Nick Hein im WrestlingFever.de Interview (04.09.2014)

Nick „Sergeant“ Hein wird eine große MMA Zukunft vorausgesagt. Der Polizist stellt sich vor den MMA Sport, versucht aufklärend gegen die negative Berichterstattung der Medien entgegenzuwirken. Er erzählt von seinen Weg zu Olympia, wie es ist mit Niederlagen umzugehen, die Schauspielerei und vieles mehr – im exklusiven WrestlingFever.de Interview!

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WF: Vielen Dank für Deine Interviewzusage Nick, ich kann mir vorstellen, dass du gerade derzeit SEHR gefragt bist! Wie geht es Dir, bist Du zu 100% fit?

NH: Ja, jetzt geht es wieder mit der Vorbereitung los. Fit noch nicht, eher fett! hahaha

WF: Du warst zuvor erfolgreicher Judoka auf dem Weg zu Olympia, was passierte dann?

NH: Das war eine Folge mehrerer Geschehnisse die dazu führten dass ich die Lust am Judo verlor. Im Endeffekt saß ich vor dem Fernseher mit gebrochenem Bein und habe anderen dabei zugesehen, wie diese meinen Traum leben. Gleichzeitig wuchs meine Leidenschaft für das MMA, dass ich zeitgleich (heimlich) meinen ersten Kampf machte. Der Rest ist Geschichte.

WF: Du bist Polizist mit einer gesunden Leidenschaft zum Sport. Warum hast Du Dich gerade für MMA entschieden, war Dir reines Krafttraining und Fußball zu langweilig?

NH: Ja, war es mir. Wenn wir alle mal ganz ehrlich sind. Wir wollten doch alle früher als Jungs besonders stark sein. In meiner Phantasie als Kind war ich immer ein Superheld der kämpfen konnte und kein Profifußballer. Ich hab meinen Kindheitstraum zum Beruf gemacht!

WF: Wie lässt Dich MMA mit Deinem Beruf verbinden, sicherlich ziehst Du Dir auch Schrammen zu und musst für diverse Fights auch mal frei nehmen, ist dies immer ohne weiteres möglich?

NH: Meine Schrammen halten sich in Grenzen und während meiner Judozeit hab ich die ja auch gehabt. All dies möglich macht nur eine unheimlich effektive Infrastruktur die ich mir über die Jahre hart zusammengestellt habe. Es ist nicht einfach und auch mit Entbehrungen verbunden.

WF: Wie sehen Vorgesetzte & Kollegen MMA, gibt es Interesse, kommen Kollegen auch mal mit zu den Events?

NH: Ja das tun sie. Da der Sport in Deutschland entgegen mancher Behauptungen legal ist, ist das Feedback wie bei anderen Sportarten auch. Es gibt Pro und Con. Außerdem gibt es bei der Polizei/Bundespolizei mehrere Athleten die im Kampfsport tätig sind. Julia Irmen und Enriko Kehl um zwei herausragende zu nennen.

WF: Mit einer Bilanz von 10:1 stehst Du ganz gut da. Wie gehst Du mit Niederlagen um, kannst Du die für Dich persönlich schnell wegstecken und nach vorne schauen oder nagt so was länger an Dir?

NH: Nein kann ich nicht. Zu verlieren ist für mich etwas ganz Schlimmes. Ich glaube das ich deswegen auch so erfolgreich bin. Wer vor Niederlagen keine Angst hat, lässt auch mal ein Training ausfallen. (Glaube ich)

WF: Hattest Du Dir von Anfang an das Ziel gesetzt, möglichst weit oben mitzuspielen oder war es zu Beginn Deiner Karriere eher eine Freizeitgestaltung?

NH: Wenn ich etwas mache will ich immer der Beste sein. Ist nicht unbedingt immer förderlich. Wobei mir MMA auch so sehr viel Spaß macht. Kämpfen erfüllt mich allgemein mit einem Gefühl der Ruhe. Nach einem Sparring sind meine Gedanken meist sehr klar und ich fühle mich ruhig.

WF: Es ist auch heute noch schwer den Medien „MMA“ schmackhaft zu machen. In anderen Ländern wie beispielsweise Russland sind die Kämpfer gefeierte Stars. Warum denkst Du steht man gerade im deutschsprachigem Raum diesem Sport so kritisch gegenüber?

