonny Chiba Karatefilm gehabt (leider bin ich dann dummerweise nicht mehr zum Dreh geflogen -.-), war bei RIBERA, hatte einige Fotoshootings für Martial Arts Magazine, wurde im weekly Puroresu Magazin abgelichtet und und und. Es waren enorm viele Eindrücke, sei es von der Kultur, über die ganze Szene und so weiter. Ja – und im Zuge meiner Aufenthalte habe ich auch von FUGO San gelernt und war dann ebenso im Jahre 2019 im SnakePit UWF CACC Dojo und habe unter Shigeo Miyato trainiert.

WF: Die Liebe zu Japan ist geblieben, wie oft warst du inzwischen dort?

MP: Ja zu 100 Prozent – dort ist Wrestling vom Geist des Kampfsports geprägt und es wird auf zu viel Drama verzichtet. Ich kann jedem/jeder WrestlerIn nur empfehlen einmal nach Japan zu gehen. Insgesamt war ich fünfmal dort. In den Jahren 2013, 2016, 2017, 2018 und 2019. Im Schnitt 2-4 Wochen je Aufenthalt und im Jahr 2019 war ich rund 3 Monate als Freelancer dort – eine äußerst schwere Geschichte als Ausländer dort und ohne Liga der man angehört. ^^ Am besten ließ sich alles, auch vom Kostenaspekt, mit Touren unter anderem bei HOKUTO Pro vereinen.

Aber ja, ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen dort zu leben, nicht nur die Wrestling Szene, auch die Kultur ist der Wahnsinn! Und das Essen ist sowieso top. Mal schauen was die Zukunft in Japan für mich noch bringt.

WF: Japan erfreut sich bei den Wrestlern als äußerst beliebt, nicht nur wegen der Kultur. Was ist es für Dich, was Japan so besonders macht?

MP: Ja genau, wie schon oben mehrmals erwähnt gibt es viele Punkte neben dem Wrestling, welche dort ein Plus sind. Es herrscht ein Respekt und eine Anerkennung wie selten wo. Das Essen hat auch zu 99% überall eine super Qualität, selbst in jedem Supermarkt ist es möglich, frische Mahlzeiten, wie zum Beispiel Bento-Box zu bekommen. Aber auch das Sushi aus dem Supermarkt ist 1A – weitaus besser als in manchen Restaurants hier bei uns. Und ich liebe ONIGIR – gefüllte Reisbälle, mit oder ohne Algen-Ummantelung – einfach ein Traum und ideal auf Tour.

WF: Wie erwähnt, hat dich „Fugo Fugo Yumeji” trainiert, welcher auch schon in Deutschland war. Ich habe ihn auch schon live sehen können – Wie erinnerst Du Dich an ihn?

MP: DA BUMP MAN! Headbutt brutal -> 100% shoot!^^
Fugo San ist ein sehr lustiger Mann und nicht nur Wrestler, sondern auch VOVINAM (vietnamesisches Kung Fu) Vertreter in ganz Japan. Sowie Grafik-Designer. Ich verdanke FUGO sehr viel. Er hat mich nach Japan geholt und übernimmt immer die Kommunikation mit diversen Promotions. Im Jahr 2017 durfte ich auch bei Ihm in seiner Wohnung schlafen, wenn ich nicht gerade für eine Liga eingesetzt war und habe mir somit Unterkunftkosten erspart – Japan ist ein teures Pflaster! FUGO FUGO Yumeji hat sich einen Namen bei der Promotion ZERO1 gemacht und ist durchaus quer durch die Szene bekannt. Auch durch ihn
habe ich Kontakt zu NJPW bekommen und diverse Wrestling-Persönlichkeiten treffen dürfen.

WF: Wir haben Humungus schon erwähnt. Er ist selbst schon lange in dem Wrestling Business aktiv, wenn auch in einer etwas „anderen“ Branche. Das Underground Wrestling erlebte zuletzt einen großen Hype und heute findet diese besondere „Art von Wrestling“ auch über den Tellerrand hinaus Beachtung und Aufmerksamkeit. Von Thekla über „Rosi“ oder den „Karate Hias“. Was macht „WUW“ für Dich aus, wie würdest Du das „Underground Wrestling“ beschreiben, empfehlen und erklären?

