WF: Wir freuen uns sehr, den Fans und Promotern in Deutschland ein weiteres, deutsches Talent vorstellen zu dürfen, schön dass es geklappt hat: Christopher Dawson!
CD: Danke für die Einladung!
WF: Wie ich zuletzt gesehen hatte, hattest Du Probleme mit der Nase – Was ist passiert und wie geht es dir aktuell?
CD: In meinem beim ACW „Universe Brawl“ Match am 01.04.23 habre ich kurz nachdem ich in den Ring kam einen Schlag auf die Nase gekriegt, der mir das Nasenbein in einem Stück verschoben hat. Nach der OP musste ich 10 Tage einen Bycast Tragen. Außerdem durfte ich nach der Operation 6 Wochen nicht in den Ring, weil in dem Zeitraum der Knochen noch etwas schwächer ist. Ich musste in der Zeit auch meine Trainingsintensität ein Stück runterschrauben, weil ich bei zu hoher Anstrengung Nasenbluten hatte. Mittlerweile bin ich aber wieder beschwerdefrei und topfit.
WF: Welche Verletzungen hast Du in deiner „Karriere“ bisher erlitten, sehen wir von blauen Flecken ab?
CD: Die meisten Verletzungen hatte ich erlitten, als ich mit dem Training angefangen hatte. Hauptsächlich verstauchte Knöchel und Handgelenke. Ansonsten habe ich mir noch ein paar kleinere Gehirnerschütterungen zugezogen, aber nie was Ernstes.
WF: Du hast bisher bei Alex Wright trainiert, richtig? Wie hat sich das ergeben?
CD: Kurz vor meinem 16. Geburtstag bin ich auf The Wright Stuff gestoßen. Da ich selber ein großer WCW-Fan bin und einiger seiner Matches kannte, war das für mich einfach perfekt.
WF: Mit wem konntest Du bisher so trainieren, evtl. auch Seminare besucht?
CD: Im Training hatte ich oftmals mit Benedikt Schenker aka. Deadsaw und Leo Bronson gearbeitet. Ansonsten habe ich Seminare von Doug Williams und James Mason besucht.
WF: Aber die WCW hast du (aktiv) gar nicht mehr mitbekommen, oder? Wie hast Du zum Wrestling gefunden?
CD: Ich wurde in eine Familie von Wrestling Fans geboren. Meine Großeltern sind schon vor über 40 Jahren Fans gewesen und waren damals bei fast jeder Show auf dem Schützenplatz in Hannover. Dieses Interesse am Wrestling hat sich damals auch auf mich übertragen. Meine Mum selber hat vor allem damals die Anfangszeiten der WXW verfolgt und war dort bei einigen Shows. Dadurch bin ich schon als Kleinkind durch den Ring gekrabbelt. Wie ich dann circa 3 Jahre alt war habe ich dann zufällig im Fernsehen die WWE gesehen, und da hats mich sofort erwischt.
WF: Wann war für Dich klar, „das will ich auch“?
CD: Also ich hatte da mehrere Momente. Zum ersten Mal kam mir der Gedanke, dass ich selber mal im Ring stehen möchte mit 3. Ich fand es damals einfach nur faszinierend, wie sich so jemand wie Rey Mysterio oder Shawn Michaels im Ring bewegt haben. Zu hundert Prozent sicher, war ich aber erst nach Wrestlemania 30. Da hab nämlich zum ersten Mal gemerkt wie viele Emotionen Wrestling übermitteln kann und von dort an habe ich mir dann das Ziel gesetzt, dasselbe zu tun.
WF: Also hast Du noch einer Schule gesucht?
CD: Also wirklich danach gesucht habe ich erst ab Juli 2020 und von dort an habe ich nur bei Alex Trainiert und Seminare bei Doug Williams und James Mason besucht.
WF: Wo durftest du bisher antreten? Wo möchtest Du noch hin?
CD: Mein Debüt habe ich letzten August bei der IPW in Bamberg gehabt, danach war ich mehrfach bei der ACW in Weinheim und letzten Oktober war ich bei der POW auf dem Schützenplatz in Hannover, was für mich die Erfüllung eines Kindheitstraums war, weil ich selber Hannoveraner bin und dort nahezu alle Wrestler aufgetreten sind die ich in meiner Kindheit vergöttert hab.
Also in nächster Zeit möchte ich deutschlandweit auftreten und mehr Erfahrung sammeln. Auf lange Sicht gesehen möchte ich International auftreten und im Optimalfall irgendwann für die WWE wrestlen.
