Im Rahmen unserer „WF on Tour“ Reihe besuchten wir endlich einmal wieder „New European Championship Wrestling – kurz „N-E-Dub“ in Hessdorf. Bewusst haben wir uns für einen Event der Extraklasse entschieden: „Extreme“. Hier unser „kleiner“ Einblick in den wohl „brutalsten Abend“ des Jahres in Erlangen und Umgebung.
Da „der Beste Mann heute wieder keine Zeit hatte“, eröffnete Ringsprecher Stefan Matern die Show, erklärte die üblichen Sicherheitshinweise und heizte die eher verhaltene Crowd etwas an.
Ref-Shirt on a Pole Match
SigMasta Rappo vs. ‚Schizo‘ Rik Stalwart
Eurowrestling Legende SigMasta Rappo sollte hier eigentlich auf ‚Schizo‘ Rik Stalwart treffen, der aber selbst ein Handicap Match aus diesem machen wollte (Vermutlich war ein Aktiver angeschlagen, so das man diesen schonen wollte – „eigentlich“ gehören in ein solches Match nur Ringrichter). Da „Sigi“ nicht seit gestern im Biz ist, hatte er vorgesorgt und stellte seinen Tag Partner vor: Jimmy Gavroche. Nun versuchte man zu viert (Referee oder nicht) an das graue Ref Shirt (warum ist dieses denn grau?) zu kommen, welches wie andere Gegenstände (wie ein Klodeckel, ein Baseballschläger) jeweils an einer Ringecke hing, auch wenn sich alles (wie immer) oft von selbst vorab löste). Es kam auch alles zum Einsatz und das Match war für den Opener „o.k“.
Big Steve eröffnete nach dem Match enttäuscht dem Publikum, dass „Big Steve“ zukünftig Geschichte ist und entledigt sich (unter Buhrufen und Chants wie „Macht das Licht aus“) seiner Ring Gear. Er hat einfach die Nase voll immer zu verlieren, zu den Verlieren zu gehören und möchte sich nun etwas widmen, was er auch kann.
Steve ist es nach wie vor wichtig, dass die Fans bekommen, wofür sie bezahlen und so fällt ein Kleidungsstück nach dem anderen. Nur noch in der Unterhose bekleidet verlässt er mit „Rik“ auf der Schulter die Halle….. Für immer?
„Kendostick Open“ Tag Team Gauntlet
KickOut (Fast Time Moodo & Mr. Exotic Erotic) gewannen das angesetzte Gauntlet Match und steckten wirklich harte Schläge mit den Kendosticks ein, spätestens mit dem Eintreffen und den Kendostick Schlägen der Niederländer (vor allem Fields) kehrte hier am Abend endlich auch einmal was extremes ein.
In einem Segment im Ring erklärte Hardcore Legende „Thumbtack Jack“ dass er den Kampf fair leiten wird, auch wenn Mexx ihm vor Jahren eine Gehirnerschütterung zufügte. Mexx entschuldigte sich dafür bei jeder Begegnung und TJ schätzt die respektvolle Haltung von Mexx gegen über ihm.
Tables Match
J. X. vs. Red Scorpion
J. X gewann gegen den Italiener Red Scorpion in einem stiff geführten Match. Die wohl (mit) härtesten Chops und Schläge des Abends gehen hier wohl klar an J.X., der nicht nur ordentlich zugelegt hat sondern auch risikofreudig agiert. Nach dem Sprung vom Regie-Turm auf Scorpion durch 2 Tische (!!!) waren alle froh, das keinem etwas passiert ist. Danke für diesen „Holy Shit“ Moment, J.X.! Sieg für J. (der übrigens (als GWP Champion) ohne Titel zum Ring kam).
Extreme Lumberjack Match
Demolition Davies vs. Marius Al-Ani
Wenn man Marius Al-Ani auf der Card hat, kann man in der Regel immer sehr gutes Wrestling und vollen Einsatz erwarten, das war auch bei Extreme so. Mit Demolition Davies (der von Amber zum Ring begleitet wurde) hatte er eine schwere, fast undankbare Aufgabe. Davies ist nicht nur der schwerste, sondern auch der wohl brutalste Wrestler Deutschlands.
