Rhia O`Reilly im WrestlingFever.de Interview (Deutsch, 09.02.2016)

WF: Wir freuen uns über Deine Zusage, Rhia – wie geht es Dir aktuell?

R: Gut Danke! Nach hektischen 6 Wochen voller freiwilligen Hilfe für ein Flüchtlingsheim, einen Marathon laufen und, natürlich, Wrestling!

WF: Ladies Wrestling wird immer noch von vielen belächelt, selbst bei WWE sieht man die „Diven“ endlich wieder mehr im sportlichen Wettkampf. Verfolgst Du WWE und wie findest Du die aktuelle „Wandlung“?

R: Ich denke es war unvermeidlich. Wrestling scheint sehr periodisch abzulaufen und verschiedenste Dinge werden über Zeit beliebt und unbeliebt. Es war nur eine Frage der Zeit bis Frauen wieder eine ernstzunehmende Konkurrenz darstellen. Es war natürlich hilfreich dass eine sehr starke Gruppe von Frauen aus den Indy Kreisen zum Performance Centre kamen. Seitdem Sara Del Ray dort Teil des Trainerteams ist, war der Wandel abzusehen. Es ist alles sehr spannend!

WF: Du stehst für Wrestling, trittst regelmäßig für Shimmer auf. Hier in Deutschland kennen wenige Fans „Shimmer“, außer man befasst sich mit Frauenwrestling. Wie kannst oder würdest Du den Fans diese Promotion erklären, wie oft wird veranstaltet etc.?

R: Shimmer wird oft als die Spitze des Indy Frauenwrestlings bezeichnet. Ich wollte schon immer dort arbeiten und fühle mich geehrt ein Teil dieser Einrichtung zu sein. Dies sind Frauen aus aller Welt mit unterschiedlichen Stilen und jede bringt etwas einzigartiges mit in den Ring. Sie verbringen zweimal im Jahr zwei Wochenenden vollgepackt mit Wrestling zu denen es nichts vergleichbares gibt.

WF: Du bist nun schon einige Tage Pro Wrestling Eve Champion – gibt es diese Promotion noch?

R: Aber sicher! Ich verteidige den Titel seit über einem Jahr bei der *Bruderpromotion* XWA! Und, am 20. März, wird Pro Wrestling Eve mit einer eigenen Show in London zurückkehren! Es ist sehr aufregend da es die erste rein weibliche Show in London sein wird! Wusstest Du das Frauenwrestling in London verboten war? Verrückt!

WF: Du wurdest unter anderem von dem Kanadier Lance Strom trainiert. Wie erinnerst Du Dich an die Trainingseinheiten, Lance und die ersten Matches?

R: Mit Lance zu trainieren war eine großartige Erfahrung. Er ist extrem bewandert und kümmert sich wirklich um seine Schüler. Er verbringt Zeit im Ring mit jedem Schüler und hilft Leuten dabei ihre Stärken zu finden und Schwächen zu verbergen. Ich werde meine Zeit bei der Storm Wrestling Academy nie vergessen und würde es jedem empfehlen der einen Intensivtrainingskurs machen will.

WF: Paige ist aktuell in aller Munde und sicherlich kreuzten sich auch schon Eure Wege (zumindest standst Du mit ihrer Mum im Ring). Ist es auch ein Ziel von Dir einmal im Mainstream TV aufzutreten oder liegt Dir Indy Wrestling ganz gut?

R: Es ist so toll zu sehen wie gut sie sich macht und ich denke es ist inspirierend für andere Damen im Independent Wrestling vor allem im Vereinten Königreich. Ich liebe Indy Wrestling wirklich sehr aber wer weiß was die Zukunft bringt!

WF: Mann gegen Frau – immer wieder gibt es diese Matchpaarung zu sehen. Wie stehst Du dazu, konntest Du auch diesbezüglich Erfahrungen sammeln?

R: Ich glaube wenn es einen Markt gibt der es sehen will, gibt es dafür auch einen Platz im Wrestling. Ich habe es selbst noch nicht oft gehabt aber mir ‚gefiel‘ mein Match gegen Jimmy Havoc letztes Jahr. Gefiel ist nicht die beste Wortwahl aber ich glaube es war eine gute Lernerfahrung. Im V.K. gibt es weniger erfahrene Frauen und mit jemandem zu arbeiten der mehr Jahre an Erfahrung hat, kann einen nur verbessern.

WF: Warum wolltest Du Pro-Wrestlerin werden, wer oder „was“ ist Schuld an dieser Entscheidung und wie reagierte die Familie?

R: Ich habe mit 12 angefangen Wrestling zu schauen und war sofort gefesselt. Ich wollte das aber nie selbst machen bis ich sah wie Trish Stratus von den Dudleys durch einen Tisch befördert wurde. Ich wollte es unbedingt sehen, so sehr das zum ersten Mal eine Frau bei mir die selben Emotionen auslöste wie ein Mann. Der Entschluss selbst zu wrestlen kam später aber dieser Moment trägt die Schuld.

WF: Dein Debut… welche Erinnerungen hast Du daran, wie war das Feedback dazu?

R: Purer Horror! Haha! Mein erstes Match war bei einer Traningsshow gegen Jetta welche gerade erst in den Ring zurückgekehrt war. Ich dachte ich war grauenvoll aber sie meinte ich war ganz gut! Mein professionelles Debut war bei Pro Wrestling Eve und ich konnte nicht glauben dass mich jemand für etwas bezahlt das ich liebe zu tun.

WF: Hast Du eine Road Story, die Du mit uns teilen kannst und darfst? Die Fans lieben diese Geschichten 🙂

R: Ich bin nicht sicher ob ich einige der guten erzählen darf haha!
Aber ich erzähle euch das:
Ich hatte nie etwas für echte Road Trips übrig bis zum ersten Mal in Amerika von Pennsylvania nach Illinois! Diese Reise war länger als die Gesamtlänge des Vereinten Königreichs – das verändert die Weltansicht ein wenig!

WF: Danke für Deine Zeit!

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