WF: Vielen Dank für Deine Zusage, Tom. Ich freue mich sehr das es geklappt hat. Wie geht es Dir aktuell?
T: Mir geht es gut, danke!
WF: Du bist aktuell sehr viel international unterwegs. Die Fans hierzulande kennen Dich nicht nur von Deinen Auftritten in Deutschland, sondern aus versch. TV-Formaten. Aber alles einmal der Reihe nach. Wie wird Wrestling in Frankreich gesehen, gibt es viele seriöse Ligen & Wrestler und wie ist die Szene generell in Deinem Heimatland?
T: Was ich am Wrestling in Frankreich am meisten mag ist dass es zum größten Teil immernoch ein Familienprodukt ist. Es gibt immer Internet-Fans bei den Shows aber nicht in Massen. Ich glaube es liegt daran dass es keine richtigen Promotions in Frankreich gibt, die monatliche Shows veranstalten, am selben Ort, mit Storylines, sowie Übertragungen im Netz. Wenn man das macht, wie WCPW im UK, GWF oder NEW in Deutschland (Promotions für die ich gearbeitet habe), kann man nicht nur eine treue Fanbasis aufbauen sondern das Produkt auch online vermarkten und so kann man einen mehr „Internet Indy“ Wrestlingstil erwarten (mit High-Risk Manövern, viel Action und so weiter). Während man mit familiärem Publikum den Ton etwas runterschraubt und den Fokus mehr auf die erzählte Geschichte legt und den Charakter den man aufbauen will.
WF: Im Internet habe ich natürlich auch nach Deinem Trainer gesucht. Hier finde ich Lance Storm, der hier bei uns auch kein Unbekannter ist. War es denn „nur“ Lance Storm, der dich formte und ausbildete?
T: Ja, Lance ist zu 90% für mein ursprüngliches Training verantwortlich. Ich trainierte 2007-2008 in Kalifornien mit Rocky Romero, Karl Anderson und TJ Perkins bei NWA Pro, geleitet von David Marquez, nachdem das NJPW LA Dojo zumachte. Aber das war alles zusätzliches, eher technisches Training. Lance lehrte mich (sehr gut) die Grundlagen die man braucht um es zu schaffen.
WF: Wie lange dauerte Deine Ausbildung und wann durftest Du endlich zum ersten mal ein Match bestreiten ?
T: Mit meinem Kampfsporthintergrund, ging mein Training mit Lance sehr gut und auch schnell. Ich war ein Naturtalent im Ring und Lance hat mich persönlich ausgewählt als Debüt einen verletzten Wrestler in einer Indy-Show in Alberta zu vertreten. Das war am 29. November 2006, etwa zweieinhalb Monate nachdem ich mein Training begann. Es war gegen Tbone, einem anderen Absolventen aus Lance’s Gruppe vor meiner.
WF: Bist du damals von Frankreich nach Kanada gezogen, um dort zu trainieren, oder wie funktionierte das?
T: Es war toll aber teuer, haha! Ich blieb dort für drei Monate und am Ende vom Camp zog ich wieder nach Frankreich.
WF: Nach Deiner Ausbildung bist Du erstmal (fast) nur für Wrestling Stars angetreten. War dies eine bewusste Entscheidung um praktische Erfahrung zu sammeln oder einfach praktisch, weil im eigenen Land?
T: Beides. Zu der Zeit bot mir WS zwei bis drei Shows pro Wochenende was großartig war, da ich so nicht nur einen Job während der Woche haben konnte sondern auch zu bleiben und an meinem Körper und meinen Fährigkeiten arbeiten konnte. Es gab mir auch die Möglichkeit mit Europas größten Talenten zu arbeiten, von der Chaer Brüdern bis Rampage Brown, Mikey Whiplash, Chad Collyer, Murat Bosporus und anderen…
WF: Wir kennen Dich hier aus Deiner Zeit bei NXT, TNA und natürlich zuletzt von Deinen Auftritten bei uns in Deutschland, beispielsweise EWP: ich hab es im Vorgespräch ja bereits angesprochen – mich hast Du optisch immer an einen jungen Randy „Macho Man“ Savage erinnert. Wie oft hast Du das gehört und war das Absicht?
