Luna im WrestlingFever.de Interview (27.12.2017)

WF: Hallo Luna! Vielen Dank das Du Dir die Zeit für dieses kleine Interview genommen hast. Wie geht es Dir heute?

L: Hallo! Vielen Dank erstmal für die Möglichkeit! Mir geht es super.

WF: Wie bist Du zum (aktiven) Wrestling gekommen?

L: Zum Wrestling bin ich durch meinen Vater und meinen großen Bruder gekommen, die mit mir immer WWE geguckt haben.Wann genau ich das erste mal WWE geguckt habe, weiß ich nicht. Ich schätze mal, ich war so 5-6 Jahre alt. Die Action damals im Ring hat mich so begeistert, dass ich es Anfang 2016 selbst auch mal ausprobieren wollte. Seitdem bin ich nicht mehr davon weggekommen, zum Glück.

WF: Wie fanden Deine Eltern und Dein Freundeskreis Deine Entscheidung selbst in den Ring zu steigen? Gab es auch kritische Stimmen oder hast Du die volle Unterstützung von Anfang an gehabt?

L: Meine Familie und meine Freunde haben durchweg total positiv reagiert. Sie sehen, wie viel Spaß ich daran habe und freuen sich mit und für mich. Natürlich gibt es auch Menschen die kein Verständnis zeigen. Gerade in der Schule hört man dann gerne mal so was wie : „das ist doch kein Sport“ oder auch „das ist doch nichts für Mädchen“. Mittlerweile stehe ich darüber, denn ich muss mich in dieser Sportart ja Wohlfühlen und Spaß daran haben.

WF: Wer kam wie auf den Ringnamen „Luna“, was für eine Geschichte steckt dahinter?

L: Tatsächlich habe ich meinen Namen relativ kurz vor meinem ersten Auftritt noch mal umgeändert. Meine erste Tendenz ging zu dem Namen „Bella“, doch davon wurde mir schlussendlich abgeraten, da dass dann ggf. zu stark an die Bella Twins erinnern würde. der Name Luna kam dann Backstage relativ spontan und ist an meinen Lieblingscharakter aus den Harry Potter Filmen angelehnt, „Luna Lovegood“.

WF: Wie verlief Deine allererste Trainingseinheit?

L: Meine allererste Trainingseinheit war sehr, sehr anstrengend. Da ich vor dem Wrestling nicht wirklich gerne Sport gemacht habe, war meine Kondition auch dementsprechend schlecht. Ich wollte tatsächlich direkt nach dem Aufwärmen wieder gehen, doch mein Stiefvater hat mir gesagt, dass ich bleiben solle um zu sehen ob es nicht doch noch gut wird und ich bin ihm sehr dankbar dafür, denn danach wurde es tatsächlich besser. Ich trainiere bei den Duisburg Dockers. Mittlerweile haben wir zu viele Mitglieder und drei Trainer. Im Oktober 2017 durfte ich ein Seminar bei der Wrestling Legende „Super Crazy“ absolvieren. Es hat super viel Spaß gemacht und war sehr lehrreich. Super Crazy ist super nett gewesen und ich würde es jederzeit wieder machen.

WF: Hast Du Vorbilder im Ring die vielleicht sogar Deinen Style beeinflussen?

L: Ich denke jeder hat so seine Vorbilder im Ring. In der WWE finde ich besonders Seth Rollins sehr, sehr cool. Außerdem noch Alexa Bliss, Paige und AJ Lee. Aus der deutschen Wrestlingszene gefallen mir zurzeit The Rotation und Julian Pace sehr gut. Natürlich muss ich hier noch meine Trainingspartner der Dockers nennen. Es ist einfach schön Woche für Woche zu sehen, wie viel Arbeit und Spaß jeder Einzelne in die Sache steckt, weshalb ich sie auch als meine Vorbilder bezeichnen würde.

WF: Du verkörperst jetzt ja das absolute Babyface, „Everybody’s Darling“. Könntest Du Dich auch als Heel vorstellen?

