WF: Dein erstes Interview? Schön, dass wir es mit Dir führen dürfen, danke für dein Vertrauen, Steven!
SC: Erstmal vielen Dank, dass ich hier sein darf. Es ist mein erstes Interview, ja.
WF: Du bist Schüler des Headlock-Headquarters, der Wrestling Schule der POW. Seit wann bis Du ein Teil dieser Familie?
SC: Ich bin schon seit der Eröffnung der Schule dabei. Das ist jetzt knapp über drei Jahre her. Angefangen hat es im Juni 2021.
WF: Also bist du seit Minute 1 dabei. Ich nehme an, dass du zuvor auch als Fan bei den POW-Shows warst?
SC: Ja das trifft es ganz gut, für mich war klar: Ich musste es unbedingt mal ausprobieren. Und ich habe mehr oder weniger darauf gewartet, dass die POW eine Schule eröffnet, nachdem ich sie 2014 in Hamburg das erste Mal besucht habe.
WF: Also vor 10 Jahren – da war Dir schon klar, dass Du auch Wrestler werden möchtest? Warum denkst Du, hat Dich das Wrestling so geflasht?
SC: Es sind, um genau zu sein 12 Jahre, seitdem ich mir gesagt habe ich möchte Wrestler werden, ich muss es mindestens probieren. Ich kann es nicht wirklich erklären, als ich das erste Mal, mit Wrestling in Verbindung gekommen bin, hat es mir sofort gefallen. Wie Liebe auf den ersten Blick. Es kommen einige Sachen zusammen. Zum einen sind es die Zuschauer, die Stimmung und die lockere Laune unter den Fans. Und natürlich das was im Ring passiert. Das Drama, die Spannung, diese Aura die von jedem Aktivem im Ring ausgestrahlt wird und auch deren Aktionen. Es ist jedes Mal wieder schön.
WF: Also hast Du 2021 zu trainieren begonnen, mit wem konntest Du bisher so trainieren und hattest Du schon eine Idee, wie Dein Gimmick aussehen soll?
SC: Seit der Zeit konnte ich mit Martin Nolte, Tim Stübing, Joe E Legend, Stephanie Maze und Ulf Herman trainieren. Des Weiteren hatte ich noch Seminare unter der Leitung von Andre Trucker, Douglas Williams, Tony St Clair und Johnny Rancid, die ich besucht habe. Es stand nicht wirklich fest welches Gimmick ich machen möchte, das kam eher von jetzt auf gleich. Da hieß es nur: Gehe mal eher in die Richtung. Und dann hat es sich mit der Zeit entwickelt.
WF: Wie oft trainierst Du im Headquarter in der Woche und kannst Du jedes Training mitnehmen?
SC: Aktuell bietet das Headquarter in der Woche nur ein Training an, dieses ist am Samstag um 13 Uhr. Das nehme ich auch immer mit, es sei denn, ich bin bei einer Promotion gebucht oder wirklich krank.
WF: Du bist jetzt (glaube ich) nicht der Größte und ich bin ehrlich – Es ist schön, dass sich das Wrestling auch weiterentwickelt hat. Nun sieht man auch kleinere, schlankere Wrestler, die eine solide Ausbildung genossen und eine gesunde Einstellung zum Business haben. Es müssen nicht mehr alle so groß und muskulös sein. Wo möchtest Du hin, also im Bezug auf Gewicht, Körperstatur? Ich meine Du hast gut zugelegt, die letzten Jahre.
SC: Ja mit einer Körpergröße von 1,75 M, ist man im Wrestling jetzt nicht der Größte. Aber einer meiner Trainer, den ich gerade versehentlich vergessen habe bei der Aufzählung, Leon van Gasteren, hat mir gezeigt, dass die Körpergröße aber nicht so eine große Rolle spielt, wie ich es damals auch gedacht habe. Mein Ziel ist es, auf gut trainierte 90 bis 95 Kilogramm Kampfgewicht zu kommen, das braucht aber Zeit. Ich habe dafür aber auch meine Ernährung umgestellt und habe auch angefangen meine Kalorien, Kohlenhydrate etc. zu zählen. Ins Fitnessstudio gehe ich drei bis viermal in der Woche.
WF: Das zeigt eben auch, wie wichtig Dir das alles ist – Respekt dafür. Wir hatten vor einiger Zeit schon mal über ein Interview philosophiert und du hattest klar gesagt, „ich bin noch nicht soweit!“. Jetzt sind es 3 Jahre später, Du konntest den „4A Titel“ bei POW gewinnen (Gratulation). Erkläre uns bitte diesen Titel genauer, ist das mit einer 24/7 Regel verbunden?
SC: Vielen lieben Dank! Man kann meinen Titel schon mit einem 24/7 Regelwerk vergleichen. Diese vier A’s stehen für „Anybody, Anywhere, Anytime & Anyhow“. Also man könnte mich theoretisch jederzeit überall mit einem Pinfall oder einer Aufgabe bezwingen, man müsste lediglich einen POW-Offiziellen an seiner Seite haben, der den Sieg/ Niederlage bestätigt.
WF: Seit kurzem hast Du Danny Driver an Deiner Seite, wie ist es dazu gekommen und welche Rolle soll er spielen?
SC: Ich habe mir eines Tages Danny Driver geschnappt, das müsste nach der POW-Veranstaltung in Geesthacht vergangenes Jahr gewesen sein, nachdem wir in ein Tag Team gestellt wurden. Das hat relativ gut gepasst, ich habe mit ihm gesprochen und seitdem sind wir auch als Duo unterwegs.
WF: Ein festes Tag Team oder eher ein Plan B/ ein Bodyguard?
