WrestlingFever Interview: SP Petersen vom 28.07.2007

sppetersenStephan Petersen kommt aus dem Norden Deutschlands (Eckernförde) und gilt als sehr talentierter Nachwuchswrestler des Nordisch Fightclub. Der 22 jährige wird vom dreifachen Europameister Karsten Kretschmer trainiert und hat schon einige Matches für den Nordish Fight Club bestritten – auch gegen Kretschmer. Am 28.07.2007 ein Grund für WrestlingFever.de dieses Talent mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

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WF: SP (Stephan) Petersen, erst einmal herzlichen Dank, dass Du Dir Zeit für WrestlingFever.de genommen hast.

SP: Hi! Die Zeit nehme ich mir gerne.

WF: Die unumgängliche Frage ist natürlich, wie Du zum Wrestling gekommen bist und wer (oder was) Dich inspiriert hat selbst ein Pro-Wrestler zu werden…

SP: Ich habe, wie viele, im frühem Alter angefangen, mir Wrestling im TV anzusehen. Damals hat es mich schon sehr fasziniert. Seit her war es schon mein größter Wunsch, eines Tages mal Pro Wrestler zu werden. Jahre später, als das Wrestling in Deutschland nicht mehr so präsent war, wurde ich oft gefragt, was ich später mal beruflich machen möchte. Als ich immer wieder antwortete: „Ich werde eines Tages Pro Wrestler“, hat mir das kaum jemand abgenommen. Die meisten haben nicht an mich geglaubt und nur wenige haben mich unterstützt. Das hat mich allerdings noch mehr gestärkt, mein Ziel zu verwirklichen. Ich habe mir also Trainingsmöglichkeiten im Amateur-Bereich gesucht, bis zum Nordisch Fightclub, zu Karsten Kretschmer, gekommen bin.

WF: Wie wir wissen, wirst Du vom dreimaligen Europameister Karsten Kretschmer trainiert und musstest auch schon gegen ihn in den Ring steigen. Wie ist es denn für einen Schüler, wie Du einer bist, gegen den Lehrer anzutreten? Sicherlich eine Ehre aber auch gemischte Gefühle, oder?

SP: Ich werde auch jetzt noch von Karsten Kretschmer trainiert und werde es wohl auch noch die nächsten Jahre. Ich kann von ihm noch eine Menge lernen. Es war schon immer mein Wunsch gegen Karsten Kretschmer anzutreten und es war mir auch eine große Ehre, mal abgesehen davon, dass es sehr lehrreich war.

WF: Du bist jetzt 22 Jahre alt und hast eigentlichein gutes Alter um langfristig im Business zu bestehen, wenn Du von grösseren Verletzungen verschont bleibst. Denkst Du, dass Du langfristig beim Wrestling bleiben wirst (möchtest) oder möchtest Du Dich hauptberuflich anderem widmen? Wie wir wissen, gehen die meisten Eurowrestler ja einem „Normalen“ Beruf nach um sich finanziell abzusichern..

SP: Da ich schon weit bevor ich Pro Wrestler wurde meine Firma aufgebaut habe, werde ich mich auch weiterhin darum kümmern. Durch meine Selbständigkeit habe ich auch genügend Freiraum, um mich 100%-ig auf meine Trainingseinheiten etc., zu konzentrieren. Wie es allerdings in 2-3 Jahren aussieht, weiß ich derzeit noch nicht und werde dass auch mit meinem Manager besprechen.

WF: Das Budget für eine Euroshow ist meist eher spärlich. Es gibt viele Auslagen (z.B: Halle, Beleuchtung, Werbung usw.), so dass für die Aktiven nicht wirklich hohe Summen zur Verfügung stehen – um es mal so zu formulieren. Dennoch bietet man gute Shows und dem Fan wird gezeigt, dass sich die Aktiven nicht schonen. Die Liebe zu Sport oder auch das Streben nach etwas höherem (Tryout im US Mainstream) – oder alles zusammen?

SP: Wie in jeder Hochleistungssportart möchte man sich selbst immer weiterentwickeln. Der eine oder andere hat ja auch durch seinen Kampfgeist schon ein Tryout bekommen. Letztendlich ist es natürlich eine Mischung aus beiden. Die Liebe zum Sport, die jeder Profi hat, sonst hätte er es auch niemals zum Pro Wrestler geschafft und natürlich das Bestreben nach höheren Zielen.