T: Nun ich höre das jetzt nicht mehr so oft, seitdem die Haare ab sind, es sei denn ich trage ein Stirnband, haha. Aber ja, ich hab das sonst oft gehört und ja, es war absichtlich. Macho Man war einer meiner drei Favoriten als Kind, mit Bret Hart und X-Pac, also war es meine Hommage an ihn. Nur wenige wissen dass ich Hosen besitze die Randy selbst im Ring getragen hat. 2005 hat sein Agent alle seine Wrestlingoutfits auf ebay versteigert, für NICHTS! Ich erinnere mich ein paar seiner Fransenjacken gesehen zu haben, für $500! Ich hab keine gekauft da ich es damals für zu teuer hielt und ich bereue es heute SO SEHR da sie heute mehr als das 5-fache wert sind! Ich habe nur zwei Hosen und ein Hemd gekauft die er 1999 in der WCW getragen hat. Ich trat 2007 sogar in einer seiner Hosen an haha…
WF: Warum fiel der Entschluss, die Haare ganz abzuschneiden, ich kann mir vorstellen, dass dies einem Mann sehr schwer fallen kann…
T: Das war nicht schwer. Haare schneiden war für mich in den letzten Monaten von NXT bereits ein Thema. Das Kreativteam hatten keine Ideen mit mir und daher wollte ich mich optisch verändern, um ihnen vielleicht Anregungen zu geben… Leider, gibt es in der WWE ein Sprichwort: „Es ist leichter um Verzeihung als um Erlaubnis zu bitten!“. Niemand wollte meine Veränderung ohne HHH’s Genehmigung erlauben und ich hatte nie die Gelegenheit mit ihm darüber u sprechen… daher war es, nach meiner Entlassung, eines der ersten Dinge die ich tat.
Ich wurde an einem Freitag entlassen. Samstagmorgen war alles weg außer dem Bart, haha! Dieser ‚Vollbart geschorener Kopf‘ Auftritt passte perfekt zu meinem spartanischen Charakter, dachte ich und ein paar Monate später tauchte Kratos für God of War 4 für die PS4 auf und sah genau so aus! Ich liebte es!
WF: Wer zählt(e) denn noch zu Deinen Idolen und Vorbildern – Wer oder was war der Grund für Dich zu sagen: „Ich will das auch machen“?
T: Das „Ich will das auch machen“ war eher „Das kann ich auch!“ und war Mitte der 90er als Shawn Michaels sein Ding drehte. Mein 3 Lieblingswrestler, wie erwähnt, Macho Man, Bret Hart und X-Pac, fast alle mit Bart und dunklen Haaren mit denen ich mich als Teenager identifizieren konnte. Dann in den frühen 2000ern, dank dem Internet, machte ich mich mit dem japanischen Wrestling vertraut und Tiger Mask 1 / Satoru Sayama wurde schnell zur Grundlage, wie ein Wrestler im Ring sein sollte. Ich begann wie in Japan zu trainieren, mit tausenden Kniebeugen und Brücken und Hindu Liegestütze, welche mich in Topform brachte um an Lance’s Schule in Calgary trainieren zu können!
WF: Ist das Leben eines Wrestlers denn so, wie Du es dir vorgestellt hast? Du bist ja nun schon über 10 Jahre aktiv..
