Johnny Malibu im WrestlingFever.de Interview (24.12.2023)

WF: Wir freuen uns, dass es geklappt hat, „Johnny Malibu“. Wie oft warst du denn schon im echten Leben in den USA, möglicherweise auch in Malibu?

JM: Tatsächlich war ich dieses Jahr erst in den USA, die Reise begann in Las Vegas und ging dann über den Grand Canyon und Monument Valley weiter über Antelope Canyon, Brice Canyon und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten bis nach L.A. Kalifornien und da war ich selbstverständlich auch am Malibu Beach.

WF: Ich hatte auf Instagram auch Bilder gesehen. Ich glaube das die Serie „Baywatch“ dort gedreht wurde und dein Gimmick möglicherweise eine Anlehnung an die Serie bzw. die „gutaussehenden“ Rettungsschwimmer angelehnt ist, richtig?

JM: Ja absolut. Die Inspiration für das Gimmick Johnny Malibu beruht auf der Serie „Baywatch die Rettungsschwimmer von Malibu“.
Deswegen war es mir auch so wichtig in diesem Urlaub den Ort zu besuchen, um einfach mal diese Verbindung zu spüren.
Gedreht wurde die Serie tatsächlich am Zuma Beach, ein Strand 9 Milen westlich von Malibu Beach.

WF: War es die Serie an sich, bist Du ein Kind der 90er oder warum bzw. was hat die Serie für dich ausgemacht? Hasselhoff?

JM: Also erstmal, auch wenn man es nicht sieht, bin ich sogar ein Kind der 80er 😅…
Und natürlich war Hasselhoff cool in der Rolle, allerdings hat er mir in der Rolle als Knight Rider noch besser gefallen. Wenn ich Baywatch gesehen habe dann war es eher wegen der Damen, wie z.B. Pamela Anderson😉

Ich habe mir das Gimmick allerdings nicht gewählt, weil ich Fan der Serie war, sondern weil ich im Training und in einem Brainstorming mit meinem Trainer MURAT AK einen Charakter für mich finden wollte, den es bisher in Wrestling Deutschland noch nicht gibt. Insgesamt war die Auswahl natürlich groß an Charakteren die es noch nicht gibt, es musste allerdings auch zu mir als Persönlichkeit passen. Tatsächlich ist der erste Funken dieser Idee gekommen als ich mir den Ring meiner Wrestling-Schule YAWARA angesehen habe.

Die hellblaue Matte und die Ringseile außen rum, das sah eigentlich aus wie ein Pool. Und da entstand die Idee, dass es einen Rettungsschwimmer im Wrestling noch gar nicht gibt.

WF: Jetzt muss ich zugeben, dass ich auch ein fan von Knight Rider war/ bin und „Michael Knight“ im Norden leider schon vergeben ist. Wäre das eine Option gewesen? Also wurde es der Rettungsschwimmer. DAS zwingt dich ja fast, ordentlich zu trainieren, damit der Oberkörper passt?!

JM: Niemals wäre ich auf die Idee gekommen den Michael Knight aus der Serie zu verkörpern. Vor allem weil es schon einen absoluten Spitzen Wrestler mit diesem Namen gibt, unter dem ich auch schon ein Seminar besuchen durfte.
Außerdem steige ich ja nicht in den Ring um eine Serienfigur zu adaptieren oder zu kopieren, ich bin ja nicht „Mitch Buchannon“, ich bin Johnny Malibu.

Unabhängig davon in welche Richtung als Character ich mich entwickelt hätte, für mich gehört das Fitnessstudio zu meinem Lebensinhalt.
Körper und Geist sind sehr eng miteinander verbunden und geht es deinem Körper gut dann geht es auch deinem Kopf gut.
Ich kann jedem nur empfehlen, als guten Vorsatz für das neue Jahr, besser heute als erst im Januar vielleicht auch im Fitnessstudio seinen Ausgleich zu suchen.
Außerdem schützen mich gewisse Muskeln auch vor Verletzungen.
Die Muskulatur dient also nicht nur der Optik, sondern auch der Athletik. Um im Ring nicht nur gut auszusehen, sondern auch entsprechend performen zu können.

WF: Wieso hast Du Dich für den Namen „Johnny“ entschieden?

JM: Ich habe es so gemacht wie einige Wrestler. Ein Bryan Danielson hieß Daniel Bryan, ein Michael Shawn Hickenbottom heißt Shawn Michaels…. also findet sich irgendeine Version von John, Johnny oder ähnlich, an irgendeiner anderen Stelle in meinem bürgerlichen Namen😉

WF: Seit wann trainierst Du im Gym und wie streng bist Du zu Dir selbst mit der Ernährung?