L: Irgendwann fände ich es schon cool, in die Rolle eines Heels zu schlüpfen. Allerdings glaube ich, dass mir dies viel schwerer fallen würde und deswegen müsste ich mich einfach viel mehr auf diese Rolle vorbereiten und mich Reinversetzen. Um zum Punkt zu kommen: ich würde schon irgendwann gerne einen Heel verkörpern, aber nicht in allzu naher Zukunft.

WF: In welchen Ländern möchtest Du gerne antreten?

L: Da ich gerne nach der Schule nach England gehen würde, wäre es ein absoluter Traum dort mal wrestlen zu dürfen. Außerdem gibt es in England auch ziemlich coole Promotions bzw Wrestlingschulen, die ich sehr gerne besuchen würde. Zu Japan, Mexiko, Amerika, etc. würde ich natürlich auch nicht nein sagen :).

WF: WWE Main Roster oder NXT, was ist mehr Dein Ding?

L: Ich würde definitiv erstmal zu NXT wollen. ich denke, dass NXT einfach so viel zu bieten hat. Außerdem ist es eine perfekte Grundlage für den Main Roster, wenn man schon bei NXT bei den Fans „Over“ ist.

WF: Welche Promotions schaust Du Dir gerne an?

L: Wie schon erwähnt, verfolge ich seit etlichen Jahren die WWE. Außerdem besuche ich auch sehr gerne die WrestlingKult Events. Lucha Underground verfolge ich auch mehr oder weniger regelmäßig. Am häufigsten gucke ich mir jedoch einfach irgendwelche Matches an, die besonders gehyped wurden, oder auf die ich durch Zufall gestoßen bin.

WF: Welches Ziel hast Du Dir persönlich gesteckt, was möchtest Du erreichen?

L: Ich möchte mich einfach von Show zu Show verbessern, mit mir selbst nach einem Match zufrieden sein und das Gefühl haben, dass ich mein bestes getan habe.

WF: Wie ist Deine Meinung über Intergender/Mixed Tag Team Matches?

L: Ich bin ein großer Fan von Intergender bzw. Mixed Tag Team Matches. Ich finde dadurch, dass Frauen auch gegen Männer antreten, ergeben sich komplett neue und spannende Paarungen.

WF: Wer hatte die Idee zu Eurem „Last Woman Standing Match“ (Dockers Wrestling, Silent Night 17.12.2017)?

L: Ursprünglich wollten wir ein Tables Match, doch das wäre wahrscheinlich letztendlich noch schwieriger für uns gewesen. Unser Trainer schlug uns dann ein „Last Woman Standing Match“ vor, da wir da auch eben sehr viele Freiheiten haben.

WF: Du hast eine Geschichte mit dem „Bierhannes“, erzähl‘ uns doch mal bitte wie es dazu kam…

L: Das ist tatsächlich eine ganz lustige Geschichte. Das Ganze hat bei unserer Veranstaltung „Slam it!“ 2016 angefangen. Ramon war Dockers Champion und Bierhannes forderte ein Titelmatch. Ramon verweigerte dies und schlug stattdessen ein „2 – on – 1 Handicap“ Match zwischen den Los Dos und Bierhannes vor, da Bierhannes ja eh keinen Tag Team Partner hatte. Letztendlich konnte Bierhannes heraushandeln, dass Ramon sich einen Tag Partner für ihn aus dem Publikum aussuchen darf.

Ich, als Bierhannes Superfan, wurde natürlich ausgewählt und so kam es im Main Event zu einem Tag Team Match zwischen den Los Dos und Bierhannes & Luna. Tatsächlich durfte ich letztendlich den damaligen Dockers Champion pinnen, wodurch Bierhannes beim nächsten Event ein Titelmatch bekam und auch gewann. Seit „Slam it! 2016“ begleite ich Bierhannes jetzt also schon. Ich hätte mir echt keinen leichteren Einstieg in die Shows wünschen können, da Bierhannes ja schon relativ beliebt beim Publikum ist und es so auch einfacher für mich war.

