Kolumne: Seitenwechsel #4 – „Die ersten Schritte der cOw“ (19.05.2018)

Hallo liebe WrestlingFever Leser, ich heiße euch zur vierten Ausgabe von „Seitenwechsel“ willkommen. In der vierten Ausgabe hab ich euch von einigen Anekdoten als Fan dieses wunderschönen Sports berichtet , aber auch gleichzeitig von meinem Frust, weil es im Saarland einfach kein Wrestling gab. Und das sollte sich
ändern. Natalya, eine gute Freundin von mir, rief mich an und erzählte mir, das sie in einem neuen Verein sei der Wrestlingshows machen möchte.

Der Verein nennt sich Championship of Wrestling , cOw (sowohl Grammatik als Bedeutung der Abkürzung ist mir
direkt bewusst geworden 🙂 ). Diese sucht für Ihre Show „Payday“ im September 2014 einen Ringsprecher bzw. Kommentator und sie fragen, ob ich etwas davon machen möchte. Ich als Ringsprecher bei einer deutschen Wrestlingshow? Aber sowas von ja! Wie sie auf mich kamen? Nun Natayla zeigte den 2 damaligen Machern Bilder von mir und WWE Stars. Ja tatsächlich, das reichte schon. Aber ich glaube es ist verständlich das mir die Gründe egal waren, Teil
einer Wrestlingshow zu sein, beflügelte mich. In Vorabtelefonaten brachte ich noch meinen guten Freund Christopher als Kommentator ins Gespräch und sie nahmen den Vorschlag an. Also
fuhren Chris und ich ziemlich gehypt ins wunderschöne Otzenhausen im Nordsaarland, wo die erste
reguläre (es gab wohl vorher im Sommer eine „Family and Friends“ Show) cOw Show stattfinden sollte.

Und ich muss sagen, das ich selten SO einer seltsameren Mixtur aus echt guten und verdammt schlechten Sachen ausgesetzt war. Diese Show steht immer noch bei youtube, weil sie extrem zeigt wie weit wir in den wenigen Jahren bisher gekommen sind. Und Leute die sagen alles war schlecht bei der Show, jedoch muss ich sagen so ganz stimmt das nicht. Es war vieles gut im nicht sichtbaren Bereich. Einer der Jungs hatte „Nahe TV Idar Oberstein“ besorgt die mit 3 Kameras und Liveschnitt die Show aufzeichneten. Es waren richtige Traversen um den Ring für eine super Optik. Der Entrance wurde bestmöglich dargestellt. Sogar die Fensterscheiben wurden mit Folie verdunkelt. Das cOw eigene Team war sehr respektvoll und höflich! Dem damaligen Vorsitzenden muss man wenigstens zu gute halten, diese Ideen mit gehabt zu haben. Dazu erspähte ich Aaron Insane als Zuschauer, und wie ich später rausfand, als Scout und Ratgeber.

Die Pre Show wurde von dem musuklösen Baker und Joker bestritten. 2 cOw Jungs echt talentiert und ich dachte wow wenn das die Pre Show ist dann wird das ja eine Mördershow.
Was leider auch passierte, ich war auf einmal „nur“ Kommentator, zusammen mit Chris . Den Ringsprecher Posten bekam ein Anzugtragender und durch Haare und Aufmachung etwas wie Schwiegermamas Liebling wirkender Kerl, der im Ring jede Ansage nur so hinausschrie und irgendwann seine Jacke ellbow droppte. Dieser Mann wurde bei uns später als „Matt Mayhem“ populär aber mein erster Eindruck war….. nun sagen wir…. mässig begeistert.

Aber auch als Kommentator fühlte ich mich bombenstark, ich durfte ja bei der Show mitwirken und zusammen mit Chris hab ich glaub die komplette Show alles aus mir rausgeholt. Auch hier sind die youtube Aufnahmen den ein oder anderen Schmunzler wert.
In der Halle befanden sich, nach meinem Empfinden, gut über 100 Leute und nach der Pre Show war ich echt gehypt. Aber leider ging es nun schwer bergab. Das einzige was mich verwundert hat, als ich in der Halle ankam war, das das mir quasi keiner der Anwesenden
Wrestler etwas sagte. Von GHW hab ich Jack Union als Burchill mal gesehen und das war es.