MP: Naja, der Humungus war natürlich auch vor WUW- World Underground Wrestling in der Szene tätig. Sei es als Wrestler oder Promoter von der Liga WSA – Wrestling School Austria… Nun ja, ich würde sagen den größten Hype hatte Underground Wrestling bis jetzt von 2017 bis Ende 2019. Corona hat den Hype leider etwas abflachen lassen, aber das ist ja überall so. Aber ja, Underground Wrestling spricht in Wien, aber auch weltweit, eine ganz andere Zielgruppe an. Nicht nur Wrestlingkundige, auch Menschen mit ganz anderen Vorlieben kommen zu den Shows. Es hat sich ein richtiger Main Stream entwickelt und die
Shows waren immer bis auf den letzten Sitzplatz und noch mehr voll.

2019 gab es zum Beispiel einige Highlights – wie die Show am NovaRock Festival (das größte Rock Festival in Österreich), sowie die Weihnachtsshow in der großen Halle der Arena Wien, welche knapp 600 Zuschauer hatte. Für Wien und diese Zeit des Wrestling doch sehr anschaulich. Aber kurz zur Erklärung: Im Underground Wrestling gibt es bspw. keinen Ring, sowie beim Mainstream Wrestling, es entsteht eine Art Fight Club bzw. Tekken (Videospiel) Stimmung. Man kann immer und überall veranstalten und somit auch wrestlen. Ursprünglich kommt die Idee aus Frankreich, hat aber hat mehr Einfluss aus Japan bekommen. Fugo Yumeji ist der Undergound Wrestling Boss in Japan und Humungus der in Österreich. Durch den Kontakt zu Fugo hat Humungus 2012 auch die Leitung in Österreich übernommen und veranstaltet somit unter diesem Banner. In den Folge Jahren haben wir WUW in Österreich aufgebaut. Am Anfang noch stark durch Matches von MIRKO und mir. Jedoch sind in den Jahre drauf immer mehr interessante Persönlichkeiten auf die WUW gestoßen und haben angefangen diese Art von Wrestling bei uns im DOJO zu trainieren. Unter anderem auch wie angesprochen THEKLA, welche zurzeit in Japan große Erfolge verbuchen kann -> Bookers, get ready to book her!!!

Underground Wrestling kann man jedem Mal empfehlen sich anzuschauen – Die Stimmung ist grandios und die Fans lieben es. Die Nähe zum Publikum hat man selten wo und ganz so ernst nehmen wir uns hier in Österreich auch nicht, was etwas zur Sympathie beiträgt. Gerade deshalb kommen viele Zuschauer, gerade wegen diesem Charme und Charakter im Underground Wrestling.

WF: Du bist wirklich schon weit rumgekommen, von Russland über China, Japan, Kanada bis Deutschland. Wie groß empfindest Du die Unterschiede für Dich persönlich?

MP: Ja die Unterschiede von den Fans sind doch da. Sei es von den während des Matches etwas zurückhaltenden Japanern, die Drama und trash talking liebenden Nordamerikaner, Russen die pure Gewalt mögen, weil sonst könnten sie ja auch zum MMA gehen…, Family friendly Show in England und und und. Jedoch die meiste Anerkennung für den Sport bekommt man in Japan. So viel Dankbarkeit, Ernst, Verständnis und Begeisterung für diesen Sport hat man selten.

Naja Beispiele bzgl. Verhalten wären, dass man in England nicht viel schimpfen sollte – zumindest keine argen Schimpfwörter, da doch viele Shows eben „family friendly“ sind. In Japan muss man beinahe gar nicht reden… Nordamerika bedarf eben viel Trash Talk und Story zur Untermalung.

Die Anreisen, sowie Hallen/Veranstaltungsplätze sind auch unterschiedlich. Entweder ist man gesammelt mit einem Bus unterwegs, fährt im normalen PKW der Wrestler oder so mit, in Japan auch mit den öffentlichen Verkehrsmittel oder Taxi, oder es gibt einen Kleintransporter wo alles drinnen ist – sprich Ring, Wrestler, usw., also eine sehr enge Geschichte.
Von den Hallen, geht es von der Sporthalle, Community Center, normale Veranstaltungshalle, Open Air, Schule, bis zu außergewöhnlichen Orten – wie in einer Kirche (in Enklang), oder in einem Tempel auf einen kleinen Berg in Hokkaido. Alles und vieles war schon da…. Aja und ein Glascubus mitten auf der Straße hatte ich auch mal, das war äußerst
speziell und gab ein tolles Bild. Quasi ein kleiner „Hell in a Cell“ Cage aus Glas.