WF: Wo/ unter welchem Namen finden Dich interessierte Fans auf den Social Networks?

L: Seit kurzem findet man mich auf Facebook unter „Luna Dockers Wrestling“. Ich würde mich sehr über Likes auf meiner Seite freuen und versuche diese auch regelmäßig zu updaten!

WF: Wie viel von Deiner Privatperson steckt in „Luna“, gibt es Parallelen?

L: Ich würde sagen, dass schon der Großteil meiner Privatperson in Luna steckt, was es für mich um einiges leichter macht, da ich mich nicht wirklich verändern muss. Tatsächlich würde ich aber sogar sagen, dass Luna noch etwas mutiger bzw. selbstbewusster ist, als ich es bin. Bevor ich mit dem Wrestling angefangen habe, war ich schon sehr. sehr schüchtern und hatte wenig Selbstvertrauen. Durch das Training und die Auftritte habe ich einiges an Selbstbewusstsein verdient. Trotzdem muss man noch dazu sagen, dass bei Luna noch einiges an Adrenalin dazu kommt, wodurch das nötige Selbstbewusstsein von selbst kommt. Klar, muss ich auch im Ring noch mehr drauflegen, gerade wenn es ums interagieren mit dem Publikum geht, aber ich glaube für den Anfang ist es schon ganz gut.

WF: Gibt es bereits Merch von Dir zu erwerben?

L: Ja, das gibt es! Mein Merch kann man entweder bei den Shows erwerben, bei den Shows bestellen oder via „Druck Dein Shört“ auf Facebook in Bestellung geben.

WF: Wer ist Deine absolute Traumgegnerin gegen die Du in Zukunft antreten möchtest?

L: Das ist super schwer zu sagen, da es so viele Wrestlerinnen gibt, gegen die ich unglaublich gerne mal antreten würde. Killer Kelly finde ich im Moment zum Beispiel total spannend, außerdem ist sie unglaublich talentiert. Toni Storm wäre auch ein absoluter Traum, da ich einfach ein großer Fan von ihr und ihrer In -Ring Performance bin. Natürlich wäre ein Match mit Alpha Female oder Melanie Gray absolut unglaublich, da die beiden absolute Vorreiter in Sachen Frauenwrestling in Deutschland sind.

Schlussendlich kommen natürlich auch die ganzen WWE Damen hinzu, mit denen ich allen mal gerne im Ring stehen würde, sowohl von NXT als auch aus dem Main Roster. Wie schon gesagt ist es total schwer nur einige Namen zu nennen, da es so viele talentierte Wrestlerinnen gibt, mit denen ich gerne mal ein Match bestreiten würde!

WF: Betreibst Du neben dem Wrestling noch weitere Sportarten aktiv?

L: Nebenbei treibe ich natürlich noch mehrere Male die Woche Sport um mich fit zu halten. Im Moment haben wir leider nur einmal die Woche die Möglichkeit miteinander zu trainieren. Das macht es unvermeidlich, nebenbei noch zuhause oder woanders Ausgleichssport betreiben zu müssen.

WF: Welchen Freizeitbeschäftigungen gehst Du gerne nach?

L: Tatsächlich stecke ich mitten im Abitur, wodurch Lernen, Hausaufgaben etc. den Großteil meiner Freizeit bestimmen und natürlich auch Vorrang haben. Neben dem Wrestling , was natürlich auch noch sehr viel Zeit einnimmt, habe ich aber auch noch andere Hobbys :D. Ich lese sehr gerne, Make up und das ganze Zeug Drumherum macht mir auch sehr viel Spaß. Außerdem gucke ich auch gern Serien wie zum Beispiel „Supernatural“ oder „Breaking Bad“.

WF: Wie läuft ein typischer Showtag bei Dir ab?