Sein Sprung (Suicide Dive) aus dem Ring auf Al-Ani und die Lumberjacks wird das Marius sicherlich bestätigt haben und löste (mit unter) die lautesten Zuschauerreaktionen des Abends aus. Auch sonst schenkten sich die beiden nichts, auch wenn Al-Ani am Ende das nachsehen hatte und Davies nach einem Splash den Sieg für sich verbuchen konnte. Marius sollte man unbedingt im Auge behalten. Die Lumberjacks sorgte für viel Ablenkung um den Ring ABER man brawlte sich meist auf einer Seite des Rings, was eine Verbesserung zu vorangegangenen Matches ist. So konnte man sich auf die Action im Ring konzentrieren.
Berchkerwa Brawl
Zwei Freunde in Form von Georg ‚Schorschi‘ Gwärch und Tommy Blue Eyes sollten ihre Streitigkeiten „ein für allemal“ aus dem Weg räumen. Tommy gefällt mir als „Böser“ wirklich gut und zeigte einige risikofreudige Sprünge und Aktionen, die ihm auch etwas Blut kosteten. Der Maßkrug der Schorschi treffen sollte, platzte zwar vor dem Aufprall, dennoch wussten beide zu unterhalten und natürlich gewinnt Schorschi diesen zur Tradition gewordenen Brawl bei Extreme.
Ein (echter) Biertisch ging zu Bruch, wie auch einige Bänke. BEIDE schenkten sich nichts und steckten WIRKLICH viel ein. Tommy wurde im Flug mit einem „Stunner“ abgefangen und musste sich geschlagen geben. Nach dem Match reichte man sich die Hände und es scheint….. als wären die Differenzen beigelegt.
Submission Chain Match
Maveric Cross und Cash Crash haben eine gute Chemie, das Match an sich wusste zu unterhalten aber es gab kaum „extreme“ Aktionen. Dieses Match endete für die meisten Fans zu schnell und völlig überraschend. Cross setzte sich mit einem Crossface durch.
Nach dem Match folgte die wohl härteste Aktion dieses Matches ein harter Spinning Bicycle Kick von Cash Crash an Maverick. Hier möchte ich die Leistung und das Entertainment nicht schmälern, dennoch erwartete man bei „Extreme“ schon eine härtere Gangart. Maverick hat mir gut gefallen, Cash ist ein Entertainer.
Whisper kam in den Ring und fragte die Fans, ob diese Lust auf ein Ladies Match hätten. Amber Rox kam zu ihrer Überraschung heraus und zerstörte Whisper mit 3-4 Aktionen in wenigen Sekunden. Nun folgte für viele DAS Highlight des bisherigen ABENDS…
STEVES & ERIC XPERIENCE – S.E.X
Big „Balls“ Steve debütiert im Rosa Outfits und großem „S.E.X“ Schriftzug zu launischer Musik. Begleitet von hübschen Frauen und tanzenden Mädels, hagelt es Applaus aus den Zuschauerrängen. Er gesellt sich zu Whisper im Ring und bietet ihr an, sich ihm anzuschließen. Mit einer Ohrfeige bestätigt Whisper ihr Desinteresse und Steve stellt fest, dass diese „Feuer“ hat. mit einem tanzenden (E)Rik verlässt Steve in „Godfather“ Manier die Halle. Die Fans feiern dieses Segment und endlich ist Stimmung da.
First Blood Match
Nathan Wolf gewann nach einem DDT gegen den nicht nur körperlich klar überlegenen Valerian. Auch wenn dieser Move (nach leider zu lauter Anweisung des Ringrichters) zweimal durchgeführt wurde, konnten die Fans kein Blut entdecken, was für Unmut sorgte. Fragliche Gesichter, kein sichtbares Blut und verwirrte Zuschauer – So kann man das Match grob zusammenfassen. Valerian ist dennoch eine imposante Erscheinung und auch durch harte Aktionen nach dem Match außerhalb des Rings, konnte man hier (leider) nichts mehr retten.
