WF: Wir freuen uns, Dich den Fans etwas näher vorstellen zu dürfen, eine Hälfte der „Poster Boys“ und der aktuelle (frisch gebackene) EWS Hardcore Champion – Don Sheen! Wie fühlt es sich an „Hardcore Champ“ zu sein und ist es ein Stil der dir liegt? Auch Death-Matches evt.?
DS: Hi, freut mich auch total, dass es endlich geklappt hat. Der Hardcore Titel bedeutet einiges für mich. Durch den Gewinn der Championship bin ich der erste Grand Slam Champion in der Geschichte der EWS. Ich habe jeden Titel in der EWS gewonnen und werde auch mit dem Hardcore Titel stolz durch die Gegend reisen. Ich mag Hardcore Wrestling wenn es sich aus einer guten Story ergibt und einzelne Spots gut aufgebaut sind. Ich werde denke ich niemals der pure Deathmatch Wrestler werden aber ich denke, dass das genauso seine Daseinsberechtigung hat und seine Fans. Ich werde aber in keinem Match zurückschrecken meinen Gegner zu malträtieren. Selber Schuld wenn man sich mit dem Hardcore Boi in den Ring begibt.
WF: Wer Dich bis jetzt im Ring gesehen hat wird Dich wohl eher Als Heel erlebt haben, oder trittst du vereinzelt auch als Face auf?
DS: Genau. Also momentan bin ich eigentlich so gut wie überall Heel, wo ich auftrete, jedoch habe ich auch eine längere Zeit als Face hinter mir. Ich muss aber sagen, dass mir Heel unterm Strich denke ich besser liegt. Auf jeden Fall macht es mir selber deutlich mehr Spaß so zu arbeiten.
WF: Es ist auch toll, Heat zu ziehen, habe das bei dir und Sixx ja erlebt, das klappt ganz gut. Wie war die Zeit als Face, eher langweilig(er)? Für dich?
DS: Ich würde nicht direkt sagen langweilig. Also ich habe daran ja auch Spaß und die Reaktionen bekommenm die ich haben wollte. Ich finde nur insgesamt, dass sich der Don Sheen Charakter mehr als Heel definieren lässt. Das Ganze „Glanz, Glamour und Champagner“ Ding würde ich persönlich glaube ich auch lieber ausbuhen wollen, als es zu bejubeln. Ich denke einfach, dass Heel zu sein in der Hinsicht deutlich facettenreicher ist und mehr Schichten hergibt. Und 2024 sind die Barrieren zwischen Heel und Face ja sowieso immer etwas blurry.
WF: Vor allem kannst Du über dich selber lachen, was ich toll finde. Wir hatten in Landshut (meine ich) vor dem Event eine Runde, wo auch Du über Dich lachen konntest. Wie man sieht, bist du kein Top Athlet aber trotzdem Poster-Boy! Wie seid ihr denn auf diesen Namen gekommen?
DS: Ich finde, in dem Business, gehört eine gewisse Selbstironie einfach dazu. Es ist am Ende des Tages immer noch Unterhaltung und da will ich einfach versuchen möglichst viele Bereiche abzudecken. Comedy ist in dem Fall immer ein wichtiger Faktor. Es darf nur nicht Überhand nehmen. Ich denke eine gute Mischung ist da optimal.
Der Posterboys Name war tatsächlich Recht zügig gefunden. Wir haben paar Namen durchgesprochen, aber Posterboys hat bei uns beiden direkt dieses „Klicken“ ausgelöst. Geht gut von der Zunge, bringt unseren Charakter direkt over, international anwendbar und hat einen guten Klang. Außerdem repräsentiert der Name unser Gimmick denke ich ziemlich gut. Denn jedes Poster auf dem wir nicht zu sehen sind, ist eben nur ein Plakat.
WF: Warst Du als Face schon „Don Sheen“? Bei „Don“ denke ich immer an einen Paten, ein Mafioso. Wie bist Du darauf gekommen, dich so zu nennen?
DS: Yes. Ich glaube der Name ist durch Don Corleone etwas assoziiert mit der Mafia. Unterm Strich ist die Antwort aber ziemlich kurz. Don ist einfach nur eine etwas abgewandelte Kurzform von meinem vollen Namen – Dominik
WF: Fangen wir mit Deinem ersten Training an, wie seriös war das, wo und mit wem ging es für Dich los?
DS: Mein erstes Training war damals 2016 bei der EWS. Das Training wurde damals von Nobody aka Hary Haas und „Crimson the Butcher“ geleitet. Ich bin damals mit einem Klassenkameraden aus der Oberstufe ins Training. Wir wurden super behandelt und uns wurden im ersten Training erstmal die ganzen Basics gezeigt und angefangen mit diesen. Also Bumps und Rollen. Nach dem Training wurde klar Interesse an uns gezeigt und direkt paar Tipps mit auf den Weg gegeben. Das hat das ganze etwas geebnet.
WF: Welche Seminare konntest Du bisher besuchen und mit wem so trainieren?
DS: Oh, das waren einige. Ich hoffe ich bekomme noch alle zusammen. Keel Holding, Joe E Legend zweimal, Alpha Female, zweimal Zac Zodiac, Michael Kovac, Chris Masters, Ahmed Chaer, Crazy Sexy Mike und die Pretty Bastards. Ich hoffe ich habe niemanden vergessen. Ansonsten habe ich mal in der WxW Academy trainiert und war da im Ring mit Leuten wie Robert Dreissker, Rotation, Yuval Goldschmit, Elijah Blum und natürlich noch weitere Academy Schüler.
WF: Du trittst oft als Singles Wrestler an, aber auch im Team. Gibt es was, was Dir besser gefällt?