Ich hab jeden der Jungs vorher befragt um etwas über bisherige Ligenerfahrung , Finisher und Trainer zu erfahren. Klar, um mich  als Kommentator einzustellen. Die meisten Jungs waren freundlich und antworteten bereitwillig, bei manchen kamen hochprofessionelle Antworten ala „Hö warum willst du das wissen“. Nun ja diese Leute waren nicht mehr wirklich oft bei cOw 🙂

Das Roster war gemischt aus vielen cOw eigenen Leuten ohne jede Erfahrung über Worker externer Ligen von denen ich vorher oder nachher nie wieder was hörte, über Leute die zumindest vereinzelt noch auftreten. bis hin zu Talenten wie Maggott der ja aktuell auch bei wXw gebookt wird und Worker die ich über die Jahre sehr wertgeschätzt habe wie Carsten Crank , German Eagle , Mo Jinibi.

Und es waren furchtbare Matches oder Situationen dabei. Es war nicht alles schlecht aber klar, muss man verstehen warum Leute, die die Marktführer sehen uns danach als Backyard bezeichneten. Ich hab mir als Kommentator nichts anmerken lassen und jedes Match als 5 Sterne Match verkauft, aber mir wurde der Qualitätsunterschied zu den Ligen die ich bisher bersucht hatte bewusst. Insgesamt war es für mich persönlich aber trotzdem eine richtig tolle Erfahrung denn ich durfte an einer Wrestlingshow
teilhaben, etwas beitragen und rein menschlich habe ich auch viele Menschen dort kennengelernt die ich heute zu meinem
engen Kreis zähle.

Ich wusste der Weg der cOw zu einer ernsthaften Promotion wäre ein extrem weiter, worüber ich mir aber noch nur bedingt
Gedanken machte da ich als Kommentator nicht wirklich im Führungszirkel war. Und unglücklicherweise kam es zwischen
meinem Kumpel Aaron und der cOw Spitze zu einem Streit, da Aaron in seiner offenen Art sehr eindeutig Feedback zu der
Show gab und dabei kein Blatt vor den Mund nahm. Dringend notwendig aber für die damalige Spitze sehr verstörend, so dass
das Thema „Aaron Insane“ in der cOw erstmal erledigt war, was ich schade fand, da ich ja wusste was er bei GHW alles leistete.

Ich wartete bereitwillig auf weitere Einsätze für cOw . Bei der zweiten cOw Show im November 2014 war ich leider erkrankt
konnte aber als Zuschauer teilnehmen. Und gelinde gesagt, diese Show war eine Katastrophe! Dies war die erste cOw Show in Rheinland Pfalz in der wirklich schönen Jahnturnhalle Birkenfeld. Nur kam irgendjemand auf die glorreiche Idee das so eine Show ohne große Bewerbung in einer neuen Stadt und dazu Sonntags ein toller Erfolg würde.

Nun Mittags wurde die Show vor wirklich großzügig geschätzten 30 Zuschauern abgehalten. Die Storys und Angles fern jeder Logik.
So wurden die cOw eigenen Leute über Nacht scheinbar zu Heels um dann halbherzig nach einem Tag Match indem sie quasi gesquasht wurden, zu Faces zurückzuturnen. Matt Mayhem wurde auf einmal Bodyguard einer Heel Gruppierung und riss ausserhalb des Rings dem Ref mangels Erfahrung halb den Kopf per Clothesline ab . Stimmung gab es keine . Kommentiert wurde auch nicht, gefilmt zum Glück auch nicht ! Der Vorstand ständig unter Strom und unansprechbar was die Atmosphäre die bei der Show vorher noch gut war komplett ruinierte.

Vom Prinzip „alles was man falsch machen konnte, lief falsch“ darüber hinaus wurde sich noch mit der cwe überworfen, so daß Partnerschaften im näheren Umkreis langsam unmöglich wurden. Es kamen Ende 2014 in mir Gedanken auf, das die Geschichte cOw durchaus schnell wieder enden könnte….

Doch dazu mehr, Ihr ahnt es , in der nächsten Ausgabe von Seitenwechel.

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