Damian O’ Connor im WrestlingFever.de Interview (Deutsch, 19.03.2015) –

WF: Danke Damian für die Interviewzusage, wir freuen uns Dich den deutschen Fans näher vorstellen zu dürfen.

DC: Danke Euch für die Anfrage. Ich habe das Wrestling in Deutschland genossen.

WF: Du warst vor kurzem erneut bei wXw zu sehen und steigst nun einige Jahre in den Ring. Wer oder was hat Dich dazu bewegt selbst Wrestler zu werden?

DC: Ich war bereits als Kind ein Fan. Als ich 14 oder 15 war, beschloss ich Wrestler zu werden. Ich glaube, ich habe angefangen es zu recherchieren mit dem Moment in dem wir Internet in unser Haus installierten.

Die nächsten Jahre verbrachte ich damit nach der richtigen Schule zu suchen. Ich wurde in Belfast geboren und als ich 14 war sind wir in ein kleines Fischerdorf, in der Nähe von North Antrim, Irland, umgezogen. In den frühen 2000ern gab es keine Wrestlingschulen in meinem Land und so begriff ich dass ich es verlassen musste um wrestlen zu können. Letztendlich fuhr ich in Wochenendtrainingscamps in England, bis ich mich in Schottland niederließ. Dort gab es eine kleine Wrestlingszene. Dort konnte ich mein Training vorantreiben und fördern.

WF: Du hast bei und mit Robbie Brookside, Doug Williams, Prince Fergal Devitt, Johnny Moss und anderen trainiert. Alle sind hier natürlich auch keine Unbekannten. Wer hat mit Dir den Grundstein für Deine Karriere gelegt und wie erinnerst Du Dich an die ersten Trainingseinheiten?

DC: Ich habe in den letzten 11 Jahren mit vielen exzellenten Wrestlern und Trainern trainiert.Ich glaube daran dass man nie aufhört etwas im Wrestling zu lernen und ich nehme immer noch an Seminaren mit Veteranen des Sports teil oder frage sie nach ihrer Meinung wenn sie meine Matches ansehen.

Zu Beginn meines Trainings fand ich einige Aspekte einfach und andere schweirig. Ich liebte das Physische. Die Erfahreneren mochten es die Neuen manchmal härter ran zu nehmen aber ich war bereits in anderen Sportarten erfahren wie z.B. Rugby, Judo und weitere. Also gab ich ihnen alles was ich hab, haha!
Durch das Training mit Prince Devitt und Johnny Moss begann ich Wrestling ernster zu nehmen – im Ring und das Trainieren meines Körpers im Fitnesscenter, die Realisierung, die Aggression, sie haben mir geholfen ihre Wichtigkeit zu verstehen.
Paul Tracey half mir an der Arbeit an meiner Persönlichkeit. Er lehrte mich mich zu verkaufen, besser als irgendjemand zuvor.
Robbie Brookside half mir dann alles zusammenzufügen. Hauptsächlich die Psychologie eines Matches – der Grund warum wir das alles tun. Seine Kritik an meinen Promos und Matches brachte mich dazu meine Ansichten zu ändern. So habe ich mich angepasst und meinen Charakter entwickelt.

WF: Du kommst aus Belfast – da muss ich nach Finlay fragen. Hast Du ihn jemals getroffen, gewrestlet etc.?

DC: Finlay ist einer meiner Helden. Ich traf ihn beim WWE Tryout in London 2010. Ich hatte nie die Chance gegen ihn zu wrestlen aber hoffentlich werde ich das eines Tages.

WF: Du hast Dich vom Techniker zum Brawler entwickelt – Stimmt das und warum ist das so?

DC: Yeah, ich war und bin immer noch ein großer Fürsprecher für das technische oder auch ‚wissenschaftliches‘ Wrestling. Als ich schmächtiger war machte es mir Spaß mit Haltegriffen zu arbeiten, sie zu halten oder zu brechen. Britisches und irisches Wrestling haben eine großartige Tradition und das sollten wir nicht vergessen. Wir haben hier Legenden vorhanden und ich bin sehr glücklich mit ihnen trainieren zu dürfen. In den nächsten Jahren wurde ich von Kung Fu Eddie Hamill, Johnny Saint, Marty Jones, Johnny Kidd, Drew McDonald (Ruhe er in Frieden) und weiteren trainiert. Es ist so wichtig diesen technischen Hintergrund zu haben, weil man ihn vielleicht irgendwann brauchen wird. Es ist besser eine Fähigkeit zu haben und sie nicht zu nutzen als sie zu benötigen und nicht zu haben. Als ich größer wurde, verringerte ich den Anteil an technischer Arbeit und konzentrierte mich mehr auf meine Schläge. Ich nutze bis heute Haltegriffe in meinen Matches aber es ist weniger wahrscheinlich dass ich von Griff zu Griff gehe als noch vor 5 Jahren! Es sei denn ich kämpfe gegen einen anderen agilen großen Mann.

