Jacky Go im WrestlingFever.de Interview (16.10.2023)

WF: Schön das es geklappt hat Jacky, es freut uns dich den Fans näher vorstellen zu dürfen! Wie geht es Dir?

JG: Mir geht es gut, danke! Und selbst?

WF: Alles super! Mit „Jacky Go“ haben wir ein neues deutsches und weibliches Talent, weißt Du noch wann Du das Wrestling für Dich entdeckst hast?

JG: Ich habe bereits als Kind Wrestling verfolgt, letztendlich hängen geblieben bin ich tatsächlich bei The Rock & Co. Auch dass die Frauen immer stärker dargestellt wurden, hat mich fasziniert.

WF: Früher wurden gerade bei WWE & WCW die Frauen eher als Augenschmaus, bzgl. als „netter Zusatz“ eingesetzt. Wrestlerisch änderte sich (finde ich), dass erst mit Trish Stratus und Lita (welche aber auch im Ring glänzen konnten). Wie hats Du das empfunden und wie gefällt dir das WWE Produkt um Asuka, Charlotte, Rhea etc. heute so?

JG: Gerade Lita, Trish, Victoria, Mickie, Jaqueline & co haben so viel verändert! Ich habe auch immer noch eine alte Lita-Kette ^^ Als Mädchen war es toll, dass die irgendwann „richtig“ mitgemischt haben statt nur als hübsches Anhängsel mitzulaufen. Die Wrestlerinnen heutzutage haben eine enorme Athletik, die beeindruckend ist! Aber die Geschichten waren MMN damals teilweise mitreißender.

WF: Du lässt dich ja auch Des Öfteren professionell ablichten und teilst auch „ab und zu“ dass ein oder andere Bild. Denkst Du, dass die Frauen genrell immer noch eher als „Objekt“ oder sexy Beilage gesehen werden? Wie empfindest Du das aktuell auch im Wrestling Business?

JG: Nun ja… jede Frau sollte sich darüber bewusst sein, welche Vorzüge sie hat und diese stilvoll zu zeigen ist ja nichts Falsches. Ob nun ein – mehr oder weniger – trainierter Mann in knappen Hosen posiert oder einfach nur ein Bild am Strand postet oder eine Frau, die ihren Körper mag, sollte da tatsächlich keinen Unterschied machen. Der Respekt sollte nicht verloren gehen, ich reagiere auch nicht auf eindeutige Nachrichten. Wir Frauen trainieren ebenso wie die Männer um im Ring fit zu sein. Das sollte niemand vergessen 😉

WF: Ich denke das ist auch dem Social-Media Zeitalter geschuldet, also bekommst Du nicht nur anzügliche Kommentare, sondern auch Nachrichten?

JG: Klar… aber wie du sagst, das ist das Social-Media Zeitalter und damit muss man – nicht nur als Frau wohlgemerkt – dann doch rechnen.

WF: Wie gehst Du damit um, sicherlich sieht man den ein oder anderen auch mal bei einer Show, oder sind es eher Menschen die mit Wrestling nichts zu tun haben?

JG: Es ist tatsächlich gemischt, aber grundsätzlich trauen sich Menschen ja in der Hinsicht online mehr als in Echt. Solange es bei „mal einer Nachricht“ bleibt, habe ich kein Problem damit demjenigen auch auf Shows zu begegnen… wenn es zu viel wird, muss man halt mal reden.

WF: Lass uns wieder zum Wrestling kommen. War für Dich damals als Kind schon klar, dass du das auch mal machen möchtest und WAS fasziniert Dich so, auch heute noch?!

JG: Als Kind hat man halt mal „Wrestling gespielt“, als Teenie wollte ich dann zum Kickboxen, aber daraus wurde nichts… letztendlich fing ich später mit Fitness an bis ich dann doch den Schritt zum tatsächlichen Training gewagt habe. Was mich daran fasziniert: Es ist ein Abtauchen in eine andere Welt, für einen Moment alles vergessen und sich durch die Akteure in verschiedener Form unterhalten lassen. Seien es nur Stories mit speziellen Matches, Highflying-Action oder eben auch Frauen, die sich in der „Männerdomäne“ beweisen.

WF: Spielt das „normale“ Fitness Training noch eine Rolle oder trainierst Du heute „nur“ noch Wrestling und bist im Gym?

JG: Ich bin ein kleiner Gym Junkie ^^ Fitnesstraining & Yoga sind meine Leidenschaft & auch Beruf. Dazu gehe ich auch sehr gerne zum Jiu-Jitsu oder teste andere Sachen – zusätzlich zum Wrestling Training.

WF: Also hat Dich Sport immer begleitet. Wann begann Deine Wrestling-Reise, sprich, ab wann hattest Du Wrestling trainiert?