JM: Also ich trainiere schon seit Jahren im Fitnessstudio, verletzungsbedingt gab es natürlich die ein oder andere Pause. Angefangen habe ich schon in meinen 20ern.
Mit der Ernährung halte ich es so dass alles was dir Energie geben kann erstmal in den Körper reingehört. Sowohl Kohlenhydrate als auch Proteine. Früher habe ich den Fokus auf Proteine gelegt, bis ich festgestellt habe, dass man aus Kohlenhydraten deutlich mehr Power ziehen kann. Und die Proteine dann dazu dienen die Muskeln aufzubauen und zu regenerieren. Aber wir wollen hier ja keine Dissertation über Stoffwechsel schreiben.
Also ob Reis oder Nudeln oder Rindfleisch oder Hühnchen, erstmal kann alles rein, wichtig ist nur, dass man trainiert und dem Körper die Möglichkeit gibt die Energie in Muskeln umzusetzen. Nur eine Sache da achte ich schon drauf, ich versuche Fette zu vermeiden. Also fetthaltige Gerichte oder den „dicken Fett“ Rand vom Kochschinken z.B.: zu entfernen. Und Fastfood sollte es auch nur im äußersten Notfall geben, wenn nichts anderes mehr geht. Dann lieber einen großen Grillteller beim Griechen mit ordentlichem Fleisch.

WF: Wie sieht es mit Zucker & Alkohol aus? Kennst Du auch einen „Cheat Day“?

JM: Zucker ist ein Kohlenhydrat und Kohlenhydrate sind Energie. Die gehören wie gesagt in den Körper. Man darf sie nur nicht im Körper schlummern und zu fett werden lassen….
Alkohol trinke ich überhaupt nicht, genauso wie ich nicht rauche.
Man kann proteinreiche und gute Ernährung auch lecker gestalten das ist gar nicht so eintönig wie man denkt. Ich bestelle immer ganz tolle Produkte bei der Cookiefactory in Wesel. Die Stellen Protein Cookies her, die schmecken einfach wie Süßigkeiten sind aber extrem Proteinhaltig.

WF: Danke für all diese Infos, jetzt gehen wir langsam an die „Wrestling Materie“! Du hattest Murat AK bereits als Trainer erwähnt. Wann begann für Dich dieses Wrestling – erinnerst Du Dich was Du gesehen hattest und warum Du das auch machen wolltest?

JM: Wrestling begann für mich mit dem ersten Event und dem ersten großen Match an dass ich mich erinnern kann, und das war WrestleMania VI mit dem Main Event Hulk Hogan gegen Ultimate Warrior.
Der Ultimate Warrior hatte mich damals direkt in seinen Bann gezogen, dieser Körper und diese Ausstrahlung, die laute schnelle rockige Musik… wann hast du gesehen und selbst über alte Fernseher ist damals die absolute Power (Ultimate Power) in die Wohnzimmer übertragen worden!!!

WF: Also war klar, „das will ich auch machen!“. Wann hast du das erste Mal trainiert und wo denn genau?

JM: Damals war das sowas großes, dass ich niemals geglaubt hätte selber Teil vom Wrestling werden zu können.
In meinen körperlich besten Jahren, also in meinen 20ern, habe ich dann nirgendwo die Chance gesehen im näheren Umfeld mit dem Training anzufangen. Wie du vielleicht weißt, war es auch gar nicht so einfach dort reinzukommen. Und ich glaube zu der Zeit waren auch nur Leute gefragt die entweder deutlich über 1,80m groß waren oder mindestens 100 Kilo auf die Waage gebracht haben. Das trifft ja beides auf mich nicht zu, also habe ich mich damals noch nicht in der Wrestling Welt gesehen.

Viele Jahre später, im Januar 2020, quasi in meinem dritten Frühling, habe ich dann zufällig von der Yawara Kampfsportschule in Kiel erfahren und das dort professionelles Wrestling Training angeboten wird. Ich habe mir gesagt, das gehört zu den Sachen die ich in meinem Leben wenigstens einmal ausprobiert haben will. Anfangs ging es mir auch wirklich nur darum das Training machen zu dürfen. Also bin ich voller Ehrfurcht dorthin gegangen, voller Respekt vor dem Wrestling Business und habe dann nach dem zweiten Probetraining meinen Trainer Murat AK gefragt ob es denn möglich wäre, dass ich weiterhin kommen dürfte. Sein Daumen ging hoch und von da an ging es voran.