NH: Weil man schlecht informiert ist. Das Interesse hat sich hier aber bereits gewandelt. Die Berichterstattung nach der UFC Fight Night in Berlin war fast durchweg positiv. Wir haben für das MMA zwar noch keinen lukrativen Fernsehvertrag aber die Betonung liegt auf „noch“! Abwarten.

WF: Die Berichterstattung der letzten UFC Events in Deutschland war eher negativ, sollte man versuchen diverse Medien auszuschließen oder aufklärend entgegenwirken – Kurz: Wie würdest Du die Sache angehen?

NH: So wie ich es gemacht habe. Offen und ehrlich mit jedem quatschen der eine Frage hat. hahahaha

WF: Neben der MMA Karriere scheinst Du gerade einen Ausflug in die Schauspielerei zu machen – evtl. ein Plan B?

NH: Die Dreharbeiten zu den „Kaminskis“ waren eine tolle Erfahrung und das ist definitiv etwas, was ich mir in der Zukunft vorstellen könnte! Ich orientiere mich da sogar an einem Großen eurer Zunft, dem Wrestling! Dwayne „The Rock“ Johnson! Ich fände es gar nicht vermessen ihn als Vorbild zu nehmen! Das ist jemand der den Wert des Show Charakters definitiv verstanden hat!

Es war schon lustig während dem Dreh! Wir haben ja an verschiedenen Standorten gedreht und dadurch immer eine Karawane an Wohnwagen gehabt, wie man sich so was eben vorstellt! Maskenmobil, Garderobenmobil etc! Vor dem Dreh bin ich immer laufen gegangen oder hab für mich selber im selbst gemachten Trainingszentrum im Garten trainiert! Da bin ich manchmal schon um 5 Uhr raus aus den Federn! Es war definitiv eine schöne Zeit, weil wir viele Facetten des Filmdrehs involviert hatten (Actionszenen, Liebesszenen, Verfolgungsjagden, überwiegend Comedy aber auch ernste und schöne Momente)! Wir hatten sogar den ein oder anderen Starauftritt!

nd ich durfte sogar meinen Lieblingssport, das MMA einbringen! Echt viel Holz für eine neue Sendung! Aber man darf ja auch nicht vergessen, dass wir für einen Grimme Preis nominiert waren, was die wenigsten wissen! Ich kann jedem nur empfehlen der Sendung eine Chance zu geben!

WF: Viele MMA Fighter tragen Tattoos, hast Du Dich bewusst dagegen entschieden, gefällt Dir so was nicht?

NH: Ich finde Tattoos cool. Ich wollte auch immer eins haben aber mein Interesse wurde gleichzeitig mit dem Trend groß. Als dann jeder eins hatte fand ich es dann nicht mehr so cool und jetzt lass ich es einfach. Aber vlt. wird ja irgendwann noch mal nachgelegt.

WF: Nehmen wir an die UFC nimmt Dich langfristig unter Vertrag, könntest Du Dir vorstellen Deinen Polizeidienst aufzugeben?

NH: Ich hab nen 6 Kampfvertrag was schon ziemlich das Maximum einer UFC Laufzeit darstellt. Das ist aber kein Grund für mich den Dienst an den Nagel zu hängen.

WF: Wie sieht so ein „Cheat-Day“ bei Nick Hein aus?

NH: Schrecklich ungesund. Vergesst die „Ian Thorpe“ Diät, ich schlage locker 12000 Kalorien.

WF: Möchtest Du Deine Fans grüßen?

NH: Bei jeder Gelegenheit. Wenn ich schlecht drauf bin lese ich gerne die Nachrichten oder Kommentare meiner Fans. Das ist so unglaublich motivierend. Ich freue mich so sehr über jeden Autogrammwunsch und jede Fanmail, als wäre es meine erste. Ich lebe meinen Traum. Danke an die besten Fans der Welt!

WF: Was kannst Du uns zu Deinem nächsten Fight sagen?

NH: Ich warte selber noch! Sollte jetzt demnächst kommen, habe aber selber noch keine Info!

WF: Vielen Dank für Deine Zeit, alles gute!

NH: Sorry für die späte Antwort. Ich hoffe dass es trotzdem noch klappt!
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Nick Hein findest Du auf Facebook! Besuche auch seine offizielle Webseite!

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WrestlingFever Gründer & Redakteur - Seit 2003

Categories: Interviews, MMA Interview

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