T: Ganz und gar nicht haha! Erstens hätte ich nie gedacht der erste Franzose bei WWE zu sein nach André. Ich hatte den vagen Traum von WWE, aber am Anfang, wie jedes echte leidenschaftliche und angetriebene Individuum, wollte ich einfach so weit wie möglich kommen. Das Ziel WWE kam auf dem Weg… zweitens dachte ich nicht dass meine Karriere bei WWE, aufgrund von Verletzungen, so schnell beendet würde… bei den Indies hab ich mich nie wirklich verletzt, und daher musste mein Körper bis zur großen Liga warten um mich im Stich zu lassen haha! Und letztens, hätte ich nie gedacht dass ich alles was ich bei NXT/WWE gelernt habe, bei Impact Wrestling würde gebrauchen können! Das großartige am Wrestler-Dasein oder im Leben generell ist: Man weiß nie wohin es einen führt. Es ist eine Reise die so lange geht bis man aufgibt, man wird immer irgendwo ankommen oder Menschen begegnen, gut oder schlecht. Alles geschieht aus einem bestimmten Grund!
WF: Wie würdest Du die Vorteile und Schattenseiten Deines Berufes beschreiben? Was sollte man sich gut überlegen, wenn man vor hat Profi zu werden?
T: Wow, schwere Frage. Es wird immer eine riesige Lücke zwischen Mensch und Meinung geben, komm drauf an ob man Pro Wrestling als Berufsweg oder Wochenendhobby sieht. Ich habe beide Seiten von Menschen getroffen, es komm drauf an wovon wir hier wirklich reden. Wenn man mit dem Wrestling anfängt mit dem Willen einmal davon leben zu können, z.B. bei einer großen Liga angestellt sein, sind die Nachteile dass man wirklich alles auf’s Spiel setzt und SICH DEN ARSCH AUFREIßEN MUSS um gut genug zu werden damit man wahrgenommen wird und es wert ist in ihn zu investieren.
Ihr müsst Zeit und Geld in Euch selbst und Eure Karriere stecken damit Unternehmen wie WWE, GFW, ROH oder NJPW bereit sind Euch regelmäßig dafür zu bezahlen in ihren TV-Shows aufzutreten. Man hat wirklich zu nichts anderem Zeit, es sei denn man ist zwei Meter groß… bei der Größe scheinen sich Türen in diesem Geschäft schneller zu öffnen haha!
Die Vorteile sind widerum wenn es wirklich eine Leidenschaft ist, ein Kindheitstraum dann begibt man sich auf eine Reise auf der man tolle Freunde gewinnt und großartige Zeiten durchlebt.
Passt einfach nur auf dass Ihr gesund bleibt und Euch nicht verletzt lol! Verletzungen machen keinen Spaß…
Nun zu den “Wochenend-Kriegern” … ich glaube nicht dass es wirklich Nachteile dafür gibt da sie nicht planen groß rauszukommen, können sie auch jederzeit aufhören. Aber diese “falschen” Pro Wrestler sind definitiv ein Nachteil für die echten Pros da sie ihnen Jobs wegnehmen indem sie gratis antreten. Natürlich haben die Promoter die sie anheuern Mitschuld aber wenn es diese “Amateur Pro Wrestler” nicht gäbe, hätten sie keine andere Wahl als echte Profis zu booken… Vorteil für die Amateure ist dass sie ihre WWE Fantasien mit ihren Freunden ausleben, sich dabei filmen und dann bei Facebook und youtube damit angeben dass man Pro Wrestler ist…
WF: Du bist, wie oben erwähnt, später Teil des WWE Nachwuchsprogramms geworden. Wie erinnerst Du Dich an Deine Zeit bei NXT. Ich kann mir vorstellen, das es hart ist darauf zu warten, das man endlich in die WWE Main Shows kommt. Wer hat Dich in Deinen Anfängen dort begleitet (den die Fans heute kennen)?
T: Meine Zeit bei FCW/NXT war eine tolle Erfahrung. Es war nicht immer gut aber nichtsdestotrotz hat es mir definitiv geholfen zu wachsen, als Arbeiter und als Mensch generell.