WF: Gibt es noch Ziele für Dich, also Länder wo Du unbedingt noch arbeiten möchtest, beispielsweise die USA?

MP: Ich bin eigentlich für jedes Land offen und freu mich auch überall wresteln zu können. In den USA habe ich quasi im Zuge meines Aufenthaltes bei NJPW gewrestelt, jedoch ist die USA jetzt nicht mein primäres Ziel.

WF: 2018 gab es ein Tryout Match für die WWE in Deutschland, welche Erinnerungen hast Du daran?

MP: Ja das ist auch schon wieder bald 3 Jahre her…. Es war eine super Erfahrung, mal zu sehen wie es bei der WWE läuft. Eine Professionalität sondergleichen. Die Betreuung und Verpflegung war Spitzenklasse – es gab gutes und wertvolles Feedback zwischendurch und es war für mich auch eine Art Augenöffner – wo ich mich eigentlich im Wrestling sehe oder sehen möchte. Der Ablauf war generell sehr strukturiert. Wir hatten für diese 5 Tage einen Plan und dieser wurde auch durchgezogen. Vom Arztchecks, über Präsentationen, Trainingseinheiten, Ausflüge, usw. – es war einfach nur top.

Die WWE hat das Tryout aufgrund der großen Teilnehmerzahl von rund 40 Wrestler/innen auf zwei Runden gesplittet. Ich hatte Glück und durfte auch in die zweite Runde aufsteigen. Unter anderem hatte ich ein Tryout-Match mit Tommy Golden von der NEW. Das Feedback von den Coaches war durchaus positiv, aber man merkte von Anfang an auf wen sie sich mehr konzentriert hatten und auf wen nicht. Kontakt besteht eigentlich beinahe gar keiner – ich schicke hin und wieder mal Material an einen der Talent-Scouts und dieser antwortet mir auch und leitet es laut seiner Aussage auch weiter. Das damalige Feedback-Mail nach dem Tryout – bezog sich darauf, dass ich zurzeit nicht in deren Suchprofil passe, vielleicht später mal Chancen bestehen könnte und ich weiter in ihrer Kartei bin…jedoch ist das wohl eher eine Mail mit Standartfloskel gewesen… Ich bin auch nicht gerade der Typ, der so ein überdrüber Drama-Showman bzgl. Wrestling ist. Schon gar nicht im Training.

Ich mag den Kampfsportaspekt im Wrestling mehr und finde gerade manche Rollen und Storylines etwas kitschig und abgedroschen. Sie sagten mir auch beim Zwischenfeedback – ich solle mehr aus mir raus, mehr Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Aber das bin ich gerade beim Training überhaupt nicht. Ich bin auch kein Freund dieses Pseudo-Anfeuerns und gute Laune verbreiten während des Trainings. Wozu soll ich klatschen wenn einer 10 Liegestützen  zusammen bringt? – wäre schlimm wenn nicht, in diesem Sport. Da kann ich gleich zum Crossfit und einen auf Happy Life machen. Das ist mir bei den amerikanischen Kollegen in LA im NJPW DOJO auch schon aufgefallen – viel Drama und Klatschen. Aber das sucht die WWE einfach und das wird somit auch einer der Gründe sein, warum nichts aus einer Zusammenarbeit geworden ist. Aja und grandioses Catering gab es – wirklich sehr gut.

WF: Auch um die NEW ist es aktuell sehr ruhig geworden, zuletzt gab es einen Event außerhalb von Heßdorf. Wie hat es Dir da gefallen und wie lautete das Feedback von Alex Wright nach Deinem Match?

MP: Ja, war ganz okay bei der NEW, da hatte ich im Sommer 2017 zwei Shows. Einmal gegen Fast Time Moodo (ein Real Martial Artist – Shoutouts!) und gegen Juvenile X. Bei der ersten Show und meinem Match gegen Moodo, war Alex gar nicht vor Ort. Jedoch war das Feedback vom anwesenden Booker äußerst gut. Bei der zweiten Show war Alex dann auch da und wir haben nach der Show etwas geplaudert. Sowie in Folge noch etwas per Messenger geschrieben. Sein Feedback war ganz okay, gab mir auch Tipps wie was besser zu machen wäre. Es ist jedoch dann zu keiner weiteren Zusammenarbeit gekommen, da wir uns nicht
ganz einig wurden. Aber so ist das nun mal im Biz…

WF: Wäre die WWE oder AEW / Impact Wrestling eine Option – würdest Du für einen Vollzeit Job als Wrestler Dein Heimatland verlassen?

