Hansi Roocks im WrestlingFever.de Interview (Deutsch, 20.03.2016)

WF: Vielen Dank Herr Roocks, das sie diesem Interview zugestimmt haben.

HR: Das mach ich sehr gerne.

WF: Wie geht es Ihnen heutzutage, welche Rolle spielt das „Catchen“ noch in Ihrem Leben?

HR: Ich bin ja leider vor ca. 18 Jahren an Parkinson erkrankt, habe aber gelernt damit zu leben. Ich bekomme heute noch oft  Einladungen die ich auch gerne besuche, gehe aber nur zu Catchveranstaltungen, die nichts mit Edwin Steinbock zu tun haben.

WF: Oh, wie kommt denn das?

HR: Weil Eddie der größte Lügner ist und eigentlich mir alles zu verdanken hat. Eddy ist der meistgehaßte Mensch in unserem Ort und ich schäme mich, einem Menschen wie ihm weiter geholfen zu haben.

WF: Es hält sich das Gerücht, dass Sie vor der Catcherkarriere „Boxer“ waren, stimmt das so?

HR: Das stimmt so nicht, ich werde oftmals mit dem Profiboxer Conny Rox verwechselt.

WF: Wie wurden Sie Catcher?

HR: Ich war vor meiner Ringerkarriere Gewichtheber und bin dann von Mathias Rösges entdeckt worden. Durch ihn kam ich zu Gustl Kaiser, einem damaligen großen Veranstalter.

WF: Anfang der 60er begann dann die Karriere. Wir erinnern Sie sich an die ersten Kämpfe und wie hart war es, angenopmmen und akzeptiert zu werden?

HR: 1958 begann meine Karriere, es war damals sehr schwer in dieser Zeit reinzukommen ins Profilager. Mein erster Gegner war Oswald Müller…

WF: Respekt ist auch heute noch ein großes Thema im Wrestling, wie begegnete man den Veteranen, was sollte man auf keinen Fall tun, um in Ungnade zu fallen?

HR: Ich habe immer Respekt gehabt, gerade gegenüber meinen älteren Kollegen – das sollte man grundsätzlich haben. Nie deine Gegner unterschätzen. Und man sollte immer ehrlich miteinander umgehen.

WF: Sie haben fast 30 Jahre als Wrestler & Promoter in diesem Biz gearbeitet und beide Seiten kennen gelernt. Wie hat sich das Wrestling (in Ihren Augen) in den letzten Jahren verändert?

HR: Früher waren die Kämpfe härter und es war weniger Show dabei. Durch die Medien auch aus den USA ist das Niveau leider gesunken.

WF: Sie sind mit heutigen „Legenden“ wie Günther Wagner, Ulf Ranger (Hermann), Klaus Wallas etc. im Ring gestanden. Gibt es für Sie persönliche Highlights?

HR: Die Kämpfe mit Rene Lasartesse waren immer legendär und haben die Hallen gefüllt. Früher wurde in Deutschland in jeder großen Stadt Veranstaltet. Man wurde überregional bekannt. Und die Veranstalter aus dem Ausland wurden auf mich aufmerksam. Bin dann nach Südafrika gereist (wo ich meine Frau kennengelernt habe), aber auchJapan, Indien, Kuwait, ganz Europa, Kongo, Mosambik, usw.

WF: Haben Sie noch einen Gruß und einen Tipp an die Talente heute?

HR: Ja, die jungen Nachwuchsringer sollten nicht nur ins Fitness Studio gehen, sondern auch das Ringen und das Fallen regelmäßig trainieren.

WF: Vielen Dank für Ihre Zeit, es war uns eine Ehre und wir wünschen Ihnen alles erdenklich gute.

HR: Ich bedanke mich auch für euer Interesse und verbleibe mit Freundlichen Grüßen

Hansi Roocks

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