Zuallererst, ich verletzte mich so bald ich dort ankam. LCA-Riss (Riss des vorderen Kreuzbandes) sowie beide Meniskus beim Training. Kurzum ich startete mit RIESIGEN Einschränkungen und wurde von den Offiziellen als „zerbrechlich“ abgestempelt… Ich musste doppelt so hart arbeiten wie jeder andere um sie zu überzeugen ohne zwischen die Seile zu steigen und mein Ding durchzuziehen… Ich muss gestehen, innerlich mochte ich die Herausforderung aber es war eine sehr schwere Zeit.
Ich konnte ihnen nur durch Promos beweisen dass ich verdiente dort zu sein, deshalb bin ich so gut darin. Bevor das Performance Center (PC) im July 2013 öffnete, war ich ein Einzelgänger. Ich hatte keinen wirklichen Leidensgenossen bei FCW/Tampa. Als dann in Orlando das PC öffnete kamen beide Marcus Louis (Mikael Vierge) und Becky Lynch, welche meine engsten Freunde wurden während meiner Zeit in den USA. In dieser Umgebung kann man immer Leute gebrauchen denen man vertrauen kann.
WF: Hat es dir bei NXT gefallen, verfolgst Du das Produkt heute noch?
T: Ich liebte es im Fernsehen zu sein. Das ist es wofür wir dort arbeiten wenn wir dort arbeiten. Promo Tage waren ebenfalls sehr spaßig, da es immer eine Herausforderung war sich etwas Neues einfallen zu lassen, sowie einen Charakter von Grund aufzubauen. Das in-Ring Training konnte allerdings manchmal echt hart sein da die Zeitpläne nicht immer einfach waren. Leider habe ich kein WWE network da ich dort nicht mehr arbeite und kann daher kein NXT sehen. Aber ich halte mich auf dem Laufenden da ich bei WWE noch immer gute Freunde habe die da arbeiten.
WF: Die Wrestling Fans heben die NXT „Takeover“ Events über die klassischen WWE Veranstaltungen. Warum ist dioe Stimmung dort anders…. wie hast Du das erlebt, wie kannst du das beschreiben?
T: Nun ich war nur bei einem TakeOver, Fatal Four Way am 11. September 2014, daher kann ich nur über diese eine Erfahrung reden… Es ist definitiv eine unwirkliche Energie die von TakeOver ausgeht, ich denke das liegt daran dass das Roster so jung und so hungrig ist und jeder Vince McMahon und der Welt beweisen will das er es drauf hat. Vielleicht sogar dass sie größer sind als die „großen Jungs“ im Hautkader bei Raw oder Smackdown Live! Die Sache ist die dass man gesagt bekommt das Raw und Smackdown sind wo man hin will und natürlich verdient man dort das meiste Geld(!) aber ich bin mir sicher das jeder bei NXT sagen wird das NXT das beste bei WWE ist…
WF: Du bist auch als „French Stallion“ bekannt, wie bist Du zu diesem Namen gekommen – gibt es eine Anekdote dazu?
T: Nicht wirklich… Ursprünglich fiel mir der Name ein als ich 2006 im Camp bei Lance war, an einem der Promo Tage. Es klang gut also behielt ich es. Natürlich ist das geklaut von Rocky „the Italian Stallion“, aber es klingt auch arrogant, was die Idee hinter meinem Heel Charakter in Übersee ist.
WF: Du bist einige zeit bei WWE auch als Manager aktiv gewesen, hatte das bestimmte Gründe (Verletzungen) oder gab es zu dieser Zeit einfach keine anderen Pläne für Dich?
T: Beides haha! Wie ich sagte, bei Ankunft in FCW zerriss es mein Knie, also musste ich ihnen während der Reha anders beweisen das ich ins WWE Fernsehen gehöre. Ich arbeitete SO HART ICH KONNTE an meinen Promos um das auszugleichen. Ich wurde so gut darin mit Dank an Dusty Rhodes aber auch speziell an Byron Saxton, der sich mit mir hinsetzte um jede Promo nochmal anzuschauen, damit sie irgendwann sagten, sie bräuchten mich im TV und dadurch wurde ich zum Aushängeschild der verletzten Talente, das selbst auf der Nebenspur man noch etwas zum Unternehmen beisteuern kann.