MP: Ich wurde für eine Vollzeitanstellung definitiv das Land verlassen. Die Frage ist halt immer wie lange… Ich würde natürlich kein Angebot in einer dieser Ligen abschlagen, wenn würde ich mich vom Stil her aber eher bei NXT bzw. NXT-UK sehen wollen. Wobei mein Hauptaugenmerk bzgl. eines Vertrages natürlich bei Japan liegt.

WF: Gibt es so etwas wie Vorbilder, Idole für Dich? Wrestler wegen denen Du evtl. in dieses Biz wolltest – Wie erinnerst Du Dich an den ersten Kontakt zum Pro Wrestling?

MP: Mein erster Kontakt zum Wrestling war mit etwa 4 Jahre am SEGA MEGADRIVE. Da war ich schon von diesen ganzen Persönlichkeiten fasziniert, und eben ganz besonders von diesen coolen Moves. Infolge habe ich dann auch Wrestling im Fernsehen oder auf Kassette gesehen. Und somit zog sich das Thema Wrestling durch meine ganze Kindheit. Mein Bruder und ich hatten dann mit etwa 8 oder 9 Jahren auch das Glück, die Wrestlingsammlung von einem Freund der Familie zu bekommen. Somit hatten wir auf einen Schlag Wrestlingsachen von Ende 80 bis Mitte der 90er Jahre. Sei es Figuren, Magazine, Kassetten, Karten uvw.
Mein einziges Vorbild bzw. mein Lieblingswrestler war immer KANE. Das spiegelt sich vielleicht auch ein wenig in meiner gear wieder. Ich fand das Gimmick einfach immer cool und alleine der Auftritt, sowie die Erscheinung. Gerade wenn man ein Kind ist zählt eher das Gimmick von Wrestler – vom technischen Aspekt her wurde es dann eher später interessant für mich. Sei es ein BENOIT, GUERERRO, ANGLE, usw.

WF: Du bist nun 15 Jahre aktiv, gibt es ganz persönliche Highlights für Dich?

MP: Ja es gibt viele Dinge, Sachen, Matches die in dieser Zeit passiert sind. Seien es Matches die für mich gut waren, aber natürlich Matches mit denen ich nicht, oder andere nicht zufrieden waren. Zu meine persönlichen Highlights zählen unter anderem, aus dem Jahr 2018, mein Match bei NIIGATA Pro Wrestling um deren Champion Title gegen SHIMA SHINO. Da war durchaus gutes Feedback während des Matches vom Publikum, aber auch später hinter der Bühne von Kollegen und japanischen Legenden. Ich kann mich noch erinnern wie nervös ich war – und es war heiß dort, unbeschreiblich! Die Show fand nämlich mitten im Hochsommer in einem alten Hangar statt, und in Japan wird es richtig heiß und schwül.

Nach dem Match haben Sie uns Wasserflaschen und Eiswürfel in den Ring gebracht. Das war Mal eine richtige Schwitzeinheit. Aber auch Underground Matches in Tokyo, welche richtig Strong Style waren und ich dementsprechend nachher gezeichnet war. Jedoch auch in Wien hatte ich zwei-drei Underground Matches die mir gut gefallen haben. Zum Beispiel ein Tag Team Match mit Humungus gegen BBC – British Bouncer Club mit DOM TAYLOR und LEE ROGERS. Sowie das Match gegen VALDIMIR KULAKOV – bei dem das Publikum komplett ausgezuckt ist. Es kam ein Ruf, daran erinnere ich mich immer noch: „ZÜND IHN AN, KKKOOOMM, ZÜND IHN AN!“, da mich Kulakov mit Vodka überschüttet hat.

Die Leute waren verrückt an diesem Tag. Mit Valdimir ziehe ich eine Fehde bereits seit meinem Debut bei MKW in China. Selbst in Russland hatten wir schon ein Hardcore Match beim dem das Blut nur so geflossen ist. Die Show in Moskau war generell in Blut getränkt.^^ Aber auch in England gegen Alan Lee Travis hatte ich einige gute Matches. Auch die zwei Matches mit MEXXBERG hier in Österreich bei ROE und UKWA haben mir sehr gut gefallen, auch Matches gegen MIRKO, waren gut, und und und – es echt viel in diesen Jahren passiert.