WF: Sehen wir mal von WWE ab, gibt es Länder bzw. Stile, die dich reizen?
CD: Grundsätzlich würde es mich schon reizen überall mal aufzutreten. Auch wenn ich damit weniger vertraut bin, fand ich den japanischen Strong-Style immer sehr beeindruckend.
WF: Wie ist es bei IPW gelaufen und wie denkst du, geht es mit NEW weiter, bist du dabei am nächsten Donnerstag?
CD: Im Nachhinein gesehen, war es kein schlechtes Match, aber es sind einige Fehler passiert und einiges war suboptimal. Ich war Teil eines Six Man Tags und gegen Ende des Matches sind dann Mexxberg und Project Justicia rausgestürmt und haben uns alle verdroschen. Wie genau es mit der NEW weiter geht kann ich nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass am 29.06.23 die Show in Darshofen stattfindet und ich dort ein Match gegen Nick Sierra habe.
WF: Hast Du Vorbilder oder Idole?
CD: Da habe ich unzählige, einfach weil es sehr viele Wrestler gibt die mich inspiriert haben. Shawn Michaels, Undertaker, CM Punk, Roddy Piper, Ric Flair….die Liste ist nahezu endlos!
WF: Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben und seit wann trainierst du?
CD: Ich trainiere seit September 2020. Ich würde mich als Allrounder bezeichnen, da ich von allen etwas mache. Ich mach viel Chain Wrestling, ich habe viel Kraft, ich mach sehr gerne Submissions und gelegentlich mach ich auch Highflying Aktionen. Trainiert habe ich bisher nur bei Alex Wright. Seminare bestritt ich bei Legenden wie James Mason und Doug Williams, da haben die beiden ihre Erfahrungen geteilt und einige Moves erklärt.
WF: Schaust Du, seitdem du aktiv bist, überhaupt noch Wrestling an. Ich kann mir vorstellen, WENN, dann mit anderen Augen als vor Deinem Training, der aktiven Karriere, oder?
CD: Also ich habe vor dem Training jede Woche Raw und Smackdown gesehen, da verfolge ich aber nur noch die Storylines und sehe gelegentlich Highlights von Matches. Ansonsten schau ich nur noch die meisten Premium Live Events der WWE. Meine Perspektive hat sich halt insgesamt sehr stark verändert. Früher habe ich die Matches einfach nur genossen, heutzutage analysiere ich die Matches regelrecht. Ich achte sehr stark auf den Aufbau und kann oftmals die Aktionen vorhersagen.
WF: Wie sieht Dein Trainingsplan aus?
CD: Um für das Wrestling in Form zu kommen und zu bleiben, trainiere ich von Montag bis Freitag mindestens einmal am Tag darunter 2–3-mal die Woche Kardio. Wenn bei mir ein Match vor der Tür steht, kommt auf das intensive Training noch eine „Keto basierte“ Ernährung nur mit erhöhtem Proteinkonsum, damit ich beim Match etwas besser „in Shape“ bin.
WF: Ich kann Dir sagen, dass du mir bei allen ACW-Shows sehr gut gefallen hast, das Selling wie auch Deine Aktionen. Ich wünsche dir, dass dich viele Promoter entdecken und du oft gebooked wirst. Natürlich stehst Du am Anfang aber ich danke Dir für Dein erstes Interview 😊
CD: Danke für das tolle Feedback und die Einladung zum Interview. Ein ganz großes Dankeschön möchte ich einmal an Alex Wright ausrichten, da ich ohne ihn wahrscheinlich nicht der Wrestler wäre der ich jetzt bin. Ebenfalls ein großes Dankeschön geht an Deadsaw, dafür dass er mich am Anfang meiner Karriere unterstützt hat. Natürlich, darf ich dabei auch nicht die Promotions vergessen, die mir eine Bühne geboten haben. Insbesondere die ACW, welche mich seit letztem September regelmäßig booken. Und zu guter Letzt noch ein ganz besonderes Dankeschön an meine Mutter, da sich mich immer unzterstützt hat bzw. unterstützt, auch mental.
WF: Ich glaube, wenn die Familie aus Wrestling Fans besteht, haben die Kids gute Chancen, sich in diesem Sport (aus familiärer Sicht) zu etablieren. Support ist wichtig, gerade für den Nachwuchs, das ist auch mein Ziel und ich sehe das als Aufgabe. Du hast das gut gemacht!
CD: Sehr gerne!