L: An einem Showtag ist gegen 10/ 10:30 Uhr Treffpunkt an unserer Halle. Ab dann werden einfach so lange Aufgaben erledigt, die anstehen. Gegen 13:30 Uhr fangen dann die Ringzeiten an, in der jede Matchpaarung noch mal Zeit bekommt, um das Match durchzugehen. Dann werden weiter irgendwelche anstehenden Aufgaben erledigt. Irgendwann geht es dann natürlich auch ans Umziehen. Natürlich ist zwischendurch auch immer etwas Zeit zum quatschen da.

Ab dem Punkt, an dem das Publikum Reingelassen wird, müssen wir Backstage. Backstage ist es leider nicht wirklich angenehm, da wir leider kein Fenster haben und es dementsprechend sehr stickig ist. Genau deswegen freue ich mich immer sehr auf die Pause, da man da einfach mal kurz Luft schnappen kann draußen. Wenn das Event dann vorbei ist, geht es dann relativ schnell an den Abbau, damit wir nicht allzu spät nach Hause kommen.

Natürlich haben wir dann noch Zeit für Fotos mit den Zuschauern bzw. Unterhaltungen, was auch immer riesigen Spaß macht.

WF: Ist die Fehde mit Violet beendet oder wird es noch ein Nachspiel geben?

L: Vorerst war es das finale Match zwischen Violet und mir. Der Endstand beträgt also 2-1 für sie. Die Matches haben echt Spaß gemacht, doch ich freue mich sehr auf 2018 und die Herausforderungen, die mich dort erwarten.

WF: Wie siehst Du die aktuelle Situation im Damenwrestling in Deutschland, Europa und auf der ganzen Welt?

L: Ich freue mich total, dass das Damenwrestling in den letzten Jahren so an Beliebtheit dazu gewinnt. Endlich werden die Frauen, die mindestens genauso hart arbeiten wie die Männer, für ihre Mühe und Arbeit belohnt. Ich könnte nicht glücklicher sein, grade jetzt als Mädchen das Wrestling zu starten.

WF: Welchen Tipp kannst Du einem jungen Mädchen mit auf den Weg geben was selber aktiv wrestlen möchte?

L: Zieh dein Ding auf alle Fälle durch. Dir werden oft Leute begegnen, die nicht an dich glauben oder dich unterschätzen, nur weil du ein Mädchen bist. Konzentriere dich einfach darauf, dich stetig zu verbessern und einfach immer das Beste aus jeder Situation zu machen! Und das Wichtigste: Bleib dir immer selbst treu, behandle jeden mit Respekt und höre nie auf zu lernen.

WF: Der Kontakt zu den Fans ist wichtig. Welche Art bevorzugst Du, bei den Live Events oder via Social Networks?

L: Ich bevorzuge es tatsächlich auf Live Events mit den Zuschauern zu sprechen. Man sieht einfach direkt, mit wem man es zutun hat und der Kontakt ist einfach persönlicher. Über Social Media hatte ich auch noch nicht wirklich viel Kontakt mit Zuschauern / Fans, doch vielleicht ändert sich das ja noch!

WF: Du hast am berühmt-berüchtigten Tattoo Brawl teilgenommen. Wie war diese Erfahrung für Dich?

L: Sagen wir so, es war ein interessanter Tag :D. Es war halt schon echt chaotisch und ist dann letztendlich auch größtenteils, durch den heftigen Regen, ins Wasser gefallen. Ich hoffe das nächste Mal haben wir mehr Glück.

WF: Zum Abschluss bitten wir Dich noch um ein paar Worte an Deine Fans…

L: Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei jedem einzelnen Zuschauer bedanken, der dieses Jahr unsere Shows besucht und uns dadurch unterstützt hat. Ich freue mich unglaublich auf das kommende Jahr, die Veranstaltungen und all die schönen Dinge, die uns erwarten!!

WF: Nochmals vielen Dank für Deine Zeit, alles gute für die Zukunft und bis bald

L: Vielen, vielen Dank und auch (noch mal) Dankeschön für dieses Interview! Bis bald 🙂

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