Kolumne: „Große Klappe, Kurze Texte #3: „Atemlos durch die Nacht!“(30.09.2018)

„Atemlos durch die Nacht“

Diesen „Meilenstein“ der Musikgeschichte gab es im Jahr 2013 zwar noch nicht, ich hätte ihn jedoch in der Nacht nach meinem ersten Training im HotSpot als Maintheme meines Lebens verwenden können.
Mit schwerem Atem und höllischen Schmerzen im Rücken lag ich in der Nacht von Sonntag auf Montag wach in meinem Bett. Unterbrochen wurde die Tortur vom Holen einer Wärmflasche, Rotlichtbehandlung und dem Einwerfen einer Schmerztablette.

Ich weiß heute noch, dass der Schmerz schlagartig um 6 Uhr verschwand (zumindest habe ich da die Uhr zuletzt gesehen). Am Montagvormittag erfuhr ich von meinem Arzt, dass sich durch eine ungewohnte oder blöde Bewegung wohl ein Muskel verklemmt hatte. Ich fragte den Doktor darauf, ob ein mehrmaliges „auf den Rücken fliegen“ eine solche ungewohnte Bewegung sein könnte…. Der Arzt murmelte darauf nur in seinen Bart.

„Besser du gewöhnst dich gleich daran“ meinte Dean Jazzman mit einem dreckigen Grinsen, bei unserer nächsten Trainingseinheit in Allersberg zu mir. Mit Jazzman hatte ich einen symphytischen Wrestler an meiner Seite, welcher mir mit viel Geduld und Herzblut die Grundlagen des Sports näherbrachte. Durch die Anzahl der Trainingsteilnehmer war es klar, dass ein Gruppentraining in Allersberg nicht ganz so fordernd ist. Mit Bruder Chaos und Chase Jenkins waren zu diesem Zeitpunkt zwei tolle Menschen in Allersberg dabei, mit welchen ich mich sehr schnell anfreundete und auch heute noch Wegbegleiter, Kollegen und Freunde nennen darf…. Aber ich schweife ab…

Da ich jetzt gleichzeitig einen Jahresvertrag bei Alex Wright abschloss, konnte ich beinahe jeden Sonntag bzw. Samstag ein Training in Allersberg oder in Heßdorf besuchen. Spätestens durch das oben beschriebene „nächtliche Problem“ (Falls du jetzt denkst ich wäre Bettnässer, lies bitte den ersten Absatz nochmal 😛 ) war klar, dass ein Einzeltraining bei Alex eine durchaus härtere Gangart ist. Ich bekam alle Jahrestermine auf einmal geschrieben und richtete meine persönliche Jahresplanung und meinen Kalender nach diesen wertvollen Einheiten aus. Immerhin hätte ich bei einem Nichterscheinen fast 100 Euro zum Fenster rausgeworfen. Klar wurde bei dieser Planung, dass Familie und Freunde zurückstecken müssen. Ein Trainingstermin fiel auf die Konfirmation meiner Cousine, ein Anderer lag direkt in der Prüfungszeit der Uni und ein Dritter am Geburtstag eines Freundes.

Oft war es möglich mehrere Dinge unter einen Hut zu bringen. Auf einer Feier kann man natürlich auch später erscheinen. Abstriche musste ich dennoch machen und kann von Glück reden, dass meine Freunde, Familie und vor allem Freundin dafür genug Verständnis hatten (und haben). Einen Monat später war es soweit. Mein zweites Training im HotSpot stand an. Knapp 45 Minuten zu früh kam bei himmlischen Temperaturen an der Halle an. Als ich die Halle betrat war kein Alex Wright zu sehen. Dafür trat ein junger, Kurzfrisur tragender Adrian Severe an mich heran und meinte: „Ich hoffe du bist nicht enttäuscht, dass du heute mit mir trainieren musst“.
Meine Enttäuschung darüber hielt sich wirklich in Grenzen. Zwar war Adrian damals noch kein WWE „Cruiserweight Classic“ Teilnehmer oder NXT Superstar, jedoch kannte ich ihn als absolutes Aushängeschild der NEW. Neben einem mindestens genauso harten Warm- UP wie vor einem Monat sowie den obligatorischen Judorollen und Fallübungen zweigte mir Adrian ein paar neue Griffe sowie Submissions, von denen ich bis dato noch nie gehört hatte.

Der erste NEW World Heavyweight Campion V.I.P. trainierte gleichzeitig einen anderen Anfänger. Mit diesem sollte ich zum Abschluss einen Probekampf vorzeigen. Mit einem DDT durfte ich das Trainingsmatch schlussendlich für mich entscheiden und bekam danach von beiden Trainern ausführliches Feedback. Trotz aller Freude, allen neuen Erfahrungen und netten Begegnungen bleibt der Schmerz nach dem Training nicht ganz aus. Mit einer gestauchten Zehe und Muskelkater im Nacken verließ ich am Abend den HotSpot und fuhr absolut platt aber voller Stolz nach Hause…

Mehr dazu in Ausgabe 4,

Dani Psych

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