DS: Ich persönlich mag beides, liebe aber Tag Team Wrestling. Ich finde im Tag Team hat man einfach nochmal ein paar mehr Möglichkeiten andere Stories zu erzählen wie in Singles Matches. Außerdem ist Tag Team Wrestling nach wie vor leider eher eine Nische, die gefüllt werden muss. Aber wie gesagt, ich liebe das Wrestling an sich als Ganzes und steige auch super gerne als Singles Competitor in den Ring.
WF: Ist es was, was Dir damals als Fan schon gefallen hat, Tag Teams, die Heels? Oder wer hat Dich zum Wrestling Fan gemacht damals?
DS: Ich glaube es war mehr das Gesamtprodukt an sich. Die vielen verschiedenen Charaktere, die Storylines und vor allem die Begeisterung. Besonders angetan haben es mir früher Batista und Jeff Hardy. Später und bis zum heutigen Tage bin ich großer Dolph Ziggler/Nic Nemeth Fan. Prinzipiell fand ich Heels zwar cooler, aber das war nie ein ausschlaggebender Faktor. Ich denke eher die Charaktere waren vielschichtiger als die 0815 Good Guys.
WF: Jetzt kommst Du nach Hause und sagst Deiner Mama, Du wirst „Wrestler“, wie reagierte man da daheim und spielte aktiver Sport für Dich vorher auch eine Rolle?
DS: Die hat mich da direkt unterstützt von Anfang an. Als Mama macht sie sich natürlich bis heute Sorgen, aber ich denke es wäre auch komisch, wenn es anders wäre. Meine Mama ist sehr supportive und wirbt auch immer wieder bekannte von ihr für Shows in der Nähe an. Ich habe früher einige Jahre Taekwondo gemacht, aber vor allem habe ich im Verein Fußball gespielt und war nebenbei noch Schiedsrichter. Das hat sich durch das Wrestling aber dann nicht mehr vereinbaren lassen, weil es einfach zu viel Zeit in Anspruch nimmt.
WF: Ist Fußball noch ein Hobby – Welcher Verein?
DS: Hin und wieder geh ich noch Kicken mit den Jungs, aber wirklich selten. Schauen tu ich aber bis heute. Auch gerne Mal im Backstage. Ich bin großer Werder Bremen Fan. Wenn’s mal ins Stadion geht, bin ich gerne in meinem Wohnzimmer in Unterhaching.
WF: Welche Hobbys hast Du noch so und verrätst Du uns, was du beruflich machst?
DS: Meine Hobbies sind ziemlich Standardmäßig würde ich sagen. Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Familie und abends schau ich gerne Mal eine Serie oder spiele eine Runde Playstation oder Nintendo. Das Ausgefallenste ist vermutlich, dass ich Recht großes Interesse für Geographie habe und mich ganz gut mit Flaggen auskenne. Beruflich bin ich Hörakustiker, das lässt sich gut mit allem vereinbaren.
WF: Was zockst Du denn gerne so und welche Top 3 Serien würdest Du empfehlen?
DS: Am liebsten spiele ich FIFA, Gran Turismo 7 und Pokemon. Klare Serienempfehlungen sind Cobra Kai, Avatar – Herr der Elemente und American Horror Story
WF: Du bist jetzt knapp 8 Jahre aktiv, welches Match oder welche Fehde würdest Du als persönliches Highlight nennen?
DS: Das dürfte ziemlich sicher die ganze Posterboys/Dan/Rough Riders Story von letztem Jahr, plus Bikers Brawl Match in Möhrfelden Walldorf bei Fightback Wrestling sein. Da hat glaube ich einiges gestimmt. Der gesamte Build Up bis zum großen Blow Off war denke ich, gut umgesetzt und die Crowd Reactions haben uns da Recht gegeben.
WF: Wie oft schaust Du Dir heute noch Wrestling an, dieses Wochenende ist Wrestlemania, bist Du dabei?
DS: Ich schaue vermehrt Highlight Clips auf YouTube. Für ganze Shows fehlt meistens die Zeit. Premium Live Events oder PayPer Views Versuche ich mitzunehmen was geht, aber das hält sich auch im Rahmen. Wrestlemania ist natürlich eine Pflichtveranstaltung. Ich denke, da werden wir am Samstag nach unserer EWS-Show in Landshut uns noch zusammensetzen und den ersten Tag zusammen schauen.
WF: WO bist Du aktuell überall zu sehen, konntest Du auftreten und hast Du noch bestimmte Ziele, Promotions, Länder? Juckt dich noch was ganz bestimmtes?
DS: Ich bin aktuell fest im Roster bei EWS, Fightback Wrestling, GWP, CoW, Wrestling Switzerland, OWG und CWG (Da kann ich wegen Terminüberschneidung aber leider nur eine Show wahrnehmen). Ich nehme prinzipiell alles gerne mit, was ich bekomme und arbeite super gerne mit verschiedenen Promotions zusammen. Ich bin offen für alles.
Besonders reizen würde mich aber definitiv mal England. Ansonsten würde ich gerne den Sprung ins europäische Ausland machen. Da gibt es so viele Promotions die unter Radar laufen, in Italien oder Frankreich zum Beispiel. Der große Traum wäre natürlich die USA oder Japan, aber das ist aktuell denke ich noch etwas unrealistisch, sofern ich nicht gerade im Urlaub da bin. Ich versuche meine Ziele nie zu hoch zu stecken, sondern eins nach dem anderen zu erreichen. In Deutschland bin ich inzwischen gut rumgekommen. Der nächste Schritt wären eben die umliegenden Länder.
WF: Dann wünschen wir Dir noch viele weitere, aktive Jahre und bedanken uns für das Interview!
DS: Vielen Dank. Ich habe zu danken!