Drew McDonald im WrestlingFever Interview (03.01.2014)

Drew McDonald ist den deutschen Fans sicherlich ein Begriff, gerade die Fans die früher beispielsweise die guten alten CWA Catch-Shows verfolgt haben werden den „Highlander from Hell“ nicht vergessen haben. Vor einiger Zeit war er in Deutschland zu sehen und er kehrt in diesem Jahr auch wieder hierher zurück. Wir haben ihn exklusiv interviewt.

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WF: Zuerst einmal danken wir Dir für Deine Zeit und die Interviewzusage. Wir hoffen Dir geht es gut?

D: Drew McDonald ist wohlauf, ich habe natürlich ein paar Schmerzen aber ich glaube ich hab einen guten Job gemacht, um mir diese zu holen.

WF: Wenn ich an schottische Wrestler denke, denke ich an Roddy Piper und Drew McDonald. Haben sich Eure Wege jemals im Ring oder außerhalb gekreuzt?

D: Das allererste Mal haben wir uns in Calgary, Kanada getroffen, als die WWF, wie sie damals noch hieß, dort veranstaltete. Ich traf ihn in England wieder, es müsste im Jahr 1991 gewesen sein, eine kleine Gruppe englischer Wrestler wurde für die Tour eingeladen, ich war damals einer derjenigen, die dafür ausgewählt wurden (Anm. d. R.: es war die UK Rampage Tour 1991)

WF: Wie groß ist die Wrestling Szene in Schottland? Gibt es so was wie eine Szene?

D: Schottland hat IMMER eine Szene, aber halt nicht immer in Sachen Wrestling. Ja, ich glaube, es geht wieder ziemlich was voran im Moment. Ich wurde eben erst zu einer Show eingeladen, wo man beabsichtigt, mich in die Hall of Fame aufzunehmen. Eine andere schottische Liga hatte mich bereits vor Jahren in deren Hall of Fame aufgenommen. Ich glaube sogar ich bin die einzige Person in dieser Ruhmeshalle… stellt euch mal vor wie langweilig die Weihnachtsfeiern dort sein müssen…

WF: Ich war überrascht, als ich gelesen habe dass Du nach nur 2 Wochen Crash-Kurs Deinen ersten Profikampf bestritten hattest. Ist dies eine Legende oder entspricht dies der Wahrheit?

D: Das ist falsch. Ich habe mit Ian Law trainiert und nach 2 Wochen hatte ich zwar einen Kampf, aber es war ein Trainingskampf. Man konnte damals nicht so leicht ins Pro Wrestling einsteigen wie man es heute kann.

WF: Warum hast Du erst so „spät“ mit dem Wrestling begonnen, so warst Du ja schon fast 30 Jahre alt?

D: Nun, ich habe eben mein Leben gelebt vor dem Wrestling. Ich war mal Soldat, mal Fußball Hooligan, mal Wilddieb, mal ein totaler Scheißkerl…

WF: Ich bin mir sicher, dass Du einem heutigen Talent ein längeres Training empfehlen würdest, oder?

D: Ich glaube, die heutigen Wrestler kommen in manchen Fällen sehr leicht an den Job. Hat jemand sagen wir 3 Augen, könnte er morgen schon World Champion werden.

WF: Was hat sich (Deiner Meinung nach) in all den Jahren grob im Biz verändert, Du stehst inzwischen über 30 Jahre im Ring….

D:  Die TV-Übertragungen in Großbritannien sind verloren gegangen. Die deutschen Turniere sind verloren gegangen. Was sich noch geändert hat: Ein Heel sollte Leute einschüchtern können, was heutzutage oft auf der Strecke bleibt. Viel zu viele Wrestler wollen von den Fans gemocht werden.

WF: Viele der Veteranen haben für die legendäre CWA gekämpft, viele auch auf dem Schützenplatz in Hannover. Was verbindest Du mit Hannover?

D: Ich liebe Deutschland, ich liebe Hannover. Ich wünsche mir, dass die gesamte Szene so aktiv wird wie früher, ich hänge an diesem Ort.

WF: Heute finden Events meist in Hallen statt, früher waren Shows in Zelten Standart. Gibt es da Vor- & Nachteile?

D: Ich kann nicht sagen ob genau das einen Unterschied ausmacht. Der Unterschied liegt bei den Talenten, die Fans wollen heute kein Geld mehr dafür zahlen um Wrestling zu sehen, weil es jeden Tag im Fernsehen läuft und heutige Wrestler außerdem nicht wie Wrestler aussehen.

WF: Du hast mit Collins, Brookside, Finlay und weiteren Legenden gearbeitet. Gibt es für Dich einen Favoriten, Lieblingsgegner und/oder Lieblingskampf?

D: Ich habe jedes Match das ich jemals hatte, egal gegen wen, genossen. Großartige Fights hatte ich mit Tony St. Clair. Ich möchte das Wort „Fights“ betonen, jedes Match, das ich jemals hatte, war ein Fight.

WF: Im Rahmen einer Englandtour hattest Du die Möglichkeit für WCW zu arbeiten, gab es danach Kontakt und Interesse an einer möglichen Verpflichtung?

D: Ich wurde gefragt, hatte jedoch kein Interesse daran, nach Amerika zu ziehen.

WF: Wären eine Mainstreamliga und die USA für Dich eine Option gewesen?

D: Ich war ein Talentscout für die WWE, mehr Mainstream geht nicht.

WF: Du giltst als harter Brawler der gerne austeilt. Wie gefallen dir die heutigen Highflyer, kannst Du dem Stil was abgewinnen?

D: Ich glaube nicht dass irgendeiner von ihnen 10 Jahre im Wrestling bleibt. Ich habe von jungen Typen gehört, die sich bereits jetzt über Schmerzen im Rücken und in den Knien beschweren.

WF: Bist Du ein Freund des Internets, nutzt Du es und kommst Du zurecht?

D: Ich nutze das Internet nicht um mit Wrestlingfans zu unterhalten. Ich kenne viele Wrestler, die dies tun und mit allen teilen, was für großartige Matches sie hatten und wie jeder sie gefeiert hat. Bullshit, ich glaube, Fan Sites sind für die Fans und nicht für Wrestler.

WF: Du hast auch für Stampede Wrestling gekämpft und gegen Talente wie Benoit arbeiten können. Wie erinnerst Du Dich an Benoit?

D: Ein klasse Typ. Ich glaube es steckt mehr hinter der ganzen Mord-Story als berichtet wurde. Die ganze Wahrheit ist nicht ans Licht gekommen.

WF: Nehmen wir an Du sollst einem Menschen erklären, warum er zu einer Wrestlingshow kommen soll, wie würdest Du das tun?

D: Komm vorbei und schau mir zu wie ich jemanden krankenhausreif schlage!

WF: In Kürze feierst Du Dein Comeback auf dem Schützenplatz in Hannover. Was kann man erwarten und wie kam dies zustande?

D: Kontaktiert wurde ich von Tony St. Clair, um für ein paar Tage vorbeizukommen. Ihr könnt das erwarten, was Drew McDonald immer getan hat, ich werde einfach Drew McDonald sein!

WF: Wir danken Dir herzlich für dieses Interview!

D: Keine Ursache und „ein gutes neues Jahr“ nach Deutschland!

WF: Hast Du noch einige Worte an Deine Fans?

D: Ich weiß nicht, ob ich Fans habe, aber an die, die mich kennen: „It’s party time again!“

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