WF: Wie groß bist du denn, wenn ich mal so direkt fragen darf? Und hat dich „nur“ Murat AK trainiert?

JM: Ich bin stattliche 1,75 m also in einigen Ländern ein Riese… oder zumindest im Mittelalter. Bei Yawara wurde ich wie gesagt trainiert von Murat AK. Allerdings gibt auch APU Singh des Öfteren Training bei uns. Ich habe aber auch schon Seminare bei diversen Profis absolviert um mein Können weiter zu verbessern. Unter anderem bei Teoman /Lucky Kid, Pascal Spalter, Orlando Silva, Bad Bones, Michael Knight, Marius Al-Ani, Hektor und Tarkan Aslan.

WF: Du sprichst selbst Dein Alter an, bist also „vermutlich“ keine 20 mehr 😉
Wie geht es dir heute so nach einem Match, wie verläuft die Regenerierung und wie ist es, den Traum zu leben? Ich selbst bin auch schon 2 bis 3 Jahre dabei und lebe / liebe es wie am ersten Tag aber du bist halt der Typ, der in den Ring steigt?!

JM: Ja richtig ich bin keine 20 mehr, aber ich fühle mich zumindest noch so und so lebe ich auch. Zwar nicht wie Anfang 20, eher wie Ende 20, aber das ist für mich völlig okay.
Es gibt ja dieses Sprichwort; „Man ist so alt wie man sich fühlt“ und im Moment fühle ich mich noch so, dass ich das noch eine ganze Weile machen kann.
Wie es mir an dem Tag nach dem Match geht ist immer abhängig davon wie lang oder wie hart das Match gewesen ist.
Es gibt Tage da stehe ich am Tag danach auf als hätte ich am Tag davor einfach nur trainiert. Aber es gibt auch Tage da stehe ich am Tag danach auf als wäre ich am Tag zuvor 120 Minuten im WM-Endspiel gewesen. Das ist bisher aber eher die Ausnahme. Auch das führe ich auf mein regelmäßiges Training im Fitnessstudio und auf die gute Ernährung zurück.

WF: Wie lange dauerte es, bis du Dein Debut feiern durftest und warst du damals schon „Johnny Malibu“? Wie verlief dein erstes Match und gegen wen?

JM: Mein Debüt hatte ich dann Corona-bedingt erst im April 2022. Im Jahr 2020 und 21 lag ja nicht nur das komplette Wrestling Business lahm.
Auch am Strand von Kalifornien hatte ich in der Zeit so gut wie nichts zu tun….
An diese Zeiten wollen wir uns gar nicht erst erinnern.
Das Debüt war natürlich dann in meiner Heimat Promotion bei Yawara-Wrestling gegen Malte Magnifico… welches er nur unter Zuhilfenahme seines Zirkusdirektor-Gehstocks gewinnen konnte… dieser Nichtschwimmer.

WF: Unter uns: Wie gut schwimmst Du? Ich nehme an, dass du mindestens das „Seepferdchen“ Dein Eigen nennen kannst? Warst du in Malibu auch mal im Meer?

JM: Also sagen wir mal so, ich kann mich auch ohne Boje im Wasser bewegen und habe letztens eine Disziplin absolviert welche sich Kleiderschwimmen nennt.
Und selbstverständlich bin ich am Malibu Beach auch ins Wasser gesprungen denn wenn man schon mal am Pazifik steht, da kommt man so schnell nicht wieder hin.
Pazific ist aber auch kein Vergleich zu den seichten Ostseewellen hier am Strand von Kalifornien (in Schönberg bei Laboe).

WF: Kleiderschwimmen hört sich nach erschwerten Bedingungen an, zusätzlichem Gewicht etc. – Bitte verrate uns, was hier Voraussetzung und Ziel ist?!

JM: Ziel ist es 100 m mit Kleidung (Dünne Jacke und lange Hose ohne Schuhe) in 4 Minuten zu schwimmen und anschließend die Kleidung im Wasser auszuziehen und an Land zu schmeißen, ohne dabei Kontakt zum Boden oder zum Beckenrand herzustellen.

WF: Trittst Du da gegen andere an oder machst Du das „nur für Dich“ und versuchst das umzusetzen? Respekt!

JM: Das ist so etwas wie ein Leistungs- oder tauglichkeitsnachweis im Rahmen von individuellen Grundfertigkeiten.
Hat in diesem Fall natürlich etwas mit Schwimmfähigkeit zu tun.