JG: Immer nicht, ich war ein mopsiger Teenager, mit Fitnesstraining habe ich ja erst später angefangen. Mein 1. Training ist tatsächlich schon länger her und war eher ein an schnuppern, was sich dann aber mit dem Studium sehr geschnitten hat. Wirklich längerfristig war ich dann erst bei der wXw (u.a. mit Norman Harras), wo ich dann aus persönlichen Gründen allerdings eine Pause einlegen musste und 2021 wieder eingestiegen bin.

WF: Hast Du dann ab 2021 wieder bei und mit wXw trainiert?

JG: Ja, bis ich Ende letzten Jahres berufsbedingt umgezogen bin. Seitdem fahre ich hin, wenn es zeitlich für mehrere Tage passt.

WF: Erzähl uns doch mal von den ersten Trainingseinheiten… wie ist es dir ergangen?

JG: Die Kondition wird natürlich sehr gefordert, da kommt man gerade am Anfang schnell an seine Grenzen! Fallschule ist oft Kopfsache. Es hilft, wenn man ein gewisses Körpergefühl hat. Ohne Schmerzen in der ein oder anderen Form ist wohl noch keiner aus den ersten Einheiten gegangen. Aber das sollte auch keiner erwarten.

WF: Jetzt bist Du auch Frau und ich stelle die Frage bewusst und oft – unterscheidet sich das Training zwischen dir und dem der männlichen Kollegen?

JG: Ich habe bislang zu gut 90%+ mit Männern trainiert. Was an sich gut ist, da man da „stabile Partner“ hat, mit denen man gut arbeiten kann, wohin gehend bei vielen Mädels oft doch noch die Zurückhaltung deutlich wird. Wenn man dann mit Mädels im Ring steht (Match oder Training), muss man sich dann aber ggf. schon anpassen. Was wohl ein deutlicher Unterschied und manchmal auch schwierig für die männlichen Kollegen ist, sind gewisse hormonelle Schwankungen, die z.B. das Energielevel oder das Selbstbewusstsein einfach auch beeinflussen. Das finden „wir“ auch nicht prickelnd, aber im Training muss / sollte man dann trotzdem versuchen sein bzw. ihr Bestes zu geben.

WF: Wie lange dauerte es dann (nach dem Comeback) bis Du endlich vor Publikum auftreten durftest – geschah das schon als aktive Wrestlerin ?

JG: Ich bin ja nicht bei wXw debütiert. Dort hätte es noch länger gedauert, was ich in mancher Hinsicht auch gut gefunden hätte. Ich war 1,5 Jahre „wieder im Training“, bis ich mein 1. Match hatte. Mein 1. Singles war gegen „Keesa the Bambi“ im März dieses Jahres (jetzige CWG) und trotz einiger Patzer meinerseits, gingen die Zuschauer gut mit. Aber ich hätte mir schon eine andere, intensivere Vorbereitungszeit gewünscht.

WF: Kürzlich duftest Du mit einer unserer weiblichen Legenden im Ring stehen: Jazzy „Alpha Female“ Gabert! Wie hat sich das ergeben?

JG: Ich wurde tatsächlich von cOw angefragt, da ich gut gepasst habe. Wir (Warchild & ich) haben La Catrina angegriffen und Alpha Female kam ihr zur Hilfe.  Zunächst war es tatsächlich ein „Wow, ich bin gerade noch so frisch dabei und das ist JAZZY!“ Aber mit ihr zu arbeiten war letztendlich sehr angenehm und eine tolle Erfahrung!

WF: Liegt dir der Heel Charakter, also bist Du lieber „böse“ als „gut“?

JG: Puh… ich glaube, Heel liegt mir mehr, da ich da facettenreicher agieren und Erfahrungen nutzen kann. Face macht aber auch Spaß. Also: Es gibt für alles eine richtige Zeit und einen richtigen Ort.

WF: An welche Orte möchtest du, wrestlerisch, noch hin?

JG: Nova, Fightback, CWG & cOw usw. sind schon super, also alle meine bisherigen Stops waren toll und ich bin auch gerne wieder da! Was natürlich etwas ist, worauf ich noch hinarbeite, ist wXw, einfach weil… Sonst selbstverständlich gerne im Ausland, aber man weiß ja nie, was so alles passiert 😉

WF: Warum nennst Du Dich „Jacky Go“ – Wie bist Du auf dieses Gimmick gekommen?

JG: Nun ja… das hat sich so ergeben wie Jekyll & Hyde… irgendwie war „Jacky“ im Training mein „bitchy“ Alter Ego, Go ist die Abkürzung von meinem Nachnamen, damit kann man gut spielen.

WF: Solltest Du dich verletzen, was wir dir nicht wünschen. Was hast Du studiert, wie lautet Dein Plan B, SOLLTEST du im Besten Fall einen Exklusivvertrag angeboten bekommen, möglicherweise auch in den Staaten?

JG: Ich habe Englisch studiert, bin aber primär Yogalehrerin / Trainerin. Ich bin beruflich grundsätzlich ja recht flexibel, wobei ich natürlich solange im Ring stehen möchte, wie es geht.

WF: Wir wünschen Dir natürlich nur das Beste! Danke, Jacky 😊

JG: Ich danke!

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