Jurn Simmons im WrestlingFever.de Interview (Deutsch, 27.02.2016)

WF: Danke für Deine Zusage, Jurn, wie geht es Dir aktuell?

JS: Sehr gern. Mir selbst geht es ziemlich gut, danke der Nachfrage.

WF: Du kommst aus Holland und hast natürlich auch dort Deine ersten Matches bestritten. Inzwischen ist das 3 Jahre her, wie hat sich das Wrestling für Dich verändert – Vom Fan zum Pro Wrestler – Siehst Du heute alles etwas „anders“?

JS: Nicht wirklich, ich war nie ein großer Fan davon und hab es bevor ich anfing zu trainieren nie live gesehen. Wenn überhaupt habe ich gelernt es mehr zu würdigen seit ich selbst antrete.

WF: DU bist sicherlich als Fan zum Wrestling gekommen, wer oder was war es, was Dich für diesen Sport begeistern konnte?

JS: Ich sah es im Fernsehen ca. 2000-2001. Ich hab es mir gern angesehen aber nie wirklich intensiv verfolgt.
Als Kind habe ich eine Menge Sport getrieben aber während der Teenagerzeit bin ich davon abgekommen.
Jahre später sah ich eine Reportage über Sportunterhaltung im holländischen TV und beschloss etwas Neues zu tun. Wrestling schien etwas vollkommen anderes zu sein also wollte ich es ausprobieren.

WF: Gibt es so etwas wie Vorbilder oder gar Ikonen, sehen wir mal professionell von Karsten Beck ab 😉

JS: Nein. Natürlich suche ich nach Anregungen, Inspiration und sowas, allerdings sehe ich mich überall um, nicht nur im Wrestling, daher gibt es nichts und niemandem zu dem ich mehr aufblicke als zu jemand/etwas anderem.

WF: Man kennt Dich in Deutschland aktuell als „Heel“ an der Seite von Karsten, ist der „Böse“ das was Dir liegt, siehst Du da mehr Möglichkeiten, dich zu verwirklichen – also liegt es Dir persönlich Heel zu sein?

JS: Ich persönlich finde das ganze Heel/Babyface System etwas überholt aber ich denke das ist eine andere Geschichte für einen anderen Zeitpunkt. Es fühlt sich für mich natürlicher an der Böse zu sein, es bringt mir mehr. Somit, ja, es gibt auf der Seite für mich um einiges mehr Möglichkeiten als ich sie als Guter hätte.

WF: Die Szene ist wieder am wachsen, in Deutschland wie auch bei dir in Holland scheint das Interesse am Pro Wrestling wieder zu wachsen. Woran denkst Du liegt das, sind „wir“ evtl. langsam soweit um unser Produkt weltweit präsentieren zu können, sind „wir“ professionell“ genug?

JS: Ich denke das liegt daran das wir alle besser und professioneller werden.
Ich denke das Talent war immer da, es fehlte nur die richtige Führung und Einstellung, etwas das zu viele nicht besitzen.
Ich gucke selbst nicht viel Wrestling aber ich glaube, anhand dessen was ich ab und an sehe, das die meisten Ligen bei denen ich antrete dem aktuellen Weltstandard gerecht werden. Die Sprachbarriere stellt ab und an ein Problem dar aber im Allgemeinen denke ich dass unsere Shows/Matches/Promos/etc. den Fans gefallen.

WF: Du hast Dich in den letzten Jahren optisch verändert, Dein Körper wird immer sportlicher und auch die Haare wachsen. Gehören „lange Haare“ zu einem Wrestler einfach dazu oder entstand dieser Look (Haare/ Bart) eher aus persönlichen Gründen?

JS: Das hatte verschiedenen Gründe. Ich wollte irgendwie hervorstechen bin aber etwas zu faul in diesem Bereich. Angefangen habe ich mit einem faden, unscheinbaren Aussehen und wollte das ändern. Die Haare und den Bart wachsen zu lassen und alles, war eher ein Experiment. Dann war es einfacher es nicht wieder abzuschneiden und nichts weiter damit zu machen und ich denke es kommt ganz gut rüber.