WF: Ich finde das toll, dass du im privaten Leben echt auch was mit „schwimmen“ am Hut hast. Gibt es noch andere Sportarten die dich begeistern oder persönlich begeistert haben? Was macht Johnny außerhalb des Seilgevierts und was hört er für Musik?

JM: Nimm Wrestling interessiert mich natürlich noch Fußball.
Früher habe ich selber gespielt aber das wurde mir dann zu gefährlich mit den Verletzungen…dann lieber Wrestling.
Fußball verfolge ich jetzt nur noch am TV oder live im Stadion.

Ansonsten mache ich alles gerne was irgendwie mit Sonnenschein und schönem Wetter zu tun hat. Ich bin absoluter Freund des Sommers und der Sonne. Sei es nur am Strand liegen oder doch aufpassen…
Musikalisch stehe ich voll und ganz auf Rockmusik. Klassischer Rock, moderner Rock, aber auch Rock n‘ Roll der 60er und 70er. Ich mag authentische Musik, echte Handarbeit eben mit E-Gitarre und Schlagzeug.

WF: Komm, nenn ein paar Bands, die du immer wieder hören kannst?!

JM: Musikalisch finde ich die alten Sachen von z.B Elvis und ABBA cool.
Aus der Neuzeit höre ich aktuell Liedermacher Falk. Kann jeder mal reinhören, wenn er Lust hat, einem coolen Typ aus Wuppertal der mit der Gitarre vor dem Bauch witzige, nachdenkliche und sarkastische Texte vertont, zuzuhören.
Und seit jeher höre ich Rockbands wie „Die Ärzte“ oder „Böhse Onkelz“.
Es gibt aber hier oben in Kiel auch eine richtig coole Band, „Die Denkedrans“.
Deren Song „Dankeschöns“ verwende ich bei Instagram auch immer, um mich bei meinen Freischwimmern für das Teilen von Postings oder für das liken von Postings zu bedanken.

WF: Wie wichtig ist Social Media für Johnny Malibu?

JM: Ich pflege Instagram, so dass mir die Freischwimmer deutschlandweit oder auch international folgen können. Hier lade ich auch ständig Bilder hoch was gelaufene Matchhighlights betrifft. Oder es gibt Matchankündigungen für zukünftige Shows an denen ich teilnehme. Ihr findet mich bei Instagram unter @johnny_malibu_wrestler

WF: Johnny, wie sehen Deine Ziele aus? Länder wo du unbedingt im Ring stehen möchtest, Wunschgegner, Titel?

JM: Mein Ziel ist es erstmal Wrestling solange wie möglich auf einem guten Level machen zu können und möglichst verletzungsfrei zu bleiben.
Länder in denen ich gerne im Ring stehen möchte sind eigentlich ringsum Deutschland in Europa gestreut. Für mich geht es demnächst wohl erstmal nach Dänemark und Kontakte in die Niederlande und nach Schweden sind auch schon hergestellt.

Aber Spanien, Italien, Polen sowie Österreich und die Schweiz wären für mich auch Mega interessante Ziele. Ob für dauerhafte Bookings oder einmalige internationale Erfahrungen wird sich dann zeigen und ergeben. Ich denke mal ein Rettungsschwimmer wird einfach überall benötigt, nicht nur in Küstennähe, Wasser gibt es überall.

Zu meinen Wunschgegnern gehört derzeit APU Singh, er hält einen Titel den ich mir um meine Hüften auch ganz gut vorstellen könnte.

Und wenn ich irgendwann das Level erreicht habe wäre es mir eine absolute Ehre den Ring mit Bad Bones teilen zu dürfen, gleiches gilt für Männer wie Pascal Spalter und Marius Al-Ani. An dieser Stelle auch ein trauriger Nachruf an den großartigen „VeterAAn“ Absolute Andy. Sein Ableben kam für mich sehr überraschend und hat mich tief betroffen gemacht.

Titel kann man sich nicht wünschen, man muss sie sich erarbeiten. Also wünsche ich mir keinen Titel, bis ich irgendwann davor stehe mir ein Titelmatch erarbeitet zu haben. Und dann ist es auch egal welcher Titel meine Boje schmückt.

WF: Wir haben mit Andy wirklich einen tollen Menschen mit einem Feeling füs Biz verloren. Ein Franke, der Backstage bei wXw soviel geleistet hat und auch im Ring / Mic immer begeisterte. Wir schließen und Deinen Worten sehr gerne an.

Danke für dieses interessante Interview. Alles gute für Dich und bleib gesund! 😊

JM: Ich habe zu danken und immer daran denken nicht so weit raus schwimmen und wenn doch versichere dich dass ein Rettungsschwimmer in der Nähe ist!

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