Kolumne: “On the road mit Michael Kovac” #7 (11.11.2013)

ontheroadkovacFIGHT NIGHT (November 2013) Letzten Freitag ging`s mit dem Zug schon abends nach St.Valentin für ein so genanntes Face-Off vor der darauf folgenden Freefight Veranstaltung in der Disco „Monkey`s“, Insider nenne es eher Pre-Show-Party, aber das nur nebenbei. Im Zug neben mir sitzt unser Ringsprecher Robb „The Steamhammer“ und vor mir steht ne Dose Faxe, die mich mit all den Vitaminen versorgt, die ich während der Fahrt brauche. Wir werden am Bahnhof von Tom Venice abgeholt und treffen uns mit einigen anderen Kämpfern in einer Pizzeria zur kurzen Besprechung. Mein Bruder ist der Promoter des Kampfabends, geht nochmals das Programm für den nächsten Tag durch und danach treffen wir uns noch kurz mit Ralf Seeger und seinen Mannen, die auch schon in Österreich angekommen sind.

Um 23h dann in der Disse dann die Ernüchterung, fast keine Gäste anwesend, die haben sich alle schon einen Tag vorher bei Halloween die Birne weg gesoffen. Nachdem man noch 3 Freikarten austeilen wollte, aber nur 3 Gäste da waren, erspart man sich das Ganze und trinkt gemütlich ein Glas Saft, Kovac eher Bier. Als sich nach einer halben Stunde die Anwesenden nur verdoppelt haben, macht 5, blasen wir das Face-Off ab und gehen anständig schlafen, um für morgen gut vorbereitet zu sein. Haha, der war gut, natürlich kippen mein Bruder und ich noch ein paar Selbstgebrannte mit dem Ringsprecher, Veteranen müssen eben besser vorbereitet sein!

Am Samstag holen wir kurz vor Mittag noch einen Transporter, weil mein Bruder traut dem Ostdeutschen nicht, der den Käfig rechtzeitig bringen soll und Plan B ist halt Cagefight ohne Käfig, im Ring. Dabei gibt es noch lecker „Breakfast of Champions“, in dem Fall lecker Leberkäsesemmeln, die geben Kraft von einem Pferd später. Danach wird die Halle gecheckt, die top vorbereitet ist, eben bis auf Platz für den Käfig. Die Vorahnung meines Bruders sollte sich bestätigen und natürlich kein Mucks weit und breit von dem Käfig-Ossi, also fahren wir den Ring holen, was auch ziemlich flott geht, da einige Jungs zusammen helfen. In der Halle treffen immer mehr Kämpfer ein, für das Labsal ist bestens gesorgt, genug Getränke und Essen am Start.

Ich trinke auch zuviel Energy-Drinks, weil Bier dort nicht so gern gesehen ist, ich weiß aber, wo die Kiste für nachher steht, hehe. Die Jungs aus Ungarn retten mich dann vor einer Zuckervergiftung mit ihrem Doping-Mittel, dem „Palinka“, einen Birnenschnaps. Der bringt einen zügig in den Kampfmodus und schon sind die Ringgirls ausm Puff da, dem Hauptsponsor der Veranstaltung. Kurz mal die Fahrgestelle gecheckt, dann wird nochmals das Booking durchgegangen, einige Kämpfer fehlen, andere passen besser zueinander. Im Ende-Effekt ist es dem Publikum wurscht, wer sich gegenseitig aufn Kopf haut. Es gibt einen EM-Kampf, der wirklich wichtig ist, da dort der Hauptsponsor dahinter steht und Ralf Seeger ist noch einigermaßen ein Begriff, der Rest muss durch Action überzeugen.

Ich habe mit Tom Venice einen Gegner, der auch aus dem Catchlager kommt, da weiß ich wenigstens, dass der nicht viel Luft hat, außerdem haben wir das Agreement, uns nicht die Nase zu brechen, sieht Scheiße aus. Die Kickboxer am Anfang gehen über die Zeit und das Publikum ist noch verhalten, aber nach dem ersten MMA-Kampf wird schon gegrölt, lange dauern die eh meistens nicht. An diesem Abend geht nur der EM-Kampf in die zweite 5-Minuten Runde. Ich kassiere zwei schöne Faustschläge aufs Auge, bevor ich nach viereinhalb Minuten am Boden den Sack zumachen kann, aber Boxer will ich eh keiner mehr werden und die Luft war auch schon arg knapp. Ich will nur mehr eins nach meinem Kampf: Bier ..und während Ralf noch den Hauptkampf mit einem Holländer bestreitet, proste ich schon mit den Ungarn an, die sich mit ihrem Rest vom Palinka revanchieren.

Die Veranstaltung ist zu Ende, die Leute gehen zufrieden nachhause, im Lockerroom werden die letzten Getränke vernichtet, während einige weibliche Fans die Kämpfer umlagern. Ui, die eine Schlanke mit den Plastikmöpsen kenn ich doch, da geht sicher was auf der Afterparty, denk ich noch und befinde mich schon auf den Weg dorthin! Im „Monkey`s “ geht`s dann richtig rund, weil auch diesmal mehr als 6 Leute anwesend sind und ich werde von verschiedenen Sponsoren eingeladen und brauch an diesem Abend keinen müden Euro. Kovac ist ab dann im Party-Modus und ein -, zwei Dinge, an die ich mich noch erinnern kann, dass ich ne Gruppe von 16-17-jährigen Jungs abgeleckt und fett mit der schlanken Plastiktanta abgeknutscht habe. Als die Disse zusperrte, gab`s noch einen Lokalwechsel, bei dem ich bemerkte, dass mein Rucksack am Weg nach Deutschland war, da ich ihn im falschen Auto deponiert hatte. Auch die Hütte macht dicht, es ist schon hell, ich hab wenigstens noch die Schlanke am Start, die sich an mir festkrallt, als es um halb Acht morgens auf meines Bruders Couch in die nächste Bodenturn-Runde geht……

Michael Kovac
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