Ich mochte die Ehre aber innerlich wollte ich WIRKLICH einfach wrestlen. Ich habe hauptsächlich Scott Dawson und Rusev gemanagt. Das Problem irgendwann war, dass ich zu gut darin wurde, vor allem wenn man bedenkt das ich damals die perfekten Maße für den Job hatte (1,78m – 86kg) und mir den Hintern weg bumpen konnte … das war GOLD für die. Auftreten in meinen verrückt aussehenden Jacken und ich wurde ausgebuht… es hat Spaß gemacht und LIEBTE es am Mikrofon zu sein.
WF: Du bist in vielen Augen (nicht nur optisch) ein „Gesamtpaket“, warum musstest Du NXT (WWE) verlassen. Kannst Du den Fans etwas dazu erzählen?
T: Oh naja! Danke für das Kompliment, aber ich bin kein Gesamtpaket haha! Wäre ich 1.98m dann ja, vielleicht machte ich dann bereits Millionen bei WWE! Meine Entlassung von WWE/NXT kam nur zur Hälfte überraschend zur anderen Hälfte war es Erleichterung! Ich war an einem Punkt an dem ich so viele Ideen hatte die wohl niemand verstand. Als Antwort kam nur „Es gäbe so viel was man mit dir machen kann, uns fällt nur gerade nichts ein.“ ein netter Weg zu sagen dass man nicht auf ihrer Prioritätenliste steht und man sich die Kosten sparen möchte. Und es war ehrlich „OK“ für mich. Als ich von Canyon Ceman die Nachricht bekam, hab ich sogar gelächelt.
Es ist eine Sache rumzusitzen und einen monatlichen Lohn zu bekommen, aber ein wahrer Darsteller MUSS vor Publikum! Backstage rumsitzen bringt es einfach nicht. Ich wusste tief in mir, das ich mich aufrappeln kann und unterschrieb bei Impact Wrestling einen Monat später!
WF: Ist ein Comeback für Dich eine Option oder gar ein Ziel?
T: Ein Ziel nicht wirklich. Ich war dreieinhalb Jahre bei NXT, sie wissen was ich kann. Ich wurde entlassen weil sie keinen Platz in den Shows für mich fanden. Solange sie mich a.) nicht für einen Platz brauchen oder b.) ich etwas Neues bringe, sehe ich mich nicht wiedereingestellt. Sollte ein solche Angebot mal kommen, würde ich definitiv ernsthaft darüber nachdenken, da ich ein Performer bin und es immer sein werde. Ob nun am Mirkofon oder im Ring, ich fühle mich nur wirklich als ich selbst wenn ich auf der Bühne/im Ring stehe. Zu Impact würde ich auch gern zurückgehen. Ich mochte meine Zeit dort.
WF: Nach WWE (NXT) folgte dann (wie erwähnt) IMPACT WRESTLING, wo man Dich oft in Aktion sehen konnte. Wie entstand die Idee um das „Tribunal“ und Dein Name „Basile Baraka“?
T: Ich hatte Null Einfluss auf die Namen. Ich wäre gern Tom La Ruffa bei Impact geblieben. Ich habe ihnen keine Namen geschrieben. Ich weiß Mikael (Baron Dax) tat dies und „Baraka“ stand auf der Liste. Sieht so aus als ob sie den für mich behalten haben !
WF: Du bist oft mit Al Snow im Ring gestanden, auch bei Deinem letzten Impact Match. Welche Erinnerungen hast Du an Al, als Mensch und Wrestler – gibt es evtl. eine interessante Geschichte, die du mit den Fans teilen kannst/ Möchtest?