WF: Könntest Du Dir vorstellen einmal für grössere Ligen im Ausland zu arbeiten, oder bleibst Du lieber im Norden Deutschlands?

SP: Wenn ich die Möglichkeit bekomme und mir ein gutes Angebot vorliegt, dann werde ich auch International in größeren Ligen arbeiten.

WF: Welche Ziele hast Du Dir im Pro-Wrestling gesetzt?

SP: Zunächst möchte ich mich in den Deutschen Ligen beweisen, wie z. B. bei der CWN usw., um in den nächsten Jahren die Chance auf einen Titelkampf zu bekommen.

WF: Den „Nordisch Fight Club“ in Hamburg (www.nordischfightclub.com) könnte man als Deine Trainingsstätte bezeichnen, was kannst Du uns über den NFC erzählen?

SP: Der Nordisch Fightclub wurde vom 3-fachen Europameister, Karsten Kretschmer, ins Leben gerufen. Die Mitglieder und Schüler des NFC kommen aus vielen Teilen der Bundesrepublik, um professionelles Training zu bekommen, bzw. sich Woche für Woche, bei hartem Training, zum Pro Wrestler ausbilden zu lassen. Der Zusammenhalt u. die Gemeinschaft des NFC ist einmalig. Und das merkt man dem Club auch an. Es gibt sicherlich auch Rivalitäten unter den Schülern, die allerdings sportlich und fair im Ring ausgetragen werden. Mehr über den NFC findet man ansonsten auch auf der Homepage.

WF: Viele wissen ja nicht, dass anlässlich des Red-Nose-Day (2006) Elton und Simon Gosejohann im Nordisch Fightclub für ihren Kampf gegen den Flatliner und Slash Power trainiert wurden.

SP: Das war eine super Sache. So hatte die deutsche Wrestlingszene eine sehr gute Werbung und es zeigt auch, dass das Wrestling noch mehr an Bedeutung gewinnt.

WF: Bist Du denn „Nordisch by Nature?“

SP: Ja, sicher. Hoch im Norden geboren und lebe an der Schlei.

WF: SIcherlich hat sich die Euroszene in den letzten Jahren enorm entwickelt und nicht wenige Mainstream Fans finden schon einmal zu einer Euroshow. Die bekanntesten sind derzeit ja die GSW, GWP, wXw sowie CWN. Wie würdest Du einem Fan vermitteln, dass es sich lohnt eine Euroshow zu besuchen?

SP: Wer richtigen Leistungssport, Mann gegen Mann, sehen möchte, der sollte sich selbst, live vor Ort ein Bild machen.

WF: Wie denkst Du über Steriode und Drogen in der Szene? Viele Pro-Wrestler sehen zumindest Steriode als selbstverständlich an, um „in Form“ zu bleiben und auch, um einen Job zu bekommen, bzw. ihn zu behalten – wobei dies eher in Amerika der Fall ist…

SP: Da ich keine Drogen nehme, kenne ich mich damit nicht gut aus und kann dazu nicht viel sagen. Ich halte mich lediglich an legale Mittel, um den Muskelaufbau usw., neben dem Bodybuilding, zu unterstützen.

WF: Sicherlich hast Du auch mitbekommen, was sich rund um die Benoit Familie ereignet hat. Möchtest Du etwas dazu sagen?

SP: Es geht vollkommen in Ordnung, dass sich Chris erhängt hat. Nach so vielen Jahren Missbrauch von Drogen, ist es kein wunder, dass er nicht mehr viel Kopf hat. Aber das er seine Familie da mit reingezogen hat, kann ich nicht nachvollziehen. Da fehlen mir die Worte!

WF: Stephan, ein paar Worte an die Fans noch aus der Schweiz, Österreich?

SP: Merkt Euch meinen Namen. Meine Zeit ist gekommen!

WF: Wir bedanken uns für das Interview und wünschen Dir noch viel Erfolg und vor allem Gesundheit…

SP: Vielen Dank! Hat mich gefreut.

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