NEW World Heavyweight Championship – Falls Count Anywhere
Special Referee: Thumbtack Jack
T-K-O (c) vs. Mexx
Das Mexx und T-K-O erneut aufeinander treffen, gefiel im Vorfeld vielen der Stammfans nicht ABER hier wurde niemand enttäuscht. BEIDE schenkten sich nichts, brawlten HART durch die ganze Halle, was für viele Fans nicht immer schön war, da man nicht alles mitverfolgen konnte. Becher, Stühle, Tische und sogar ein Sarg kamen zum Einsatz. Das war ein Hardcore Match erster Klasse – BEIDE bluteten, gingen an ihre Grenzen und schleuderten sich durch, auf und um die Stühle. Harte Tritte, Stuhlschläge, Ein Spear von Mexx, der aus dem Ring auf einen T-K-O (auf einem Tisch stehend) traf, endete auf dem harten Betonboden – Ein Wunder das keinem etwas passiert ist. Auch TJ „durfte“ mit einem Spear von Mexx „versehentlich“ durch einen in der Ringecke stehenden Tisch gerammt werden. DAS sind Erinnerungen an viele Hardcoreschlachten. Der Champion gewann nach einer Swanton Bomb auf Mexx, der außen auf einem Tisch lag.
T-K-O ist verdienter NEW Champion ABER Mexx hätte den Sieg auch verdient gehabt. Großes Kino der Beiden. RESPEKT. Der Handshake am Ende des Matches war sicher auch eine Respektsbekundung BEIDER. Wir wünschen Mexx alles gute für seine anstehende Schulter-OP!
Fazit:
Evtl. teilt jemand meine Meinung, evtl. auch nicht und ich möchte die Leistung ALLER nicht schmälern. Sich an so einem Abend diesen ganzen Stipulationen, Erwartungen und großem Publikum zu stellen, ist groß. Das Booking an sich habe ich an diesem Abend nicht immer verstanden aber ich war auch längere Zeit nicht mehr bei NEW.
Wer Extreme 1 & 2 erlebt hat, weiß, das man an diesem Abend leider nicht an (diese) Vorgänger herangekommen ist, zumindest sehe ich das so. Die Stimmung war trotz voller Halle meist ruhig, was man evtl. als Quittung für gesehenes und gezeigtes deuten KÖNNTE (Hier meine ich nicht NUR die Leistung der Aktiven, eher versch. Segmente und Ansetzungen). Exotic Erotic, Fast Time Moodo, Juvenile X, T-K-O, Mexx. Al-Ani sowie Davies waren (unter anderem) wichtige Leute auf der Card von Extreme V. Viel Matchpaarungen waren fraglich, oft endeten Matches überraschend (Submission Match, First Blood Match). Bei Extreme hat man evtl. an diesem Abend zu viele Spots in den Main Event gepackt und an anderer Stelle leider gespart, was das „Extreme“ Feeling geraubt hat. Die Ticketpreise waren evtl. für die „freie Platzwahl“ nicht so toll für viele die bis in der 7. Reihe saßen. So saßen Fans mit Stehplatzkarten Ringside, andere standen. Evtl. sollte man über eine feste Sitzplatzverteilung nachdenken, zumindest bei einem Event wie diesem. Mir haben (persönlich) natürlich ein Adrian Severe und ein V.I.P gefehlt.
Meinen großen Respekt an alle Worker und das Team, die sich hier den Allerwertesten aufgerissen haben. Insgesamt wirkt alles organisierter, es wurde schnell aufgeräumt, um längere Pausen zu verhindern – da hat sich echt etwas getan. Danke für Euer Engagement.
Weitere Fotos zu diesem Event gibt es auf unserer Facebook Seite!