WF: Deinen Körper zieren einige Tattoos, welche wirklich sehr gut zu Dir passen. Für die meisten Menschen haben diese eine Bedeutung und sind nicht nur der Mode oder dem Geschmack geschuldet. Wie ist es bei Dir?

MP: Vielen Dank für das Kompliment. Nun ja, meine Tattoos haben durchaus Bedeutung, wobei sich alle Motive mit Bedeutung eher auf meiner linken Körperhälfte befinden. Sei es ein Herz mit Mama, die Namen meiner Großeltern, mein eigener Name (wie dumm eigentlich – eine kleiner Fauxpas der Jugend), Theatermasken, welche für meine Zeit im Theater sowie Schauspielerei stehen, mein Sternzeichen, usw.. Das große Maori Tribal auf meiner rechten Seite hat eigentlich keine Bedeutung, das hab ich mir damals vielleicht auch ein bisschen als Modeerscheinung machen lassen. Wobei aber bewusst ohne irgendeinen tieferen Sinn in den Mustern. Ich hab ja nichts mit der Kultur zu tun.

WF: Schauen wir auf Dein erstes Training zurück, an was erinnerst Du Dich im Speziellen?

MP: Das ist jetzt auch schon eine Zeit her. Aber ich kann mich noch erinnern, dass meine Erwartungshaltung war – gleich Mal Body Slams und Co zu machen. Das war natürlich nicht so und das erste Training bezog sich mal nur auf die Basis-Fallschule, welche sich dann über die ersten Monate zog. Nur einen Wrist Lock und Side Headlock haben wir im ersten Training gemacht. Und ja, dann begann die Reise und ich war dreimal die Woche für 2 – 2,5 Std im Training.

WF: Verfolgst Du die Karriere Deiner ehem. Kollegen wie WALTER oder auch Adrian Severe (Fabian Aichner), welche Du sicher kennst oder kennenlernen durftest?

MP: Walter verfolge ich etwas, ich habe ihn das erste Mal im Jahr 2006/07 getroffen, hatte und habe aber nie Kontakt zu ihm gehabt, da er von einer anderen Liga kommt. Das letzte Mal hab ich ihn persönlich beim WWE Tryout 2018 in Köln gesehen, aber nur „Hallo“ gesagt und das wars. Aber ich muss sagen, ich bin sehr beindruckt von seiner Karriere bislang. Walter hat schon viel gesehen und erreicht. Hut ab. Fabian Aichner kannte ich bis zu seinem Start bei WWE eigentlich gar nicht. Ich habe Ihn bis jetzt auch nur einmal persönlich getroffen/ kennen gelernt, da er als Trainer beim Tryout fungierte.

Aktuelles Wrestling schaue ich eigentlich fast gar nicht, zumindest nicht den Hauptkader der WWE auf Prosieben Maxx oder so. Das wird mir mehr und mehr – doch etwas zu blöd. Das Wrestling bzw. der Kampfsport dahinter rückt für mein Empfinden immer mehr in den Hintergrund und mir fehlt auch ein wenig die „Brutalität“… Das amerikanische Hauptkader Produkt wird für mich immer mehr zur Kindersendung. Aber das ist nun mal so und gehört auch zur Entwicklung. Ich schaue wenn, Matches bei denen ich mir etwas Technisches abschauen könnte, oder welches vom Ablauf bzw. Story-Telling wertvoll ist.

Ja, meine Matches schaue ich doch immer wieder mal an, um zu sehen was gut ausschaut, was nicht, was ich anders machen sollte und und und. Damals als ich mit dem Wrestling begonnen habe, habe wir uns auch immer alle Matches gemeinsam angesehen und diverse Sachen aufgezeigt und uns Feedback geben – so etwas ist auch sehr hilfreich um seine Performance zu verbessern.

WF: Wir danken Dir für das Interview und hoffen, dass du gesund bleibst!

MP: Vielen Dank für die Möglichkeit und Eure Zeit. Stay Strong and Safe uuuunnnd „Get
ready for PAAAAIIINNN!“

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