WF: Man sieht dich mal als „Big Damo“ und “ Damian O’Connor“ – gibt es einen Unterschied zwischen diesen Gimmicks?

DC: Nicht wirklich. Es sind verschiedene Namen, keine verschiedenen Charaktere. Einige Organisatoren bevorzugen es mich Damo zu nennen, andere Damian O’Connor. Mich stört es nicht. Ich bleibe trotzdem „the Beast of Belfast“ (das Biest von Belfast).

WF: Weißt Du noch wie Du zu dem Namen „O’Connor“ gekommen bist?

DC: In der irischen Sprache bedeutet O’Connor „Sohn von Conor“. Mein Vater heißt Conor daher trage ich den Namen zu seinen Ehren.

WF: Gibt es Idole oder Vorbilder im Pro Wrestling für Dich?

DC: Wie ich schon sagte, Finlay ist einer meiner Helden innerhalb und außerhalb des Rings. Er wechselte von Großbritannien, nach Deutschland, nach Amerika, das nahm ihm Zeit. Dann kehrte er mitten in einer neuen Ära zurück und war jedesmal fantastisch. Er hat sich nie wirklich verändert, nur seinen Stil perfekt angepasst und ist wohl die größte Inspiration die ich je hatte. Er könnte morgen wrestlen und wäre exzellent. Neben ihm ist „Judo“ Pete Roberts ein großer Einfluss. Er war seiner Zeit sehr vorraus. In der weiteren Zeit arbeitete ich mit Vader, Ishii, Stan Hanson und Bam Bam Bigelow.

WF: Du bringst ein gutes Kampfgewicht mit, musst Du auf die Ernährung achten oder kannst Du das Gewicht ganz gut halten? Wenn man Deinen (optischen) Werdegang betrachtet möchte man meinen (ohne respektlos zu wirken), dass Du GUT zugelegt hast…

DC: Das Gewicht zu halten ist schwer. Ich muss etwa 5000 Kalorien täglich zu mir nehmen. Ich mache regelmäßig Gewichtheben und viel Ausdauer. Es mag Einige überraschen aber ich mache einen Haufen Übungen im Ring in den Wochen zwischen den Shows. Ich bin der beste „große Mann“ der Welt.

WF: Aktuell hast Du lange Haare und einen langen Bart. Wie wichtig ist Dir Veränderung, optisch, wie auch im Ring?

DC: Der Bart und die Haare sind vielleicht nicht das Beste für einen optimalen Auftritt, einige Wrestler ziehen an ihnen, aber es schüchtert Leute ein und ich mag wie es aussieht. Es gibt nur wenige Menschen auf der Welt die so aussehen wollen. Ich kann mit Kleidungsstil und Trends nichts anfangen. Ich trage was ich will und sehe aus wie ich will.

WF: Wie würdest Du den Charakter „Damian O‘ Connor“ beschreiben?

DC: O’Connor ist ein „was du siehst bekommst du auch“ Charakter. Er ist 1,93m (6’4 ft) groß und 23 Stones schwer (~ 147 kg / 322lbs).
Er ist ein Barbar. Eine Rückkehr zu den Kriegern der alten Zeit. Er wird versuchen dich mit Schlägen und teuflischen Haltegriffen auseinander zu nehmen. Er wird sich auch auf dich stellen um dich nieder zu machen. Sollte das nicht funktionieren, wird er das oberste Seil erklimmen und dir über 5-6m ins Gesicht springen.
Wenn er ein Babyface wäre, würde er genau das selbe tun aber es wäre möglich dass er dabei lächelt … manchmal 😀

WF: Inzwischen trainierst Du den Nachwuchs, bekannte Namen sind Nikki Storm oder Viper die wir vom Bootcamp kennen. Wie hast Du das TNA Bootcamp verfolgt?

DC: TNA hat mich kontaktiert um meine Einrichtung in Glasgow für ihre Bootcamp TV Show zu nutzen. Leute wie Nikki Storm und Viper sind phänomenal talentierte Wrestlerinnen. Sie haben beide fast 7 Jahre mit mir gemeinsam trainiert.
Nikki ist momentan auf ihrer Tour in Amerika und hat gerade bekannt gegeben dass sie bei Stardom in Japan ihr Debüt geben wird.
Viper macht sich in Europa mit ihren einmaligem Stil bekannt und es ist nur eine Frage der Zeit bis sie aus sich heraus kommt.

WF: Wäre das Bootcamp oder TNA generell noch interessant für Dich? Generell Mainstream und Amerika?

DC: Ich wäre an Gesprächen mit allen Organisationen interessiert, ob nun die großen oder nicht, wer immer mir ein höheres Gehalt bietet als ich jetzt habe.

WF: Wir danken für Deine Zeit, alles gute!

DC: Bitte schön. Folgt mir auf Twitter @BigBeardDamo oder ich stelle mich auf euch!

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