T: Eines der tollen Dinge bei Impact war das man nachmittags viel Zeit zum totschlagen hatte. So saß ich oft mit Al, Simon Diamond oder Matt Hardy zusammen und hab sie über das Business ausgefragt. Al hat eine TOLLE Sicht auf das Wrestling, so unterschiedlich von dem, was man im WWE PC (Performance Center) über Jahre lehrte.
Ich liebte es mich mit ihm zu unterhalten. Unser Double-Strap Match war eine großartige Erinnerung, ich wusste im Match dass es gut war und es war eine schöne Art mich vom Publikum bei den Universal Studios zu verabschieden. Aber seine beste Lektion war “Was die Fans sehen wollen, gib ihnen zuletzt. Wenn man ihnen immer gleich alles gibt, kann es danach nicht weitergehen.”
WF: Auch Impact Wrestling gehört der Vergangenheit an. Aktuell ist „GFW“ in aller Munde, die Shows werden von den Fans gelobt. Wie hat es Dir dort gefallen und warum hast Du TNA verlassen?
T: Ich hatte noch nicht die Chance GFW zu sehen aber ich bin sehr froh dass Eli Drake dort Champion ist. Dieser Typ ist GELD, reines GOLD seit ich ihn 2013 im PC zum ersten Mal traf! Für WWE war es ein Verlust sich von ihm zu trennen. Ich bin froh das GFW ihm den Ball zuspielt. Toller Körper, tolles Aussehen, tolles Charisma und Persönlichkeit, und über allem ein Klasse Worker.
Meine Abreise von Impact war eine gemeinsame Übereinkunft. Es waren am Ende finanzielle Probleme wegen meinem eingeschränkten Arbeitsvisum in den USA. Mit ihrem Zeitplan war es mir nicht möglich ein komfortables Leben in den USA aufzubauen und sie konnten meine Flüge aus Frankreich nicht länger bezahlen.
WF: Positiv ist für UNS natürlich, das wir Dich nun öfter sehen können. In Deutschland warst Du (wie erwähnt) schon für EWP aktiv. Auch bei GWF und aktuell bei NEW warst Du zu sehen. Wie gefällt Dir das deutsche Wrestling, die Shows an sich?
T: Ja! Ich mag Deutschland sehr. Ich mag es deutsche Fans auf beides reagieren auf Charaktere und auch gutes Wrestling. Dieser Typ Publikum ist selten, ich bin so dankbar dafür!
WF: Konntest Du auch etwas von Deutschland sehen?
T: Leider nicht… aber ihr habt Dunkin Donuts in Berlin! Ich liebte DD in den USA!!!
WF: Was planst Du denn für Deine Zukunft, im Bezug auf Pro Wrestling. Möchtest Du nun erst einmal „frei“ bleiben oder kannst Du Dir vorstellen, bald wieder vertraglich gebunden zu sein? Viele Wrestler leben den Wrestling Boom und verdienen auch unabhängig gutes Geld.
T: Um Stephen Kings ‚Wahn‘ zu zitieren „Lebe den Tag, und lass den Tag dich leben!“. Mit anderen Worten, lebe und warte und sehe. Ich trainiere immer noch SEHR hart. Ich habe eine Menge an Gewicht zugelegt und bin bei fast 100kg (angefangen mit 80kg bei NXT) und ich habe wieder mit dem Amateur-Wrestling angefangen um kämpferisch fit zu bleiben. Ich mag es nicht direkte Pläne zu machen da man nie weiß ob man sie rechtzeitig erreichen kann. Stattdessen richte ich mein Augenmerk darauf besser und besser zu werden. Ich habe allerdings eine kleine Schauspielkarriere in Frankreich begonnen und mag es sehr. Schauen wir wo es mich hinführt…
WF: Danke für Deine Zeit und alles erdenklich gute.
T: Kein Problem, danke für Deine Zeit! Tolle Fragen!