WF: Gibt es persönliche Ziele , die Du in diesem Sport erreichen möchtest, ist WWE eines davon?

JS: WWE wäre cool, aber das wird in naher Zukunft nicht passieren und ich plane selten über längere Zeit. Was Ziele im Moment angeht ist es einfach mich selbst weiter zu entwickeln und der Beste der ich sein kann zu werden. Nebenbei versuche ich die Anzahl meiner Bookings zu erhöhen und auch das Gehalt welche man dafür bekommt.
Mein Hauptziel ist es der Beste überhaupt zu werden.

WF: Du bist noch relativ jung, wie hältst DU Dich fit, hast Du noch andere Sportarten betrieben?

JS: Wie ich vorhin bereits ansprach habe ich als Kind viele verschiedene Sportarten betrieben. Von Karate zum Fußball zum Tennis zum Kickboxen zur Gymnastik aber das war nie für lange Zeit. Kurze Zeitabschnitte in meinem Leben zum Kennenlernen aber ich war schnell gelangweilt und habe mir etwas neues gesucht.
Inzwischen, neben Wrestling, bin ich eher beim Gewichtheben und gelegentliches Herz-Kreislauf-Training.

WF: Wie oft trainierst Du, wie sieht so ein Trainingstag aus und achtest Du strikt auf die Ernährung?

JS: Ich trainiere 6-7x die Woche. Wie ich trainiere bezüglich Sets, Wiederholungen und allem hängt davon ab was ich zu der Zeit erreichen will.
Im Moment arbeite ich an meiner Kraft und Masse, was heißt dass ich weniger Wiederholungen mache und mir ausreichend Zeit zwischen den Sets lasse.
Ich habe keinen spezifischen Ernährungsplan über was ich am Tag so esse. Ich versuche alle 2-3 Stunden eine gesunde Mahlzeit zu mir zu nehmen.

WF: Bei wXw hast Du die Möglichkeit mit den wohl besten, deutschsprachigen Talenten zu arbeiten. Was bedeutet die wXw für Dich, für deine Karriere?

JS: Dort bekomme ich die meisten Aufträge. Dort fühle ich mich am wohlsten da ich dort die besten Chancen habe mich zu entwickeln.

WF: Nehmen wir an Du hast die Chance auf eine langfristige Fehde, gegen wen möchtest Du diese bestreiten und warum – Gibt es da einen Wunschgegner bei wXw?

JS: Es gibt bei der wXw einige Leute mit denen ich gern fehden würde, zum Beispiel:
Axel Dieter Junior, Tommy End, John Klinger, Ilja Dragunov, Big Daddy Walter, Absolute Andy, usw.
Die Liste ist länger aber Du weißt was ich meine.
Ich hab das Gefühl dass es einiges zu entdecken gibt zwischen mir und so ziemlich jedem dort.

WF: Wir kennen Dich als Teil der „Keel Holding“ und erinnern uns an Deine Anfänge, wie erinnerst Du Dich an Dein erstes Match überhaupt?

JS: Ich erinnere mich dass mein erstes Match als Teil der *Keel Holding* ganz gut lief und ich hatte Spaß bis ich zum Ende unglücklich auf einem Knie landete. Ich musste selbst mit diesem Knie nach Hause fahren und am nächsten Tag in Holland wieder antreten.

WF: Nehmen wir an, Du stehst bei Wrestlemania auf der Card – Wer wäre Dein Wunschgegner?

JS: Brock Lesnar oder The Rock. Sie sind die Größten im Business.

WF: Wir fragen unsere Interview Gäste immer nach Road Storys, die sie mit uns teilen möchten, hast Du evtl. auch eine interessante?

JS: Die einzigen erinnerungswürdigen Stories die ich hätte, sind die die in Unfällen oder Nahtoderfahrungen endeten und davon verschone ich Dich lieber.

WF: Danke für Deine Zeit!

JS: Gern geschehen.

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