Kenzo Richards im WrestlingFever Interview (Deutsch, 03.01.2015)

WF: Vielen Dank für Deine Zusage Kenzo! Wir hoffen Du hattest ein schönes Weihnachtsfest und nicht zu viel zugenommen 😉

Kenzo: Gern geschehen! Und zu Weihnachten….Da bin ich nicht der Typ für 😉

WF: Du stehst mittlerweile seit über 10 Jahren im Ring. Hattest Du das zu Beginn Deiner Karriere erwartet?

Kenzo: Ich wusste es das ich bereit bin als ich anfing, aber ich hätte nicht wirklich damit gerechnet das ich heute da stehe wo ich bin. Sicherlich hilft es mir das die europäische Wrestlingszene einen riesigen Schritt zur Professionalität gemacht hat.

WF: Wie kamst Du darauf Pro Wrestler zu werden?

Kenzo: Es war mein Wunsch seitdem ich zum ersten Mal die WWF zusammen mit meinem Opa im Fernsehen sah. Zu diesem Zeitpunkt muss ich wohl so 8 Jahre alt gewesen sein und war bereits im Judo aktiv. Später wurde ich mehrmaliger nationaler und internationaler Judochampion. Nach dem ich meine aktive Karriere beendete, entschloss ich mich Pro Wrestler zu werden und arbeitete nebenbei als Judo Sensei und als Sportlehrer.

WF: War das Training am Anfang Deiner Karriere schon professionell? Das Eurowrestling steckte ja 2000 noch in den Kinderschuhen…

Kenzo: Als Sportlehrer war ich überrascht über die Trainingsanforderungen zu Beginn. Die Fähigkeiten meines ersten Trainers (Mark Kodiak) waren sehr hoch. Er wurde im WWA4 (ehemaliges WCW Powerplant) in Atlanta, Georgia und in der Hammerlock School UK ausgebildet. Also habe ich wirklich, wirklich mehrfach in der Woche die Grundlagen erlernt. Ich lernte die Basics wirklich mehrfach die Woche.

WF: Du kommst aus den Niederlanden wo die Szene ja überschaubar ist. Allerdings gibt es inzwischen eine Reihe von bekannten Talenten wie Sitoci, End, oder auch Richards. Wie schwer ist es sich zu etablieren?

Kenzo: Mit meinem Hintergrund als Judoka (ich begann mit 5 Jahren) ist das eine sehr schwierige Sache in diesem Geschäft. Ich bin nicht der Typ, der versucht sich auf Biegen und Brechen selbst zu verkaufen oder sich den Promotions anzubiedern. Wenn jemanden meine Arbeit gefällt ist das schön, kann man mich buchen. Ich bin nicht der Typ, der Bookings im Gegenzug verspricht. Ich weiß das ist keine schlechte Sache, aber eben nicht die Art und Weise wie ich arbeite. Und ich besitze keine Promotion. Es gibt eine Menge guter Wrestler in Holland, wie Du es bereits erwähnt hast. Jeder von diesen Jungs hat seinen eigenen Plan. Ich hatte eine Menge Bookings in Frankreich die letzten 2 Jahre und ich habe gute Kontakte zur portugiesischen Szene und natürlich zum niederländischen Pro Wrestling (DPW).

WF: Ich habe gelesen dass Du unter anderem vom Honky Tonk Man trainiert wurdest. Das klingt natürlich großartig! Waren das nur Seminare oder konntest Du wirklich mit dem ehemaligen Intercontinental Champion über einen längeren Zeitraum trainieren?

Kenzo: Der Honky Tonk Man ist mein persönlicher Freund seit 10 Jahren (als Kind habe ich diesen Typen gehasst 😉
Ich nahm nicht nur an seinen Seminaren teil, er war ein paarmal während seiner Hollandaufenthalte bei mir zu Hause als Gast untergebracht. Ich lernte viel über das Business. Es ist immer gut den Mund zu halten und den Veteranen aufmerksam zuzuhören (und die haben große Geschichten parat).

WF: Du hattest ein Tag Team Match mit ihm. Was ist der Honky Tonk Man für ein Typ? Gibt er Dir heute noch Tipps oder äußert Kritik?

Kenzo: Ja ich hatte ein Tag Match, allerdings gegen ihn, sowie ein Singles Match in den Niederlanden. Was für ein Typ ist er? Er ist mit Abstand der lustigste Kerl den ich jemals sah. Einige Leute denken das ich ehrlich bin, aber dieser Typ sagt wirklich alles war er auch sagen will! Natürlich hat er auch ein riesiges Wissen über das Business. Aus Respekt an seine Privatsphäre kann ich Euch leider nicht die besten Geschichten erzählen ;-).

WF: Ein Vorteil des Wrestler-Daseins ist bestimmt das viele Reisen und Kennenlernen neuer Kulturen. Viele Leute stellen sich das großartig vor, aber ist es nicht so das kaum Zeit bleibt um das Land auch zu erkunden?

Kenzo: Das ist richtig, aber man trifft viele nette Leute aus dem Business. Nicht oft aber manchmal kann man auch ein paar Tage länger bleiben. Ich glaube ich trat in 10 verschiedenen Ländern an, aber im Endeffekt ist es jedesmal und überall das gleiche Spiel. Flughafen-Veranstaltungsort-Hotel-Flughafen…

WF: Wie kann man sich das Wrestling in Dubai vorstellen? Ist es professionell organisiert? Wie ist die Ausbildung der Wrestler da?

Kenzo: Ich war einmal da. Vieles könnte besser laufen. Wir waren froh dass die Jungs von QPW (Katar Pro Wrestling) auch da waren. Sie haben es viel einfacher für uns gemacht. Es war eine tolle Erfahrung!

WF: Du bist gegen D-Lo Brown angetreten. Was ist er für ein Typ und wie erinnerst Du Dich an das Match?

Kenzo: Ich wrestlete gegen RVD und Du fragst mich nach D-Lo? Das ist lustig. Ok, D-Lo ist einer der feinen Kerle. Sehr gut im Ring, er weiß immer was er tut. Wir starteten ein Singles Match was dann in einem TTM endete, das war schon richtig cool. Außerhalb des Rings ist D-Lo ein echt netter Geselle.

WF: Wie kamst Du auf den Namen Kenzo Richards? Steckt da eine Geschichte hinter?

Kenzo: Kenzo Richards ist mein Name! The Dutch Fighting Machine, The Sensei of Chops!!!

WF: Was machst Du wenn Du nicht im Ring stehst? Unglücklicherweise können die meisten Europäer nicht vom Wrestling alleine leben…

Kenzo: Wie ich schon sagte, ich arbeite als Judo Sensei und auch als Sportlehrer an einer Schule für Kinder mit schweren Verhaltensstörungen. Meine Frau leitet Airhead Diva Wrestling Gear, meiner Meinung nach der beste Gearmaker in Europa.

WF: Roadstories sind immer gern gesehen. Hast Du eine für uns?

Kenzo: Viele lustige Roadstories … .. Zu viele um sie zu erzählen.
Das eine Mal als Bernhard van Damme und ich Titan und Tiny Iron davon überzeugten das in Süßigkeiten und Belohnungen für Hunde extrem viel Protein ist? Oder die Geschichte mit Kenzo gegen Bully Ray? Am besten fragst Du mich wenn Du mir gegenüber stehst. Du wirst einen guten Grund zum Lachen haben. Mit Sicherheit!!!

WF: Danke Dir Kenzo!

Kenzo: Bitte, bitte! Ich hoffe Euch alle eines Tages zu sehen, so dass Ihr die Macht des Chops bezeugen könnt!

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