SC: Sowohl als auch, entweder stehen wir als Tag Team im Ring oder wenn wir in Singles Matches sind wird der eine von anderem zum Ring begleitet. Danny Driver fungiert in meinen Matches gerne mal, was er auch gut macht, als Bodyguard und sorgt dafür, dass ich auch mal während des Kampfes kurz durchatmen kann.
WF: Du hast Deinen Titel schon ein paar Mal verteidigt, wird dies auch bei den nächsten POW-Shows so sein, gibt es aktuell Gegner, die offensichtlich ein Auge auf Deinen Titel geworfen haben? Du kannst theoretisch keinen Kampf ablehnen.
SC: Ja das stimmt ablehnen könnte ich es dann nicht. Aktuell wüsste ich zumindest nicht von einem potentiellen Herausforderer. Aber da die POW bald wieder veranstaltet, vor allem auf dem Schützenplatz, kann ich nicht zu 100 Prozent sagen ob ich noch eine oder zwei Titelverteidigung habe oder nicht.
WF: Wie ist „Steven Crown“ entstanden? Warum die Krone im Namen?
SC: Das ist eine relativ amüsante Geschichte. Steven ist mein normaler Vorname, dieser wurde dann mal gegoogelt. Ergebnis der Suche war dann ,,Steven ist eine englische und niederländische Form des Namens Stefan und bedeutet – aus dem Griechischen hergeleitet – „Kranz“ oder „Märtyrer-Krone“. Und bei Krone hat es klick gemacht und ich habe gesagt ,,Steven Crown“, das klingt doch gut., Mit Bestätigung von POW-Präsident Jörg Vespermann mit den Worten ,,Ja, das klingt gut.“ wurde es dann offiziell Steven Crown. Bei Überlegung für Entrance Gear habe ich bei EMP den Mantel gesehen und für gut gefunden, zum Glück passte es dann auch.
WF: Hat Dein Tattoo auf der Brust auch mit dem Wrestling zu tun? Das Jahr könnte passen, oder?
SC: Nein, es hat nichts mit dem Wrestling zu tun. Aber es hat eine private Bedeutung.
WF: Gibt es Vorbilder für Dich, evtl. Wrestler zu denen du mal aufgeblickt hast, heuet noch gut findest? Warst oder bist Du noch „Fan“ und verfolgst WWE oder AEW, TNA etc.?
SC: Ja es gibt zwei Wrestler. Bei einem habe ich angefangen, dass Wrestling zu lieben, das habe ich Fit Finlay zu verdanken. Und bei dem anderen war mir klar, dass ich Wrestling auch irgendwann machen möchte, das war Bad Bones John Klinger. Verfolgen tue ich diese Ligen nur noch eher durch Instagram und den Highlights auf YouTube.
WF: Ich gehe davon aus, dass Du über deine Eltern zum Catch gekommen bist. Du bist aus Bremen, das ist auch eine Catch-Hochburg! Weißt du ca., wann Du angefangen hast Wrestling zu schauen?
SC: Ja das ist richtig. Ich habe es 2010 ab und zu mal im Fernseher gesehen, 2011 durfte ich Wrestling das erste Mal Live sehen. Seitdem habe ich es immer regelmäßiger im Fernsehen verfolgt und auch immer wieder Videos auf YouTube geguckt.
WF: Wo konntest Du bisher auftreten, außer im Headquarter – wo möchtest Du noch hin, weltweit?
SC: Unter anderem bei der CWP, bei Maximum Wrestling und bei IWI-Wrestling. Ich möchte gerne weiter durch Deutschland und Europa reisen. Die größeren Ziele von mir sind England und Japan.
WF: Die POW veranstaltet bald ihre letzten Events, was bedeutet das für Dich? Ich glaube, dass dies sehr emotionale Abende werden, auch wenn man mit dem Headquarter weiter veranstalten wird…
SC: Es wird auf jeden Fall emotional werden, vielleicht überlegt es sich Herr Vespermann ja noch anders. Für mich bedeutet es lediglich, dass es eine Promotion weniger gibt, wo ich auftreten könnte. Aber da ist ja noch zum Glück die Schule, die auch anfängt Veranstaltungen zu machen. Ich freue mich da schon auf die kommenden Shows.
WF: Du warst kürzlich in einem Youtube Video (Wer ist der Profi Wrestler) zu sehen, wo es darum ging, einen Wrestler zu erraten. Wie kam es du dieser Kooperation und wie hat es dir gefallen?
SC: Wie es dazu kam war sehr simpel, ich wurde von den Verantwortlichen angeschrieben und gefragt ob ich Lust und Zeit dazu habe. Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht. Die Drehzeit war auch völlig in Ordnung.
WF: Von POW wird auch ein Film erscheinen, bist du da auch zu sehen, kannst was dazu sagen?
SC: Dazu kann ich tatsächlich nicht viel sagen, lediglich nur sagen, dass am 03. Oktober die Premiere im Apollo Kino Hannover stattfindet. Eventuell werde ich dort auch in ein oder zwei Szenen auch zu sehen sein.
WF: Was machst Du, wenn Du nicht im Ring stehst?
SC: Beruflich habe ich erst vor kurzem meine Ausbildung begonnen. Sollte es sich nicht mal um Wrestling handeln, verfolge ich den Fußball, als Bremer natürlich Werder Bremen. Fußball, Wrestling und der Kraftsport im Fitnessstudio sind die drei Sportarten die ich in meinem Leben habe und auch verfolge. Als Hobbys habe ich da dann das spielen auf der Playstation. Da wird dann hauptsächlich EA FC (ehemals FIFA) aber auch mal das WWE 2K24 angemacht und gespielt.
WF: Alles Gute für Dich, bleib gesund und Dankeschön!
SC: Sehr gerne und Danke!