Senza Volto im WrestlingFever.de Interview (Deutsch, 19.02.2017)

WF: Vielen Dank für Deine Zusage, wir freuen uns, Dich den deutschsprachigen Fans etwas näher vorstellen zu dürfen. Wie geht es Dir?

SV: Super! 2017 sieht sehr gut für mich aus, es ist gerade einmal Februar und bisher scheint es ein großartiges Jahr zu sein.

WF: Über Dich ist leider nicht viel zu finden, Deine ersten Matches tauchen 2015 auf. Du stammst aus Frankreich und wurdest von wem trainiert?

SV: Ich hatte nie einen richtigen Trainer … ich war 6 Monate in einer Wrestlingschule in Paris wo ich nur das Fallen lernte. Dann habe ich an 2 Seminaren teilgenommen und wurde bereits von ein paar Promotions gebucht. Man kann sagen das ich von Match zu Match selbst und von mir gelernt habe. Ich hatte viel Glück und mein Charakter half mir viele Aufträge zu bekommen.

WF: War es schon immer ein Ziel von Dir ein „Luchador“ zu werden?

SV: I M M E R ! Ich meine, manchmal frage ich mich ob, wenn Lucha Libre nicht existierte, meine Liebe zum Wrestling die selbe wäre?
Ich denke die Antwort ist: Nein!
Denn das ist der Stil der mir so wichtig ist, meine Aktionen in dem Stil überraschen jeden bei Wrestlingshows. Und das ist es was ich bei meinen Matches so gern mache … die Zuschauer überraschen.

WF: Was fasziniert Dich so an diesem Ziel und war von Anfang an klar, dass Du eine Maske tragen möchtest?

SV: Nicht wirklich. Die Geschichte um die Maske ist simpel. Ich bin ein großer Fan von Superhelden wie Superman, Spiderman, Iron Man etc. … aber mein Liebling ist Batman. Die Maske, die doppelte Identität, der düstere Charakter. Als ich ein Kind war wollte ich immer einer von ihnen sein, daher nutze ich es im Wrestling und mache einen guten Mix daraus. Glaube ich! LOL

WF: Wie entstand Dein Ringname?

SV: Wisst Ihr, ich wollte nie eine komplette Rolle kreiren. Ich möchte eher ein Symbol darstellen, etwas das jeder personifizieren kann. *Senza Volto* bedeutet *Ohne Gesicht* auf italienisch. Ich bin ein gesichtsloser Krieger. Senza Volto ist keine Person, es ist eine *Sache*. Jeder kann Senza Volto werden indem man die Maske aufsetzt.
Ich sage oft das ich die Maske nicht trage um zu verstecken WER ich bin sondern um zu erschaffen WAS ich bin.

WF: Man hat Dich in Deutschland Bei GHW und GWF sehen dürfen, wie hat es Dir hier gefallen und kann man die Shows hier mit denen in Frankreich vergleichen?

SV: Es ist immer eine große Freude in Deutschland zu wrestlen. Ich meine, die Zuschauer sind immer bereit Lärm zu veranstalten, vom Anfang einer Show bis zu ihrem Ende! Deshalb mache ich das, um zu hören wie alle singen, in die Hände klatschen und einfach fröhlich sind. Das ist in Frankreich schwieriger. Das Wrestlingbusiness in Frankreich ist eher klein was es für uns nicht einfach macht – uns französische Wrestler…

WF: Wie würdest Du die Wrestlingszene in Frankreich beschreiben?

SV: Es gibt hier so viele Talente in Frankreich! Was schade ist, weil es schwer ist sich in unserem Land einen Namen zu machen. Wir haben kein TV oder Radio um darüber zu sprechen. Meistens gibt es hier und da kleinere Shows aber ich bin mir sicher dass sich das eines Tages verändern wird, denn, ich darf mich wiederholen:
Es gibt Talente in Frankreich, lasst Euch das gesagt sein!

WF: Gibt es so etwas wie Vorbilder, Idole?

SV: Ich habe zwei Vorbilder. Vor meiner Wrestlingkarriere, als ich nur Fan war und Wrestling zum ersten Mal im Fernsehen gesehen habe, gab es nur einen Wrestler der mich vom Hocker gehauen hat und dieser Mann ist war Rey Mysterio. Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie oft ich mir seine Matches und Moves angesehen habe. Jetzt da ich Indiewrestler bin hat sich das sehr verändert.

Mysterio hat einen klassischen high-flying Stil aus Mexiko aber ich habe mich in den indie-high-flying Stil verliebt und wer ist *the King of High-Flying* in der Indieszene? Ricochet.

Sein Arsenal an Moves, seine In-Ringfähigkeiten sind so wahnsinnig.
Also definitiv Ricochet!

WF: Gibt es für Dich, in Deiner noch jungen Karriere so etwas wie persönliche Highlights?

SV: Ich denke das Größte waren meine ersten Schritte Richtung Ungarn für die HCW. Es war das erste Mal das ich zum Wrestling geflogen bin. Ich dachte nicht das mich in Ungarn irgendjemand kennt aber die Zuschauer begrüßten mich als einen von ihnen und das war ein wichtiger Moment für mich denn ich realisierte dass Wrestling keine Grenzen kennt.

Ich fühlte mich genauso bei meinen ersten Schritten in der GWF in Deutschland. Wrestling ist eine faszinierende Welt und ich bin so glücklich darin zu leben.

WF: Gab oder gibt es schon Kontakt nach Mexiko, ich kann mir gut vorstellen, dass Du da gerne mal arbeiten und trainieren möchtest, ist das so?

SV: Ich hatte bereits mehrere Möglichkeiten nach Mexiko zu gehen um mich zu verbessern. Das Problem ist: Zeit!

Jedes Wochenende habe ich Anfragen aus ganz Europa also müsste ich hier einen Monat oder zwei aussetzen um dort hinzugehen. Allerdings ist das zur Zeit kein echtes Problem, ich meine, ich mache mir gerade einen Namen in der europäischen Szene was eine sehr wichtige Zeit für mich ist und etwas davon zu verpassen wäre schlecht für mein Geschäft … ich bin mir sicher das ich eines Tages in Mexiko wrestlen werde. Immer Schritt für Schritt.

WF: Hast Du schon einmal ein Tryout bei WWE bestritten?

SV: Nein niemals. Ich fokussiere mich aktuell auf die Indieszene und will dort ganz oben sein. Aber sollte WWE mich jemals kontaktieren, warum nicht? Allerdings erscheint mir das zu früh zu sein, ich meine, ich habe erst vor zwei Jahren damit angefangen und schon an einem WWE Tryout teilzunehmen würde mich ganz leicht arrogant aussehen lassen, no? Ich weiß nicht … ich bin der Typ Mensch der das Leben Tag für Tag lebt aber vielleicht in den nächsten paar Jahren?

WF: Vielen Dank für Deine Zeit und alles Gute!

SV: Ich danke Euch! 🙂

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